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Strengstens verboten

Strengstens verboten

Titel: Strengstens verboten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Carman
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Zeit zu gehen, Schätzchen.«
    Â»Mom! Bitte nenn mich nicht so. Das ist so peinlich.«
    Â»Leo?«, sagte Pilar, als sie die beiden beim Entenaufzug entdeckte. »Verschwinde lieber im Keller, ehe Mrs Sparks dich findet. Die muss sich erst mal wieder beruhigen.«
    Leo befürchtete schon, dass Remis Mutter gleich die Kisten sehen würde, die unter dem Kaninchenbusch steckten, stattdessen war es Remi, der sie entdeckte. Leo konnte es an seinen aufgerissenen Augen sehen.
    Â»Und du, kleiner hombre?« , sagte Pilar und legte einen Arm um ihren Sohn. »Wir gehen lieber mal nach Hause. Du hast morgen einen langen Tag an der Tür vor dir.«
    Remi stöhnte verzweifelt auf beim Gedanken daran, den ganzen Tag unter Mrs Sparks’ Augen an der Tür stehen zu müssen, doch als ihm einfiel, was seine Mutter angekündigt hatte, wurde er etwas fröhlicher.
    Â»Ich führe ihn morgen Nachmittag herum«, sagte Leo, der Remis Gedanken las. »Ich kenn das Whippet in- und auswendig.«
    Pilar freute sich, dass sich ihr Sohn mit Leo angefreundet hatte, denn sie hatte Leo immer vergöttert. Und Leo mochte sie auch. Sie hatte ihn vor Mrs Sparks schon oft gedeckt.
    Â»Aber nicht ins Kuchenzimmer, okay?«, sagte sie scherzhaft und zerzauste Remi die Haare.
    Â»Aber sicher«, sagte Leo.
    Â»Ja, ja, verbündet euch ruhig gegen mich.« Remi lächelte. »Wenn es hier ein Kuchenzimmer gibt, dann finde ich es.«
    Remi und seine Mutter gingen und Leo packte die Kisten und machte sich in den Keller auf. Als er auf der untersten Stufe angekommen war und die knarrende Tür aufmachte, sah er verstohlen hinein. Hoffentlich war sein Vater nicht da und trank Eistee und schmökerte in den alten Ausgaben der New York Times , die in drei hohen Stapeln neben seinem Bett standen.
    Â»Dad, bist du da?«, flüsterte Leo. Der Keller war nicht riesig, aber total vollgestellt. Rohre, Kisten, die Schaltanlage, der Boiler, die Waschmaschine, die Wäscheleine und noch vieles mehr.
    Es kam keine Antwort, daher schlich Leo hinein, nahm die Kisten auseinander und versteckte sie unter seiner Liege. Erleichtert atmete er auf. Wenigstens waren sie sicher, auch wenn er Ärger bekommen würde, weil er mehrere Stunden verschollen gewesen war.
    Leo hörte die Klospülung aus dem kleinen Badezimmer hinten in der Ecke und merkte, dass er doch nicht allein war. Ihm blieben jedoch ein paar Sekunden, die gerade reichten, um etwas auf das Kopfkissen seines Vaters zu legen.
    Â»Ich dachte doch, dass ich dich reinkommen gehört habe«, sagte Leos Dad. Clarence Fillmore war zwar ein großer Kerl, aber eher der Typ Teddybär, kein Brummbär. Er brachte es nicht übers Herz, mit Leo zu schimpfen, nur weil er verschwunden war.
    Â»Hör mal«, sagte er und setzte sich, »du wirst jetzt älter. Wenn du mal Zeit für dich brauchst, ist das in Ordnung. Lass mich einfach nur wissen, wo du bist, damit ich mir keine Sorgen mache, dass du vielleicht in den Fahrstuhlschacht gefallen bist.«
    Â»Tut mir leid, Dad«, sagte Leo. »Kommt nicht wieder vor.«
    Â»Und ich habe die Enten für dich aufs Dach gebracht. Du weißt ja, wie sich Mrs Sparks aufführt, wenn wir sie zu lange im Garten lassen.«
    Â»Danke, Dad.«
    Obwohl er noch jung war, wusste Leo, dass sein Vater ein gebrochener, trauriger Mann war – zumindest ein bisschen. Das hatte Gründe, an die Leo nicht gerne dachte, aber eines wusste er sicher: Er konnte seinen Vater nicht anlügen, denn er liebte ihn zu sehr. Er würde keine ausgeklügelte Geschichte erfinden, wo er gesteckt hatte, die sein Vater womöglich noch glauben würde.
    Â»Na, dann viel Glück, wenn sich der Zorn von Mrs Sparks über dir entlädt«, sagte Mr Fillmore. »Davor kann ich dich nicht retten.«
    Leo hielt den Atem an. Gespannt wartete er darauf, dass sein Vater die Entdeckung machte. Hatte er das Richtige getan?
    Â»Was ist das?«, sagte der große Mann, als er den Ring auf seinem Kopfkissen sah. Er nahm ihn hoch. Im gleichen Moment wusste Leo, dass er das Richtige gemacht hatte.
    Â»Ich habe ihn für dich gefunden«, sagte Leo, was stimmte.
    Leos Dad sagte nichts. Er starrte den Ring an, während er sich auf seine Liege fallen ließ und sich ausstreckte. Er hielt den Ring ins Licht.
    Â»Ich weiß nicht, wie du das angestellt hast, aber vielen Dank.«
    Dann sahen sie sich an und lächelten

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