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Streit Ist Auch Keine Loesung

Streit Ist Auch Keine Loesung

Titel: Streit Ist Auch Keine Loesung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Thiel
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der richtige Weg. Noch heute erzählt Markus diese Geschichte gerne allen, die die beiden zum ersten Mal in ihrem Haus besuchen kommen. Er freut sich dabei sehr, dass Ines die Dinge damals einfach in die Hand genommen hat – und nicht versuchte, mit ihm über einen Umzug zu diskutieren.
    Sie haben gesehen, wie viele verschiedene Möglichkeiten es gibt, ein Problemgespräch anzugehen und dabei die beiden Zutaten des Geheimrezeptes, die Höflichkeitund die Beharrlichkeit, zum Zuge kommen zu lassen. Wird es Ihnen auf diese Weise gelingen, gleich im ersten Anlauf ein so schwieriges Problem wie das der Aufteilung der Hausarbeit zu lösen? Gut möglich, aber verlassen würde ich mich nicht darauf. Oft werden Sie Ihren Partner nur zu einem in Ihren Augen kleinen Schritt bewegen können.
    Aller Anfang ist schwer. Bleiben Sie beharrlich.
    Belassen Sie es nicht dabei. Bleiben Sie beharrlich. Sprechen Sie das Thema erneut an. Wann? Wollen sie höflich und beharrlich sein, dürfen Sie bei einem so wichtigen Punkt wie der Aufteilung von Haushaltspflichten nicht ein Jahr warten, bevor Sie erneut das Gespräch suchen. Einen oder zwei Monate können Sie warten. Und dann machen Sie einen erneuten Vorstoß. Bedenken Sie bitte: Sie müssen sich beide wohlfühlen in Ihrer Partnerschaft. Und wenn Sie noch nicht zufrieden sind mit den erreichten Lösungen – dann treten Sie eben beharrlich weiter für Ihre Interessen ein und suchen alleine oder gemeinsam mit dem Partner nach Lösungen.

Wie kommt man am besten zu Lösungen?

    Um Paare dafür zu gewinnen, sich in Gesprächen nicht ihren Unmut an den Kopf zu werfen, sondern sich vielmehr um Lösungen zu bemühen, haben Experten schon eine Fülle von Vorschlägen erarbeitet. Kein Wunder, sind doch Lösungen das A und O in einer Beziehung. Für Lösungen gibt es eine einfache Grundregel. Sie sollten dem Grundsatz folgen: Beide müssen gewinnen. Deshalb reicht es auch nicht, dass Sie um des lieben Friedens willen oder aus Bequemlichkeit einfach irgendeine Lösung für ein Problem akzeptieren. Eine gute Lösung trägt den Bedürfnissen beider Partner Rechnung. Und um die zu finden, brauchen Sie Zeit.
    Beispiel Ines und Markus
    Finden Sie eine Lösung, bei der Sie beide gewinnen.
    So ist es auch Ines und Markus ergangen – nach ihrem Streit um die Frage, ob sein Zeitungslesen vorgeht oder ihr Bedürfnis, sofort über die Probleme bei der Arbeit zu reden. Sie vertagten die Frage zunächst. Einige Wochen später aber suchte Ines erneut das Gespräch mit Markus. Ines wählte den Zeitpunkt für diese Unterhaltung gut aus. Sie entschied sich für das Wochenende, nachdem sie einen Radausflug gemacht hatten. Die Stimmung war sehr entspannt und der Stress der Arbeit für beide weit weg. Da sprach sie Markus auf das Problem „Erst Gespräch oder erst Zeitung lesen?“ an. Sie begann das Gespräch sanft und schildert Markus das Problem. Sie beschrieb ihm, wie stark sie sich unter Druck fühlt, wenn sie ihre Erlebnisse bei der Arbeit nicht gleich ansprechen kann. Und dann fragte sie ihn um Rat. Eine spannende Situation. Ob Sie es glauben oder nicht: Markus hatte vier Vorschläge.
    1. Vorschlag: In den Arm nehmen
    Markus könnte sich zum Beispiel vorstellen, Ines in den Arm zu nehmen und eine Weile so festzuhalten. Danach könnte er wieder seine Zeitung lesen, bevor es später dann zu einem Gespräch kommt.
    Was wir in schwierigen Situationen brauchen, das ist Zuwendung. Das geht nicht nur mit einem Gespräch, sondern auch wortlos. Markus könnte sich diese Form der Zuwendung gut vorstellen.
    2. Vorschlag: Eine Ausnahme vereinbaren
    Markus hat noch eine weitere Idee. Er würde auch ausnahmsweise, wenn der Druck für Ines besonders groß ist, einmal gleich zu Beginn des Feierabends einen wichtigen Konflikt mit ihr besprechen. An anderen Tagen dagegen akzeptiert sie sein Bedürfnis nach Ruhe und Entspannung hinter seiner geliebten Zeitung. Er fürchtet, sobald er einmal nachgibt, könnte Ines regelmäßig, schon gleich nach der Arbeit von ihm erwarten, über ihren Tag zu sprechen. Und das will er nicht.
    3. Vorschlag: Ein kurzes Gespräch
    Markus könnte sich auch vorstellen, dass sie nur sehr kurz miteinander reden. Ines: „Heute war ein schrecklicher Tag.“ Markus: „Oh, das tut mir aber leid, Schatz.“ Dann könnten sie beide sich küssen, sich über den Rücken streicheln, und Ines macht sich an die Steuererklärung, um sich abzulenken.
    4. Vorschlag: Eine Freundin anrufen
    Markus hat noch eine

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