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Streng vertraulich Kommissar Morry

Streng vertraulich Kommissar Morry

Titel: Streng vertraulich Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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verrückt...“
    Im Treppenhaus wurden Geräusche hörbar. Lee drängte sich an der protestierenden Patricia vorbei in die Wohnung. Er ging in das Wohnzimmer und ließ sich in einen Sessel fallen, ohne zum Sitzen aufgefordert worden zu sein.
    Patricia blieb mit ärgerlich blitzenden Augen auf der Türschwelle stehen. „Was bildest du dir denn ein? Willst du mir Schwierigkeiten machen?“
    Lee schluckte und schaute wie gehetzt in die Höhe. „Hier kann mir doch nichts passieren, Patricia. . . ich kann mich in den nächsten Tagen nicht auf der Straße sehen lassen! In allen Zeitungen ist mein Bild — “
    „Geschieht dir ganz recht! Wie konntest du auf das Mädchen schießen?“
    Lee lachte bitter. „Sie hatte mir mein Geld gestohlen. . . davon steht nichts in den Zeitungen!“
    „Kein Grund, einen Menschen niederzuschießen! Du kannst von Glück reden, daß sie noch lebt.“
    „Glück?“ Lee verzog die Lippen. „Na, ich weiß nicht — wenn ich sie richtig erwischt hätte, säße ich jetzt nicht in der Klemme — dann wüßte niemand, wer‘s getan hat! Aber so, wie die Dinge liegen, konnte sie der Polizei sagen, daß sie mich im Blue Streak kennengelernt hat — und Conacro, dieser Schuft, hatte nichts Eiligeres zu tun, als der Polizei meinen Namen zu nennen.“
    „Du hast dich des versuchten Mordes schuldig gemacht! Was erwartest du eigentlich? Hätte er dich schützen oder gar decken sollen?“
    „Das hat er für seine guten Freunde ein dutzendmal oder noch häufiger getan — aber nicht für Dirk Lee! Ich wette, er war glücklich, mir auf diese Weise eins auswischen zu können.“
    „Sei nicht albern — und verschwinde jetzt. Ich möchte deinetwegen keine Scherereien haben.“ „Scherereien?“ echote Lee. „Ich schwöre dir, daß niemand gesehen hat, wie ich das Haus betreten habe.“
    „Darum geht es doch gar nicht!“ unterbrach Patricia wütend. „Du kannst einfach nicht hierbleiben — das ist alles!“
    „So ist das also!“ stieß er bitter hervor. „So ist das mit den Freunden in der Not.“
    „Du hast dir die Suppe selber eingebrockt!“
    „Du weißt nicht, wie es war — dieses verdammte Mädchen lebte davon, ihre ,Liebhaber' auszurauben, sie ging mit ihnen in ein Hotel und machte sich in der Nacht mit den Brieftaschen ihrer Opfer davon — und der Portier war dabei ihr Komplice. Der Kerl wollte sogar auf mich schießen! Es gelang mir, ihm die Kanone abzuknöpfen und ihn in einen Lagerraum zu sperren. Dann rückte ich dem Mädchen auf die Bude. Inzwischen kenne ich ja auch ihren richtigen Namen. Sie heißt tatsächlich Patricia — Patricia Vernon. Ja — sie fiel natürlich aus allen Wolken, als ich plötzlich aufkreuzte. Sie schickte ihren ,Freund“ aus dem Zimmer und gab sich Mühe, mir einzureden, sie hätte mit dem Diebstahl nichts zu tun. Da wurde es mir zu dumm. Wenn sie mir das Geld zurückgegeben hätte, wäre alles in Ordnung gewesen — aber ich hatte keine Lust, mich von ihr auf den Arm nehmen zu lassen! Ich blickte in ihre Handtasche. Da war das Geld drin — sie riß mir die Tasche aus der Hand und wollte plötzlich türmen. Da drückte ich ab. Es war eine Reflexbewegung, ich schwöre es dir. Ich war selber überrascht, als es plötzlich knallte.“  
    „Erzähl mir doch keine Märchen!“
    „Ich hab“ dich noch nie belogen, Patricia!“
    „Du machst mich krank, Dirk. Mir ist es völlig gleichgültig, was sich in dem Hotel ereignet hat. Schnuppe — verstehst du? Aber mir ist es keineswegs egal, daß du dich jetzt in meiner Wohnung aufhältst. Deshalb mußt du verschwinden — und zwar sofort! Los, steh auf!“
    „Ach so — du erwartest Besuch?“
    „Ja.“
    „Einen Freund?“
    „Was geht dich das an?“ fragte Patricia wütend.
    „Conacro?“ bohrte Lee weiter.
    „Nein, zum Kuckuck!“
    „Sondern?“
    „Du hast kein Recht, diese Fragen zu stellen! Kümmere ich mich denn um dein Privatleben?
    „Du hast es einmal getan.“
    „Erinnere mich nicht daran! Diese Zeiten sind ein und für allemal vorbei. Du scheinst nicht zu begreifen, in welcher Gefahr du gerade in dieser Wohnung schwebst. Die Polizei wird dich auch hier suchen — das ist doch ganz klar.“
    „Hier, warum denn?“
    „Weil die Polizei in Erfahrung bringen wird, daß wir einmal sehr eng befreundet waren und weil sie auf Grund dieser Tatsache vermuten dürften, daß du dich mit der Bitte um Unterstützung an mich gewandt hast!“
    „Verdammt, daran habe ich noch nicht gedacht.“ „Du

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