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Striptease: Roman (German Edition)

Striptease: Roman (German Edition)

Titel: Striptease: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Hiaasen
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ihren Perlenketten.
    »Mich bei guter Laune halten«, sagte David Dilbeck. »Fünfundvierzig Riesen im Jahr sowie kostenlose ärztliche Versorgung.« Er hielt die Champagnerflasche wie eine Puppe im Arm.
    Erin schaute vom Kapitänstisch auf ihn herab und sagte: »Du bist wirklich süß.« Sie tippte ihm spielerisch mit einem Fuß auf die Schulter. Dilbeck versuchte ihn zu küssen. Erin ermahnte sich, wachsam zu bleiben. Der geile alte Sack war fast hinüber.
    »Ist es jetzt soweit für das Dschungelspielzeug?« fragte er.
    »Noch nicht ganz. Gefällt dir dieser Song?«
    »Klar, Ma’am.« Der Kopf des Kongreßabgeordneten wakkelte hin und her, und der Cowboyhut landete auf dem Fußboden. Er hob ihn hoch und setzte ihn wieder auf.
    »Er heißt ›Whipping Post‹«, sagte Erin.
    Dilbeck richtete sich auf. »Ist das wahr? Prügelbock?«
    »Von den Allman Brothers.«
    »Nun, ich war so ein unartiger Junge«, sagte er, »ich glaube, ich habe auch eine Tracht verdient.«
    Erin tanzte weiter. Offenbar würde es heute abend keine sexuellen Trancezustände geben. Davey war hellwach und wollte etwas erleben.
    »Würdest du mich auspeitschen?« fragte er. »Ich bin ein böser, böser Junge.«
    »Es ist doch nur ein Song, Süßer.«
    »Aber ich liebe dich doch so.«
    »Natürlich liebst du mich.«
    »Warte, ich beweise es dir.« Er stellte die Champagnerflasche in den Sektkühler und begann, an den Knöpfen seiner Jeans herumzufummeln.
    Erin entfernte sich mit einer Drehung von ihm, bewegte ihre Hüften zu dem Bluesrhythmus und dachte: Los geht’s.
    Der Kongreßabgeordnete sagte: »Sieh hier!«
    Sie drehte sich um, zeigte ihr strahlendstes Lächeln. »Er ist wunderbar.«
    Er stand auf, schwankte und schüttelte das schlaffe Ding mit der Hand. »Bitte faß ihn an.«
    »Ich bin Tänzerin, Schätzchen, keine Urologin.« Erin trat ihm sacht vors Brustbein, und er plumpste zurück auf den Stuhl.
    »Mein Gott, ich habe viel zuviel getrunken. Habe ich dir schon dein Geld gegeben?«
    »Das hast du.«
    »Habe ich dir auch meine Bilder gezeigt?«
    »Steck deinen kleinen Freund wieder weg«, sagte sie.
    »Siehst du dir dann meine Bilder an?«
    Erin war einverstanden, sie brauchte sowieso eine kleine Pause. Während David Dilbeck seine Pracht wieder einpackte, stieg sie vom Tisch herunter, schlüpfte in ihr Kleid, drehte die Stereoanlage leise, schenkte sich ein Ginger Ale mit Eiswürfeln ein und zog sich einen Sessel heran. Ihre Handtasche behielt sie in Reichweite.
    Dilbeck schlug ein Fotoalbum auf, das auf seinem Schoß lag. Er zeigte auf ein Foto von sich selbst und einem korpulenten weißhaarigen Mann. »Weißt du, wer das ist?«
    »Tip O’Neill«, antwortete Erin.
    Dilbeck war verblüfft. »Du bist wirklich etwas ganz Besonderes.«
    »Der ehemalige Sprecher des Weißen Hauses.«
    »Richtig!«
    »Was habe ich jetzt gewonnen?« wollte Erin wissen. »Einen Servierwagen?«
    »Tip und ich sind gute Freunde«, erklärte der Kongreßabgeordnete strahlend.
    »Das kann ich sehen. Es sieht so aus, als kraulst du ihm die Eier.«
    Dilbeck errötete. »Bitte! Wir waren zusammen bei einem Gottesdienst mit anschließendem Empfang.«
    Erin blätterte weiter. Das nächste Foto war vor dem Weißen Haus aufgenommen worden: Dilbeck hatte einen Arm um General Colin Powell gelegt, der aussah, als wäre er gerade ausgestopft worden.
    »Das war während des Golfkriegs«, sagte Dilbeck beiläufig. »Colin und der Präsident hatten einige Mitglieder des Kongresses zu einer Lagebesprechung eingeladen. Streng geheim.«
    Erin fragte, ob dabei auch Luftballons verteilt worden seien. Dilbeck bekam beinahe einen Wutanfall. »Du solltest ein wenig Respekt zeigen!« Seine Stimme klang eisig.
    »Tut mir leid, Davey.«
    Schnell blätterte er nun das Album durch und deutete auf wichtige Erinnerungsfotos. »Sieh mal: Bill Bradley, Chris Dodd... und das dort ist Al D’Amato – wir waren auf einer Informationsreise in Riad. Das da bin ich mit Newt Gingrich – erinnere mich irgendwann mal daran, daß ich dir die Gingrich-Story erzähle.«
    »Hoffentlich ist das da auf seiner Krawatte nur Quarksauce«, meinte Erin.
    »Paß mal auf«, belehrte Dilbeck sie mit einem leichten Champagnerlallen, »das sind alles verdammt wichtige Leute. Ich bin eine wichtige Persönlichkeit.« Er klappte das Album zu und hob es mit beiden Händen hoch, als sei es ein geweihter Gegenstand. »Das sind die Männer, die diese Nation lenken, die Männer, die das Schicksal der Welt

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