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Striptease: Roman (German Edition)

Striptease: Roman (German Edition)

Titel: Striptease: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Hiaasen
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García. »Ich gehe nämlich mit Ivana Trump zum Bowling.«
    Der spöttische Blick des Detectives sprach Bände. Moldowsky suchte sich einen Sessel. Er gab sich selbst die Anweisung, den Mund zu halten, vorsichtig zu sein und aufmerksam zuzuhören.
    »Kennen Sie einen Rechtsanwalt namens Mordecai?« fragte García.
    »Nein, kenne ich nicht.«
    »Er wurde ermordet. Hey, ich weiß, was Sie denken, und Sie könnten durchaus recht haben. Vielleicht wurde der Öffentlichkeit damit ein Dienst erwiesen. Vielleicht sollten wir sogar dem Killer einen Orden verleihen. Ein toter Anwalt ist immerhin einer weniger von der Sorte, richtig?«
    Moldowsky sagte nichts. Seine Kehle fühlte sich an, als habe er Rasierklingen verschluckt.
    »Ohne mich in allzu drastischen Einzelheiten zu ergehen«, sagte García, »ergibt sich folgendes Szenario. In der Tasche des toten Anwalts finden Sie den Schlüssel zu einem Bankschließfach oben in Lauderdale. Und in dem Schließfach liegt eine Rolodex-Karteikarte mit Ihrem Namen und Ihrer Telefonnummer …«
    »Das ist unmöglich«, sagte Moldowsky und dachte: Du raffinierter Hund. »Sergeant, ich habe diesen Mann nie gesehen.«
    »Ich denke, Sie lügen, Malcolm, aber das spare ich mir für ein andermal auf. Wollen Sie nicht hören, was sonst noch in dem Schließfach gefunden wurde?«
    »Das betrifft mich in keinster Weise.« Moldowsky erkannte seine eigene Stimme nicht wieder.
    »Sie haben ein Diapositiv gefunden.« Al García hielt inne, um Moldowskys Reaktion zu beobachten, ein schnelles Blinzeln. »Das Foto wurde in einem Nachtclub geschossen. Es zeigt einen allseits bekannten Kongreßabgeordneten.«
    Moldowsky tat weiterhin so, als wisse er nichts von dieser Angelegenheit. Er hatte Angst, in den Wandspiegel zu blikken, denn er befürchtete, daß seine Oberlippe feucht war und zitterte.
    García holte ein Notizbuch hervor und zog die Kappe von einem Bic-Kugelschreiber ab. »Dieser tote Anwalt, sind Sie ganz sicher, daß er nicht versucht hat, Sie zu erpressen? Er und eine Frau namens Joyce Mizner?«
    Moldy erhob sich und zupfte seine Hemdmanschetten zurecht. »Sergeant, ich bin schon ziemlich spät dran. Kommen Sie doch morgen in mein Büro.«
    Der Detective, der fröhlich seine Angel auswarf, erwähnte nun den Namen, den Erin von dem Kongreßabgeordneten aufgeschnappt hatte. »Kennen Sie einen Typ namens Erb Crandall?«
    »Natürlich«, antwortete Moldowsky. Seine Gesichtsmuskeln bekamen allmählich einen Krampf von der Anstrengung, ruhig und gelassen zu erscheinen.
    »Woher kennen Sie ihn?« hakte der Detective nach.
    »Aus meiner politischen Arbeit. Wir können uns morgen darüber unterhalten.«
    »Aber sicher!« García klappte das Notizbuch zu und stopfte es in seine Jackentasche. Dann holte er ein Stück Papier hervor und fuhr mit dem Finger eine lange Reihe von Nummern entlang. Danach griff er nach seinem Mobiltelefon und wählte.
    Das Telefon auf Malcolm Moldowskys Schreibtisch begann zu summen. Er starrte es haßerfüllt an.
    »Gehen Sie dran«, forderte Al García ihn auf.
    Moldy rührte sich nicht. »Ich habe für solche Spielchen nicht viel übrig.«
    Das Telefon summte weiter. »Es ist für Sie«, versicherte García.
    »Was wollen Sie damit andeuten?«
    García schaltete das Mobiltelefon aus. Moldowskys Telefon verstummte. García lächelte. Er kam sich vor wie Columbo. »Sie haben eine nicht registrierte Nummer«, sagte er.
    »Natürlich«, gab Moldy zu. »Aber Sie sind Polizeibeamter. Sie brauchen nur bei Southern Bell nachzufragen.«
    »So habe ich sie aber nicht herausbekommen.« García zeigte Moldowsky das Stück Papier. Es war eine Kopie der Rechnung aus dem Holiday Inn in Missoula, wo die Killer abgestiegen waren, nachdem sie den toten Jerry Killian in den Clark Fork River geschafft hatten.
    »Jemand in Zimmer 212 hat an diesem Abend hier angerufen«, sagte García, »und eine ganze Weile geredet.«
    »Ich erinnere mich nicht an ein solches Gespräch.« Moldys Wangen glühten feuerrot. Er hatte angenommen, die Jamaikaner hätten mit einer Kreditkarte telefoniert und nicht direkt von ihrem Zimmer aus!
    »Vielleicht wollen Sie sich mit Ihrem Anwalt in Verbindung setzen«, sagte García.
    Moldowsky lachte rauh und sagte, er solle sich nicht lächerlich machen.
    »Wie Sie wollen«, sagte der Detective. »Eine Frage noch, chico . Wo finde ich heute abend David Dilbeck?«
    Moldowsky erwiderte, er habe keine Ahnung.
    »Tatsächlich nicht? Mir wurde erzählt, er wische sich ohne

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