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Striptease: Roman (German Edition)

Striptease: Roman (German Edition)

Titel: Striptease: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Hiaasen
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Was sollte sie tun, falls er wieder verrückt spielen würde? Einige von Garcías Antworten waren beruhigender als andere.
    Das Autotelefon des Detectives summte. Er redete knapp eine Minute lang, dann legte er mit finsterer Miene auf.
    »Scheint, daß die Pflicht ruft«, sagte Erin.
    »Eine Kofferraumleiche«, murmelte García. »Auf dem Miami International.«
    »Das ist eine Fahrt von anderthalb Stunden.«
    »Keine Eile. Der Typ liegt dort schon seit dem Labour Day.« Er sagte, der Gestank sei gar nicht so schlimm, wenn man Old Spice in die Operationsmaske schütte, ehe man den Kofferraum öffne. Für Erin war diese Vorstellung ein einziger Alptraum.
    Wieder in ihrer Wohnung wartete sie an der Eingangstür, während Al García die Räume auf Eindringlinge überprüfte. Er kam nach draußen und versicherte ihr, alles sei in Ordnung. Er erzählte ihr jedoch nicht, daß er ihre Flasche Beefeater in den Badewannenabfluß gekippt hatte.
    An der Tür riet der Detective ihr, sich noch einige Gedanken zu ihrem Solotreffen mit David Dilbeck zu machen. Wenn sie es sich anders überlegen wolle, habe er dafür Verständnis. Es sei keine ungefährliche Angelegenheit.
    »Ich überlege es mir nicht anders«, sagte sie.
    »Dann rechnen Sie mit dem Schlimmsten. Für zwei Riesen verlangt er sicher mehr als nur einen ausführlichen Blick.«
    »Ach, er bekommt ganz bestimmt mehr als das«, sagte Erin. »Eine Sache noch: Kann ich meine eigene Musik mitnehmen?«
    Al García nickte. Aber natürlich.

24. KAPITEL
     
    Orly wollte von Shad wissen, woher er den Skorpion habe. Shad erwiderte, er habe ihn von jemandem in der Dania Jai-alai-Halle gekauft.
    »Tot oder lebendig?«
    »Lebendig«, sagte Shad.
    Orly lehnte sich zu einer genaueren Betrachtung vor. »Ist er krank oder was?«
    »Nein, ich habe ihn ertränkt«, antwortete Shad.
    »Wie?«
    »In Johnnie Walker.«
    Orly lachte und zog zischend Luft durch die Zähne. »Red oder Black?«
    »Red«, sagte Shad. Er benutzte seine Pinzette, um den toten Skorpion aus dem Glas zu holen.
    »Fetter Bursche«, stellte Orly anerkennend fest. »Soll es wieder so aussehen, als sei die Firma dran schuld?«
    »Klar.« Shad legte den toten Skorpion in einen Halbliterbecher Hüttenkäse. Er packte Käsebrocken auf den Kadaver, außer auf den Stachel, den er mit Absicht herausragen ließ.
    Orly schüttelte den Kopf. »Und sie zahlen? Die Firma, meine ich.«
    »Würden Sie das nicht?« Shad legte den Deckel auf den Behälter und drückte ihn am Rand fest. Er war sich noch unschlüssig, ob er den Käsehersteller oder die nationale Supermarktkette verklagen sollte, die dieses Produkt führte.
    »Ist der Typ, der dir den Skorpion verkauft hat, derselbe, von dem du die Schlange hast?«
    »Nein«, erwiderte Shad.
    »Lorelei ist nämlich von der Schlange nicht gerade begeistert.«
    »So was ist mir zu Ohren gekommen.«
    In der knappen Zeit hatte Shad nur eine halbblinde Boa constrictor für zweihundert Dollar gefunden. Das gut zwei Meter lange Reptil war hinterlistig und auf der Tanzfläche extrem schwierig zu handhaben. Sogar mit zugeklebtem Maul schüchterte sie die arme Lorelei ein.
    »Sie hat Angst, sie sich um den Hals zu legen«, sagte Orly.
    »Dann sagen Sie ihr, sie soll sie sich nicht um den Hals legen.«
    »Wohin dann? Sie ist splitternackt, Mann.«
    Shad zuckte die Achseln. »Sie wollten eine neue Schlange, ich habe eine neue besorgt.«
    »Sie hat sie bepinkelt«, sagte Orly.
    »Das habe ich gehört.«
    »Jetzt droht sie mir mit der Kündigung. Und damit, zur Flesh Farm zurückzugehen.«
    »Was soll das Theater, Mr. Orly. Schlangen pinkeln schon mal.« Shad hatte das Gefühl, als fräße sich eine Kettensäge in seine Schädeldecke. Er stellte den Hüttenkäse in den Kühlschrank, versehen mit einer Mitteilung in Blockbuchstaben, in der er die Tänzerinnen warnte, sich an dem Becher zu schaffen zu machen. Orly sah aufmerksam zu. Monique Jr. kam in die Garderobe gehumpelt. Ihr war ein Absatz abgebrochen, und Shad reparierte ihn mit Alleskleber. Eine neu eingestellte Tänzerin namens Danielle kam wegen eines kosmetischen Notfalls hereingestürzt. Ein Gast mit besonders scharfen Augen hatte die Einschnittnarben ihrer letzten Operation entdeckt. Während die Tänzerin ihre runden neuen Brüste anhob, tupfte Shad Maybelline-Puder auf die Narben.
    Als sie wieder alleine waren, sagte Orly: »Die Lings haben ja keine Ahnung, mit wem sie es zu tun haben.«
    »Das habe ich ihnen erzählt.«
    »Von Fat Tony? Nicky

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