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Striptease: Roman (German Edition)

Striptease: Roman (German Edition)

Titel: Striptease: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Hiaasen
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viel zu angezogen«, sagte sie zu Erin. »Ich gehe raus und sag ihr Bescheid, daß du hier bist.«
    Sabrina war wie immer gut gelaunt. Sie fühlte sich mit Erin verwandt, weil sie beide nur kleine Brüste und Gauner als Ehemänner hatten.
    »Erzähl mir mal von dem sogenannten Film«, bat Erin.
    »Sie meinten, ich müsse mit zwei Typen in einer Badewanne bumsen, und das sei alles.«
    »Weshalb tust du das?«
    Die Frage schien Sabrina zu verwirren. »Sie bezahlen mich dafür.«
    »Wenn du Geld brauchst, gebe ich es dir.«
    Die Augen der Tänzerin weiteten sich belustigt. »Drei Riesen? Ich bitte dich.«
    »Was du willst.«
    »Erin, du verstehst nicht. Ich kann diesen Ringkampfmist nicht mehr ertragen. Die Nudeln sind genauso ekelhaft wie der süße Mais.«
    »Aber wenn du anfängst, bei Pornos mitzumachen...«
    »Hey, du hast ja keine Ahnung, wie es da oben wirklich ist. Besoffene versuchen dauernd, dir Maiskörner oder Nudeln in die Spalte zu drücken – mein Gott, du solltest es irgendwann mal selbst ausprobieren.« Sabrina geriet richtig in Wut.
    »Ich rede mit Orly. Wir sehen zu, daß wir diesen Unsinn beenden.«
    »Sieh mal, so ein Film kann auch nicht schlimmer sein als die Ringerei.«
    »Hast du schon mal einen gesehen?«
    Sabrina verneinte.
    »Nun, ich schon«, sagte Erin. »Als ich beim FBI gearbeitet habe, wurde auf dem Flughafen eine ganze Lkw-Ladung Videobänder beschlagnahmt. An einem Abend veranstalteten die Agenten eine private Vorführung im Keller.«
    Sabrinas Neugier war echt. »Wie waren sie denn? Wirklich so schlimm?«
    »Weißt du, was der Samen-Schuß ist?«
    Sabrina verneinte. Erin erklärte ihr diese spezielle Kameraeinstellung.
    »Ekelhaft!« Sabrina errötete. »Das hat der Regisseur mir nicht gesagt.«
    »Das kann ich mir gut vorstellen.«
    »Ich lasse es mir noch mal durch den Kopf gehen.«
    »Tu das«, sagte Erin.
    Sabrina frischte ihren Lippenstift auf und kehrte in die Bar zurück. Urbana Sprawl erschien in der Garderobe und zeigte Erin ihre abgebrochenen Fingernägel. »Männer sind der Abschaum der Welt.«
    »Stimmt hundertprozentig«, pflichtete Erin ihr bei.
    »Ich denke, du magst diesen kubanischen Cop.«
    »Er ist glücklich verheiratet.«
    »Schon wieder ein Herzensbrecher.«
    »Seine Frau kümmert sich um meine Tochter«, erzählte Erin. »Sie ist auch ganz toll.«
    »Und du sitzt hier, und wir haben Samstagabend.«
    »Nun, ich habe große Pläne«, sagte Erin. »Heute tanze ich für den Kongreßabgeordneten.«
    »Ach, du meine Güte«, sagte Urbana. »Verrat mir nur, warum.«
    Erin gähnte und reckte die Arme über den Kopf. »Weil es meine bürgerliche Pflicht ist.«
     
    Vorsichtig reinigte Rita die Wunde ihres Bruders.
    »Mit dem Bruch kann ich nicht viel tun«, stellte sie fest.
    »Versuch es auch gar nicht erst.«
    »Was ist das klebrige Zeug auf deinem Hemd?«
    »Mozzarella«, knurrte Grant. »Frag nicht weiter.«
    Rita bastelte eine Schiene für seinen gebrochenen linken Arm. Sie benutzte dazu elastische Binde, Klebeband und Alberto Alonsos Neunereisen. Der Kopf des Golfschlägers ragte am selben Ende heraus wie Darrell Grants Finger.
    »Alles klar«, sagte Rita und trennte den letzten Streifen Klebeband mit den Zähnen durch. »Und jetzt verschwinde, bevor Alberto nach Hause kommt.«
    Darrells Haut hatte die Farbe von Haferschleim, und sein Atem ging hektisch. »Ich könnte ein wenig Morphin vertragen«, meinte er.
    »Wir haben kein Morphin. Wie wäre es mit Nuprin?«
    »Herr im Himmel!«
    »Sie sollen besser sein als Tylenol.«
    »Rita, ich flehe zu Gott...«
    »Schon gut, schon gut. Ich habe noch ein paar spezielle Tabletten für Lupa. Der Tierarzt gab sie mir, als Lupa ihre Jungen bekam.« Darrell Grant sah sie hoffnungsvoll an. »Hundemorphin?«
    »Ja, ich glaube.«
    Sie fand das Fläschchen und versuchte den Namen des Medikaments zu entziffern. Weder sie noch ihr Bruder hatten je davon gehört.
    »Es heißt, alle sechs Stunden zwei Kapseln.«
    »Wenn man ein Pudel ist«, sagte Darrell. »Gib mir vier und eine kalte Dose Bier.«
    Anschließend übergab er sich fünfundzwanzig Minuten lang. Rita tupfte ihm ständig das Kinn ab und trieb ihn an, sich zu beeilen – Alberto war vom Kernkraftwerk unterwegs nach Hause. Darrell wandte ein, er sei nicht fit genug, um zu verschwinden. Rita half ihm die Vordertreppe hinunter und zeigte ihm, wo er sich verstecken konnte, nämlich in dem Zwischenraum unter dem Wohnwagen.
    »Wo hast du den Pontiac geparkt?« fragte sie. »Für

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