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Striptease: Roman (German Edition)

Striptease: Roman (German Edition)

Titel: Striptease: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Hiaasen
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soviel Alkohol.«
    Orly zerdrückte die Sodadose und schmetterte sie gegen die Wand. »Der Aufschwung«, sagte er, »ist auch nicht mehr das, was er einmal war.«
    Shad war ebenfalls desillusioniert, aber aus anderen Gründen. Aber er hielt es für besser, seinen Mund zu halten.
    Orly räusperte sich. »Ich hatte die Gelegenheit, einen Taco-Bell-Laden oben in Orlando zu übernehmen. Eine Viertelstunde von Disney World entfernt – habe ich dir das nicht erzählt? Es war letztes Jahr im Oktober.«
    »Sie haben es erzählt«, sagte Shad. Orlys Frau hatte gegen dieses Geschäft ein Veto eingelegt, weil die mexikanische Küche ihrer Verdauung nicht bekam.
    »War meine einzige Chance auszusteigen«, sagte Orly. »Weg. Und nur, weil Lily von fajitas Durchfall bekommt.«
    »Sieht sie es etwa lieber, daß Sie einen Stripteaseschuppen führen?«
    »Es ist verrückt, ich weiß, aber sie hat nie dagegen protestiert.« Orly senkte die Stimme. »Unter uns: Ich hab das nackte Fleisch derart satt, daß ich es kaum mehr ertragen kann. Ich schwöre bei Gott, es ist sicherlich Jahre her, seit ich das letzte Mal einen richtigen Ständer hatte.«
    Shad pflichtete ihm bei, daß es ein zermürbender Job war. Bei Gott, als ob er das nicht wüßte!
    »Ich frage dich geradeheraus«, fuhr Orly fort, »was geschieht, wenn du mit diesem Skorpionschwindel einen Haupttreffer landest? Wenn die Hüttenkäsefarm dir zweihundert Riesen rüberschiebt? Ich glaube, dann brauch ich wohl einen neuen Rausschmeißer.«
    »Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Ich mag Sie nämlich, Mr. Orly.«
    »Hey, du könntest dir sogar ein Stück von diesem Laden kaufen. Dann wären wir verdammt noch mal Partner!«
    »Wenn ich ganz ehrlich bin«, sagte Shad, »so gut kann ich Sie nun auch wieder nicht leiden.«
    »Wie auch immer. Es ist schon okay.«
    In elf Jahren war dies die längste Unterhaltung, die die beiden Männer miteinander geführt hatten. Orly war ganz eindeutig wegen irgend etwas zutiefst besorgt, und schließlich wollte Shad wissen, was los war.
    »Nichts, verdammt noch mal«, schnappte Orly.
    »Moldowsky hat wieder angerufen, nicht wahr? Wegen Erin.«
    »Ja, stimmt.« Orly senkte die Stimme. »Er sucht nach einem Foto von diesem geilen Kongreßabgeordneten. Ein Bild, das hier im Club aufgenommen wurde. Bestimmt weißt du nichts darüber.«
    »Nee«, sagte Shad. »Sonst noch was?«
    »Er hatte eine Nachricht für Erin.« Orly holte einen Fetzen Papier aus seiner feuchten Brusttasche und reichte ihn Shad. »Um Punkt zehn Uhr abends unten in Turnberry. Und da ist auch der Name der Yacht.«
    Shad hatte Mühe, Orlys Gekritzel zu entziffern. » Sweetheart und so weiter«, buchstabierte er mühsam. Die Vorstellung, daß Erin sich allein mit Dilbeck auf dem Boot traf, gefiel ihm überhaupt nicht.
    »Ich nehme an, sie wird mit diesem Kerl bumsen«, sagte Orly.
    »Weshalb?«
    »Weil er Politiker ist, verdammt noch mal.«
    Shad schüttelte den Kopf. »Sie sollten sie eigentlich besser kennen.«
    »Ein Kongreßabgeordneter der Vereinigten Staaten, und du meinst, es sei nur eine private Tanzvorführung? Willst du mir weismachen, es gebe keinen Sex?«
    »Mich würde es sehr überraschen.«
    Orly gelang es nicht sehr gut, seine Enttäuschung zu verbergen. Shad seinerseits schaffte es nicht, seine Wut zu überspielen. Der Blick, mit dem er Orly musterte, war furchteinflößend.
    »Scheiß auf die Ausschanklizenz«, sagte er.
    Orly versteifte sich. »Aber der Kerl macht mich fertig.«
    »Dann bumsen Sie doch mit ihm.«
    »Immer mit der Ruhe.« Nervös klopfte Orly Shad auf den Unterarm. »Das ist es doch, was ich meine, das ist genau das richtige Beispiel. Früher brauchten wir uns über solchen Scheiß nie den Kopf zu zerbrechen. Rednecks, Biker und Huren – daraus bestand das Tittenbusiness. Und jetzt sieh dir an, was daraus geworden ist: Heinis mit Fönfrisuren und Designerhosenträgern, Mobiltelefone an jedem verdammten Tisch. Ich werd verrückt! Auf dem Parkplatz wimmelt es von allen möglichen noblen Schlitten, aber ich kann kaum eine Nacht durchschlafen. Nee, du kannst dir die neue tolle Kundschaft irgendwohin stecken.«
    »Und die Politiker«, sagte Shad. Der Wunsch, Mr. Orly zu erwürgen, war nicht mehr so dringend wie vorher.
    »Biker sind die besseren Gäste«, entschied Orly. »Ich schwöre dir, Shad, lieber habe ich eine Bar voller Biker als einen besoffenen Congressman im Publikum. Mit den Schlägereien kamen wir immer klar, weißt du noch? Verflixt, ich

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