Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Striptease: Roman (German Edition)

Striptease: Roman (German Edition)

Titel: Striptease: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Hiaasen
Vom Netzwerk:
Erin richtete sich auf und bedeckte ihre Brüste mit den Händen. Da stand Shad mit seinem Brecheisen, Mr. Orly umklammerte eine Dose Dr. Pepper, und Darrell Grant kreischte. Einer seiner Arme hing krumm herab und war am Ellbogen gesplittert. Ein heller Knochensplitter bohrte sich durch die graue Haut. Etwas Dunkles tropfte auf die Vorderseite seiner Jeans.
    »Du zählst zu langsam, Junior«, sagte Shad. Er riß sich die Mütze vom Kopf und beugte seine glänzende Schädelplatte in Darrell Grants Richtung. »Erinnerst du dich noch, wie du an diesem Kürbis rumgeschnitzt hast? Ich möchte fast wetten, daß du es noch weißt.«
    »Schaff ihn raus«, murmelte Orly und verschwand im Korridor.
    Erin kam schwankend auf die Füße. Die Gesichter im Spiegel verschwammen. Sie deutete auf das Spiegelbild, das ihrem Ex-Mann am ähnlichsten sah. »Darrell«, sagte sie. »Ich wußte, daß du es nicht schaffen würdest.« Dann: »O mein Gott, ich fühle mich gar nicht gut.«
    Shad fing sie mit einem Arm auf, als sie zusammensackte. Der wimmernde Darrell Grant quälte sich irgendwo auf die Füße und stolperte aus der Garderobe hinaus. Shad legte Erin auf ein kleines Sofa und schob ihr ein muffig riechendes Kissen unter den Kopf.
    »Ich bin gleich zurück«, sagte er zu ihr. »Junior hat sein Messer vergessen.«

27. KAPITEL
     
    Shad suchte die Umgebung ab, konnte Darrell aber nicht finden. Er ging nach nebenan und überprüfte die Hähnchenbraterei und danach die Toiletten der Videospielhalle ein Stück weiter die Straße runter. Als er zum Tickled Pink zurückkam, war der Pontiac verschwunden. Das Arschloch war schon wieder abgehauen.
    Erin war überraschend ruhig. Sie benutzte Orlys Telefon und wählte die Nummer des Sheriff’s Office von Martin County, um zu melden, daß sie ihren flüchtigen Ex-Ehemann gesehen habe. Sie beschrieb seine gräßliche Verletzung und deutete an, daß Darrell sicherlich in Kürze in der Notaufnahme irgendeines Krankenhauses in der Umgebung auftauchen könnte. Der Cop am anderen Ende der Leitung nahm die Information zurückhaltend auf und stellte zahlreiche unsinnige Fragen, Erin mußte ihren Namen dreimal buchstabieren, weil er sie ständig fragte: »Aaron – wie der Baseballspieler?«
    Als sie den Telefonhörer auflegte, sagte Orly: »Es gibt eine Regel, die Ehemännern und Freunden den Zutritt zum Club untersagt.«
    »Darrell ist keins von beiden«, gab Erin zurück. »Ich habe ihn nicht eingeladen.«
    »Ist er verrückt genug, um noch mal zurückzukommen?«
    »Das ist schwer zu sagen, Mr. Orly. Die Polizei ist hinter ihm her.«
    »Wie hübsch. Vielleicht kommt es noch zu einer Schießerei in der Nudelwanne.«
    Shad schüttelte den Kopf. »Der Junge ist nicht in Form, um zu kämpfen. Ich habe ihm die Elle zertrümmert.«
    Orly runzelte fragend die Stirn. »Seine was?«
    Erin verkündete, daß sie nach Hause fahre, um heiß zu duschen. Shad holte seine.38er Special und folgte ihr in seinem Wagen, aber ein grüner Pontiac war nirgendwo zu entdekken. Er parkte vor Erins Wohnung, bis dort das Licht gelöscht wurde. Dann umrundete er den Komplex viermal und fuhr zurück zum Club. Orly erwartete ihn an der vorderen Bar.
    »Diese verdammten Lings«, schäumte er. »Sie versuchen, Urbana abzuwerben. Tausend Dollar haben sie ihr geboten!«
    Shad sagte nichts. Er ahnte, daß noch mehr kam.
    Orly senkte die Stimme. »Außerdem haben sie mich beim Gesundheitsamt verpfiffen.« Er faltete ein gelbes Formular auseinander, glättete es mit seinen Handkanten und schob es über die Bar zu Shad hinüber. »Lies!«
    Die Beschwerde warf Orly vor, »verschmutzte Lebensmittelprodukte auf eine Art und Weise zu benutzen, die eine direkte und akute Bedrohung der öffentlichen Sicherheit« darstelle. Shad vermutete, daß die Beschwerde sich auf die nackten Nudelringkämpfe bezog.
    »Das ist eine verdammte Lüge«, entrüstete sich Orly.
    »Ich weiß«, sagte Shad. »Das Zeug ist immer frisch. Ich überprüfe jedesmal selbst das Haltbarkeitsdatum.«
    »Genau das habe ich dem kleinen Knilch auch erzählt.«
    »Und?«
    »Er behauptet, er habe eine Probe verdorbener Vermicelli aus der Ringkampfwanne entnommen – ich hab ganz vergessen wann, am vergangenen Dienstag oder so. Es steht auf dem Wisch. Er hat das Zeug in ein Glas gefüllt und in irgendein Labor in Miami gebracht.«
    Drei Arten sehr unangenehm klingender Bakterien – Escherichia coli, Cigella dysenteriae und Staphylococcus – waren in der Beschwerde des

Weitere Kostenlose Bücher