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Striptease: Roman (German Edition)

Striptease: Roman (German Edition)

Titel: Striptease: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Hiaasen
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Bauch. »Setzen Sie sich, und trinken Sie etwas.«
    Der Kongreßabgeordnete gehorchte. »Ginger Ale? Das finde ich etwas übertrieben, Malcolm.«
    Moldowsky, der eine frisch gebügelte weiße Leinenhose und einen marineblauen Pullover trug, ließ sich in einen Sessel sinken.
    »Sie müssen nüchtern sein«, begann er. »Sie sollen sich jedes gottverdammte Wort merken, das ich sage. Wie immer Sie und dieses Girl sich arrangieren, ist egal. Aber Sie sollen mit ihr reden, David. Es gibt bestimmte Dinge, die wir erfahren müssen.«
    »Lieber Himmel, sie ist keine Spionin. Sie tanzt nur Striptease …«
    »Sehen Sie zu, daß sie morgen hierherkommt«, sagte Moldowsky. »Hier ist es sicher.«
    »Sicher wovor?«
    »Vor Erpressern, David.« Moldy deutete auf die Fotografie. Erneut blieb Dilbecks Blick an Erin hängen, die vor dem Angriff mit der Flasche in Deckung ging.
    »Was ist, wenn sie mich nicht mag?« fragte Dilbeck.
    Moldowsky zerbiß mit den Backenzähnen einen Eiswürfel. »Sie wird Sie lieben, glauben Sie mir. Für zweitausend Dollar kauft man sich immer ernsthafte, wahre Liebe.«
    »Und was bekomme ich dafür?«
    »Zwei Stunden Tanz.«
    »Ist das alles?«
    »Das ist ein Anfang.«
    David Dilbeck nahm einen Schluck von seinem Ginger Ale, das schal schmeckte. »Ich wünsche mir einschmeichelnde Musik, Champagner, Kerzen...«
    Moldy erklärte, alles sei vorbereitet. Er ging eine Reihe Fragen durch, die Dilbeck der Nackttänzerin stellen sollte, aber Dilbeck lehnte ab. Nein, das würde er niemals tun, das würde nur die Stimmung stören.
    »Nun kommen Sie schon«, sagte Moldowsky. »Sie sind der gerissenste Hurensohn, der mir jemals untergekommen ist. Sie schaffen das leicht. Bleiben Sie nur ganz cool.«
    Der Kongreßabgeordnete wirkte skeptisch. »Malcolm, ich möchte sie nicht abschrecken. Das ist vielleicht meine einzige Gelegenheit.« Erneut wanderten seine Blicke zu dem grobkörnigen Foto an der Wand. »Phantastisch«, flüsterte er vor sich hin.
    Moldy sprang auf und riß das Bild herunter. Mit wenigen Schritten war er vor Dilbecks Stuhl und funkelte ihn wütend an. »Sie werden es tun«, knurrte er. »Wir müssen einige Dinge wissen. Es ist lebenswichtig, David, wenn man in Betracht zieht, was im vergangenen Monat passiert ist.«
    Moldowskys Atem roch nach Bourbon und einem Mundwasser mit Pfefferminzgeschmack. Diese Mischung kollidierte heftigst mit seinem Eau de Cologne. Dilbeck wandte den Kopf ab und schnappte mühsam nach frischer Luft. Die Yacht wiegte sich sanft in der Bugwelle eines vorbeijagenden Speedbootes.
    »Sie werden es tun«, wiederholte Moldy und beugte sich zu dem Ohr des Kongreßabgeordneten hinab.
    »Aber ich verstehe nicht …
    Moldowsky wirbelte herum. Mit einer schnellen Bewegung nahm er das Glas Bourbon von der Bar, trank einen Schluck und atmete tief durch. Sanft sagte er: »Es gibt Leute, die Ihnen schaden wollen, David. Wir müssen sicher sein können, daß sie nicht dazu gehört.«
    Dilbeck schüttelte den Kopf. »Sie leiden ja an Verfolgungswahn.«
    »Überzeugen Sie mich vom Gegenteil.«
    »Aber sie ist doch nur eine Stripperin.«
    Malcolm Moldowsky packte Dilbeck an der Hemdbrust. »Fanny Fox«, sagte er, »war auch ›nur eine Stripperin‹. Donna Rice war Model und Schauspielerin. Elizabeth Ray war eine Sekretärin, die nicht tippen konnte. Gennifer Flowers war Countrysängerin. Begreifen Sie denn nicht? Fragen Sie Chuck Robb. Oder diesen geilen Idioten Hart. Oder von mir aus auch Teddy Kennedy. Die erzählen Ihnen alle das gleiche: In der Politik bringt Stehlen Verdruß, aber jede Muschi ist tödlich.«
    Moldy lockerte seinen Griff. Erschöpft ließ er sich auf einen Barhocker sinken. »Diejenigen, die nicht aus der Geschichte lernen«, sagte er, »sehen am Ende ganz alt aus.«
    David Dilbeck lenkte ein. »Na schön. Ich rede mit der Kleinen.«
    »Vielen Dank.«
    »Ich bin klüger als all die anderen.«
    Moldowsky konnte sich einen Kommentar kaum verkneifen.
    »Ich bin auch stärker«, fügte Dilbeck hinzu.
    »Ja«, sagte Moldy. »Sie sind ein Fels. Der Felsen von Gibraltar.«
    Der Kongreßabgeordnete ging zur Bar und stellte sein Glas Ginger Ale ab. Während er Moldowsky den Rücken zuwandte, mixte er sich eine ziemlich steife Rum-Cola. »Malcolm«, sagte der Kongreßabgeordnete schließlich, »meinen Sie, sie läßt es zu, daß ich sie rasiere?«
    Moldowsky fiel auf die Knie und würgte spektakulär, als wolle er sich auf den Teppich der Rojos übergeben.
    Al García hörte in

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