Striptease: Roman (German Edition)
Malcolm Moldowsky in den Bauch. »Ein doppelter Bruch«, sagte er, »aber wissen Sie was? Ich hatte eingewachsene Fußnägel, die mir schlimmere Probleme bereitet haben.«
»Kommen Sie, ich fahre Sie zu einem Arzt.«
Darrell Grant senkte die Stimme und sprach sehr langsam, als erkläre er einem ausländischen Touristen den Weg. »Geh… mir… verdammt… noch… mal… aus… dem… Weg. Por favor? «
Moldy drückte sich mit dem Rücken gegen die Kabinentür. ZZ Top hämmerte gegen die Wirbel seines Rückgrats. »Ich kann Sie dort nicht reinlassen«, sagte er zu dem Fremden. Die Öffentlichkeit, Geisteskranke eingeschlossen, durfte auf keinen Fall von den heimlichen Ausschweifungen des Kongreßabgeordneten erfahren.
»Aber meine Tochter«, sagte Darrell schwerfällig.
»Ich sagte Ihnen doch, sie ist nicht hier. Sie haben sich geirrt.«
Darrells Gesicht verzerrte sich zu einem schiefen Grinsen.
»Hey, ich bin ihrer Mutter bis hierher gefolgt, klar? Und zwar den ganzen Weg von der Tittenbar. Und es ist noch keine Viertelstunde her, da sah ich, wie sie in dieses Boot stieg. Und jetzt will mir so ein beschissener Zwerg weismachen, ich hätte mich geirrt?«
Wunderbar, dachte Moldowsky. Der Ex-Mann der Stripperin. Ausgerechnet heute abend.
Er sagte: »Wir können auch ins Restaurant gehen. Dann spendiere ich Ihnen einen Drink.«
»Einen Drink?« Darrell Grant warf den Kopf in den Nacken und heulte die Sterne an. »Mann, ich brauche keinen Drink, ich bin bis obenhin voller Drogen, klar? Ich stehe unter Strom. Die besten Drogen, die man sich vorstellen kann!«
»Na, prima«, seufzte Moldowsky.
»Diese Pillen sind so verdammt gut«, sagte Darrell. »Ich kam her auf der Suche nach Schmerz, verstanden? Ich bin hier, um Schmerzen auszuteilen, denn mir kann man nicht weh tun. Es ist nicht möglich. Wenn ich einen Nagel hätte, dann würde ich ihn dir in diesem Moment geben...«
»Beruhigen Sie sich«, sagte Moldy.
»... und von dir verlangen, daß du mir den verdammten Nagel glatt durch den Schädel hämmerst, sagen wir an dieser Stelle...« Darrell deutete mitten auf seine Stirn. »Und weißt du was? Ich würde verdammt nicht das geringste spüren, so toll ist der Stoff, von dem ich rede.«
»Bitte«, sagte Moldowsky, »sprechen Sie leise.«
»Ich habe noch nie einen Zwerg getötet.«
»Wir sollten darüber reden.«
»No, Sir, beweg nur deinen winzig kleinen Arsch aus dem Weg. Ich bin gekommen, um meine Tochter zu holen.«
»Zum letzten Mal«, sagte Moldy, »sie ist nicht auf diesem Boot.«
Darrell Grant packte seinen Ärmel. »An einem Punkt hast du recht, Shorty. Es ist das letzte Mal.« Er schleuderte Malcolm Moldowsky zu Boden und sprang auf seine Brust.
Moldy wand sich kraftlos, schrie aber nicht. Lächerlicherweise glaubte er noch immer, öffentliches Aufsehen vermeiden zu können. Er durfte keine Schaulustigen zur Yacht der Rojos locken – nicht solange David Dilbeck im Boot war und wer weiß was mit einer nackten Tänzerin anstellte. Aus Angst, daß das Eager-Beaver-Debakel sich wiederholen könnte, versuchte Moldowsky, den Eindringling mit Versprechungen zu besänftigen.
»Wenn Sie mich aufstehen lassen«, sagte er zu dem verrückten Ex-Ehemann, »dann helfe ich Ihnen, Ihre kleine Tochter zu suchen.«
»Weee-heee!« brüllte Darrell Grant.
»Ich habe«, keuchte Moldy, »alle möglichen Beziehungen.«
Der erste Treffer war kein richtiger Schlag, sondern ein Chipshot. Moldy spürte, wie seine Nase explodierte. Durch die blutige Masse sah er den Ex-Ehemann, wie er zu einem weiteren Schlag ausholte. Diesmal erwischte der Schlägerkopf Malcolm Moldowsky voll am Hals. Verzweifelt rang er nach Luft.
»Treffer!« schrie Darrell.
Moldowsky schloß die Augen. Das war noch schlimmer, als erschossen zu werden. Die Zeitungen würden ihren Spaß haben.
Hilflos streckte er die Hände nach den Beinen des Verrückten aus. Die nächsten beiden Treffer lösten seinen Unterkiefer aus den Gelenken. Seine Wangen füllten sich mit warmem Blut, Speichel und zerbrochenem Zahnersatz. Selbst wenn er sich jetzt doch noch entschlossen hätte, um Hilfe zu rufen, er hätte es nicht gekonnt.
Mein Gott, dachte er, was für eine jämmerliche Art zu sterben.
Ist es ein Neunereisen oder ein Wedge? Diese Mistkerle von der Presse würden es ganz genau wissen wollen. Ganz sicher sogar.
Der Kongreßabgeordnete bot Erin einen Job als Chefsekretärin in Washington an.
»Was soll ich dort tun?« fragte sie und spielte mit
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