Streit Ist Auch Keine Loesung
verträgt auf Dauer keine Einseitigkeit.
Bedürfnisse tauschen
Eine Variante, zu einem ausgewogenen Geben und Nehmen zu kommen, ist der Bedürfnistausch. Vereinbaren Sie mit Ihrem Partner doch einen Handel. Jeder gibt. Jeder bekommt auch etwas. Sie haben doch sicherlich noch Ihre Liste mit Veränderungswünschenan den Partner aus dem Kapitel „Ist es möglich, den Partner zu ändern?“. Tauschen Sie doch Punkte, die Ihnen besonders wichtig sind, gegen Dinge, die Ihr Partner sich wünscht, nach dem Motto „Wenn du regelmäßig den Müll runterbringst,“ – ein kleiner, aber wichtiger Punkt auf Ihrer Liste – „dann verkneife ich mir meine Bemerkungen über deine Leidenschaft für die Fußballspiele deiner Lieblingsmannschaft“. Klingt doch für beide Seiten nach einem guten Tausch, oder?
Die eigene Wunschliste
Nehmen Sie Ihre Wunschliste zur Veränderung Ihres Partners zur Hand und suchen Sie nach Wünschen, die sich Ihrer Meinung nach für einen Tausch eignen. Um solch einen Tausch zu realisieren, müssen Sie Wünsche an den Partner möglichst anschaulich ausformulieren. Was bedeutet es etwa, wenn Sie erreichen wollen, dass Ihr Mann öfter mit Ihnen redet? Was genau hätten Sie gerne von ihm? Diese Veranschaulichungvon Wünschen ist sehr wichtig und könnte beispielsweise folgendermaßen lauten:
„Ich möchte nach der Arbeit eine Viertelstunde Zeit mit dir haben, um das, was ich dort erlebt habe, mit dir teilen zu können.“
Eine solche Formulierung ist konkret. Es ist klar, was Sie wollen. Mit diesem Wunsch können Sie in die Verhandlungen gehen.
Die Wunschliste des Partners
Was würde Ihr Partner gerne ändern?
Mit Sicherheit hat auch Ihr Partner eine solche Liste von Wünschen an Sie, auch wenn er sie nicht so nennt, sie ihm nicht einmal bewusst ist. Jeder von uns hat eine solche innere Wunschliste an den anderen. Ihre Aufgabe ist es, auch die Liste Ihres Partners zu kennen. Sie sollten wissen, welche Dinge er gerne ändern würde. Was erhofft er sich von Ihnen?
Niemand von uns ist begeistert über diese Listen. Denn letztendlich enthalten sie ja Kritik. Wenn der Partner zum Beispiel gerne öfter Sex hätte, lässt sich das leicht als Kritik verstehen. Aber zumindest ist es keine allzu offensichtliche. „Nie schläfst du mit mir!“ Das ist eine klare Kritik. „Wir haben zu selten Sex miteinander.“ Das ist eine Feststellung. „Ich möchte gerne öfter Sex mit dir.“ Das ist keine Kritik. Das ist ein Wunsch.
Dreimal wird hier ein und derselbe Sachverhalt in anderen Worten ausgedrückt. Sie wissen: Die Wahrscheinlichkeit zu bekommen, was Sie wollen, steigt mit dem Grad der Anerkennung, die Ihr Partner bei Gesprächen mit Ihnen verspürt. Fühlt er sich abgelehnt, bekommen Sie wenig bis nichts. Fühlt er sich angenommen, erreichen Sie mehr.
So tauschen Sie Bedürfnisse
Sie kennen jetzt Ihre eignen Veränderungswünsche. Sie wissen auch, was Ihr Partner will. Prima! Damit sind Sie ein großes Stück vorangekommen. Nun folgt als dritter Schritt der Bedürfnistausch. Welchen Punkt auf Ihrer Wunschliste würden Sie gerne mit einem Wunsch Ihres Partners tauschen? Könnten Sie sich vorstellen, auf seinen Wunsch nach mehr Sex einzugehen, wenn er dafür an anderer Stelle Ihre Wünsche erfüllt? Oder könnten Sie es nicht?
Könnte er sich vorstellen, auf Ihren Wunsch nach mehr Beteiligung an der Hausarbeit einzugehen, und wenn ja, welche Wünsche von seiner Liste möchte er gerne dagegen tauschen?
Der Bedürfnistausch hat eine ganze Reihe von Zielen:
Er soll Ihre Gespräche ruhiger und gelassener machen.
Er soll Sie beide darüber informieren, was genau sich der jeweils andere in der Beziehung wünscht.
Und er soll am Ende natürlich auch zu tatsächlichen Ergebnissen führen. Sie beide sollen schlussendlich mehr vom anderen bekommen und sich so zufriedener in Ihrer Beziehung fühlen.
Lassen Sie sich Zeit bei ihrer Suche nach Tauschmöglichkeiten. Zunächst ist es schon hilfreich, wenn Sie als Paar über Ihre jeweiligen Bedürfnisse miteinander im Gespräch sind. Lösungen dagegen brauchen oft ihre Zeit. Kommen sie nicht heute, dann kommen sie eben morgen. Lassen Sie sich aber auch nicht von Ihrem Arbeitsplan abbringen. Wenn Sie auf Ihre Liste schauen, dann wissen Sie, was Sie wollen. Bleiben Sie beharrlich bei Ihren Zielen.
Die wichtigen oder die unwichtigen Punkte zuerst angehen?
Veränderungen können schwierig sein.
Das ist völlig einerlei. Sie können anfangen, wo Sie wollen. Es hilft
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