Stressfrei arbeiten
gesamten Tagesablauf noch einmal Revue passieren und vergeben Sie für den Gesamteindruck eine Note:
eine 1 für einen sehr gut gelungenen Tag,
eine 2 für einen gut gelungenen Tag,
eine 3 für einen neutralen Tag,
eine 4 für einen weniger gut gelungenen Tag.
Wenn Sie möchten, notieren Sie diese Bewertung in Ihrem Arbeitsbuch.
Dieses Vorgehen hat folgende Vorteile:
Ihnen bleibt nicht als Letztes vom Tag eine belastende Situation im Gedächtnis, sondern Sie gehen den Ablauf als Ganzes noch einmal in Gedanken durch und erinnern sich dabei auch an schöne Ereignisse.
Sie gehen mit einem viel angenehmeren Gefühl in den Schlaf („So schlimm, wie ich eben noch dachte, war der Tag ja doch nicht!“) und können die negativen Erlebnisse leichter hinter sich lassen.
Dann ist auch die nächtliche Erholung intensiver und nachhaltiger.
Und außerdem sehen Sie wahrscheinlich im Laufe der Zeit anhand Ihrer Benotungen, dass Ihre Tage im Schnitt eigentlich ganz passabel sind.
Probleme wegpacken
Falls das allein nicht ausreicht, weil Sie gerade ein besonders belastendes Erlebnis hatten (oder Ihnen diese Anregung nicht gefällt), können Sie Folgendes versuchen:
Übung: Probleme in die Kiste packen
Schließen Sie Ihre Augen und nehmen Sie drei tiefe Atemzüge. Stellen Sie sich vor, neben Ihrem Bett steht eine große Kiste oder Truhe aus Holz. Sie öffnen langsam den Deckel und legen dann symbolisch all das hinein, was Sie belastet, zum Beispiel Ihr Lampenfieber vor der morgigen Verhandlung mit dem neuen Kunden, Ihre Angst, einen wichtigen Termin zu vergessen, oder die nötigen Unterlagen nicht zu finden usw. Alles, was Sie gedanklich belastet, wird dort schlafen gelegt.
Und wenn Sie am nächsten Morgen aufwachen werden, können Sie (in Gedanken) den Deckel wieder öffnen und sich Ihre Aufgaben herausholen. Vielleicht sind es weniger geworden, vielleicht mehr, vielleicht sind sie auch leichter geworden und weniger belastend – aber für die Dauer der Nacht waren sie erst einmal abgelegt und gut versorgt.
Vielleicht mag Ihnen das absurd vorkommen, aber die Wirkung wird Sie erstaunen. Das Unterbewusstsein denkt und erlebt sehr bildhaft. Sobald es nun durch die Vorstellung, etwas in die Kiste legen zu dürfen, das Gefühl bekommt, entlastet zu werden, braucht es sich nicht mehr mit denStressauslösern zu beschäftigen. Es kann die Verantwortung über Nacht ablegen, und Sie fühlen sich automatisch entspannter und freier.
Die Sorgen von der Seele schreiben
Denselben Effekt hat es, wenn Sie sich drückende Sorgen von der Seele schreiben.
Übung: Die Sorgen aufs Papier bannen
Legen Sie sich beim Einschlafen Papier und Stifte zurecht, und wenn Sie nicht schlafen können, notieren Sie einfach all die bedrückenden Gedanken, die Sie quälen. Stellen Sie sich vor, Sie schreiben einen Brief an sich selbst oder an die Person, die Sie in zwei Monaten sein werden. Teilen Sie sich offen mit, erzählen Sie von Ihren Sorgen und Kümmernissen. Sie können auch schlicht und einfach ein paar Stichworte notieren, die wichtigsten Gedanken festhalten und vielleicht ein wenig nach ihrer Bedeutung sortieren.
Sie werden sehen, dass schon das In-Worte-Fassen innerlich Erleichterung verschafft. Da steht dann schwarz auf weiß, was Sie belastet, ist jederzeit für Sie greifbar – und das Unterbewusste kann seine vermeintliche Aufgabe, Sie durch bedrückende Empfindungen daran zu erinnern, abgeben und loslassen.
Aus solchen Anregungen hat sich mein zwölfjähriger Sohn eine Variante gebastelt, mit deren Hilfe er sich beruhigen kann, wenn ihn etwas sehr wütend macht. Er stellt sich vor, dass er den Wutauslöser, wer oder was das auch immer sein mag, zusammenknüllt wie ein Blatt Papier und einen Balldaraus formt. Diesen knetet er in Gedanken noch eine kleine Weile mit seinen Händen so richtig rund und stellt sich dann vor, wie er ihn mit aller Kraft so weit fortschleudert, wie er es nur irgend kann.
In diesem Moment hat sich sein Unterbewusstsein bereits weit von dem Wutauslöser distanziert und es fällt ihm anschließend deutlich leichter, mit der Situation umzugehen.
Ein befreundeter Personalchef hat in seinem Arbeitszimmer eine Karte des Weltalls aufgehängt. Und wenn er das Gefühl hat, dass ihm eine schwere Aufgabe mehr an Kraft und Engagement abverlangt, als er im Moment einsetzen kann, dann betrachtet er diese Karte für eine kleine Weile. Dabei macht er sich bewusst, in welchem Verhältnis sein augenblicklicher hausgemachter
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