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Strengstens verboten

Strengstens verboten

Titel: Strengstens verboten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Carman
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kleine Jungen lieben Roboter.
    Theodor Bump ging an seinen Schreibtisch, setzte sich und tippte etwas in seinen Computer, während er einen Muffin verschlang. Ein vertrautes Hämmern drang aus einem Zimmer dahinter, was Leo aber erst mal überhörte.
    Â»Ich bin mitten an einer Sache, verstehst du. Du musst dich allein um das Problem kümmern.«
    Â»Okay«, sagte Leo.
    Er konnte nicht mit Sicherheit sagen, ob die Gerüchte stimmten – keiner wusste es genau. Sein Vater behauptete (genau wie Pilar, die die Suite ab und zu putzte), dass Mr Bump Schriftsteller war. Das war an sich nicht so ungewöhnlich. Aber was er schrieb und wie viel – das ließ die Gerüchteküche brodeln. Es hieß, dass Theodor Bump drei Romane pro Monat unter nicht weniger als neun Pseudonymen schrieb. Pilar ging sogar so weit zu behaupten, es handle sich nicht um irgendwelche Namen, sondern um berühmte Romane und berühmte Namen. Ihrer Version nach hatte Mr Bump ungefähr die Hälfte aller erfolgreichen Bücher geschrieben, die auf dem Markt waren.
    Leo sah Mr Bump noch einen Augenblick zu, wie er mit Lichtgeschwindigkeit tippte, bis sich der Mann in seinem abgetragenen blauen Morgenrock umdrehte und den Jungen anstarrte. Seine grauen Haare klebten ihm seitlich am Kopf, als sei er vom Bett direkt an den Computer gegangen.
    Â»Ich habe es nicht gern, wenn man mir beim Arbeiten zusieht. Also bitte!«, sagte er.
    Â»Na klar«, erwiderte Leo. Als sich Theodor Bump wieder dem Bildschirm zuwandte, beugte sich Leo hinter ihm etwas näher und versuchte zu entziffern, was der Mann schrieb. Er glaubte einen unheimlich berühmten Namen zu lesen, war sich aber nicht ganz sicher.
    Er ließ Theodor Bump allein und folgte dem Hämmern am anderen Ende der Suite. Es wimmelte nur so von Robotern. Einige davon waren klein und stapelten sich auf Tischen und Regalbrettern. Andere waren einen halben bis einen Meter groß und standen nutzlos auf dem Boden herum. Mr Bump hatte sie alle ausgeschaltet, weil sie zu viel Lärm machten.
    Es gab noch größere Roboter, einige größer als Leo, und die meisten hatten ihren eigenen Kopf. Einer machte das Bett, ein anderer saugte Staub, ein weiterer staubte alle anderen Roboter ab und einer teilte kleine Mahlzeiten aus. Ihnen erlaubte Mr Bump zu arbeiten, solange sie ihn nicht störten. Merganzer hatte sie alle selbst programmiert und sie persönlich in Topform gehalten. Er hatte das Roboterzimmer fast jeden Tag aufgesucht, um nach ihnen zu sehen, ehe er verschwunden war.
    Leo kam an einem großen, ausgepolsterten Raum vorbei, wo die richtig großen Roboter standen. Es gab drei davon – Klink, Klank und Klonk –, alle über drei Meter groß. Er war versucht, sie anzuwerfen und zuzusehen, wie sie gegeneinander kämpften, was höchst unterhaltsam war. Aber das machte unglaublichen Krach und dann würde sich Theodor Bump bestimmt bei Mrs Sparks über ihn beschweren. Trotzdem, es war schwierig, sie dort stehen zu sehen, mit gesenkten Köpfen, die stumm zu Boden starrten, und sie nicht einzuschalten. Er gelobte, bald wiederzukommen, wenn Mr Bump einen Spaziergang unternahm, und zuzusehen, wie sie sich balgten. Vielleicht würde er sogar Remi mitbringen.
    Seit Merganzers Abwesenheit bereitete besonders ein Roboter Mr Bump große Probleme. Er hieß Blop. Und Blop war dazu da, »Gesellschaft zu leisten und Konversation zu machen«, was bedeutete, dass er programmiert war, sich mit den jeweiligen Bewohnern zu unterhalten, damit die sich wohlfühlten. Das Pech für Blop war nur, dass Theodor Bump niemals Lust hatte, sich zu unterhalten. Er war sogar so eigenbrötlerisch, dass es Blops Schaltkreis anstachelte. Je weniger Theodor redete, desto größer war Blops Impuls zu reden. Manchmal laberte er stundenlang über irgendetwas, worüber kein Mensch reden wollte. Aus einem interessanten Gesprächspartner war ein lästiger Schwätzer geworden.
    Leo ging zur Tür des Badezimmers, wo das laute Geräusch herkam. Er öffnete die Tür und da war Blop. Er stand in der Badewanne und knallte seinen Kopf immer wieder an den Beckenrand. Blop war ein kleiner Roboter, ungefähr so groß wie ein Kakaobecher. Er war fast ganz silbern, hatte große grüne Augen, und sein Metallmund sah aus, als sei er aus verschiedenen Münzen gemacht.
    Als Blop sah, dass Leo ins Badezimmer getreten war, rollte

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