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Striptease: Roman (German Edition)

Striptease: Roman (German Edition)

Titel: Striptease: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Hiaasen
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sie in seinem Cadillac ausgerechnet nach Belle Glade. Ja, ich sagte ›Kongreßabgeordneter‹. Ja, Belle Glade. Weshalb? Nun, das wissen wir auch nicht genau. Aber wir würden uns über sechs oder sieben Streifenwagen riesig freuen...«
    »Scheiße«, murmelte Shad.
    »So heiß und innig Cops Stripteasetänzerinnen lieben, so sehr hassen sie Politiker«, sagte García. »Wenn sie hören, daß es sich um Dilbeck handelt, dann haben entweder alle dienstfrei oder sind unabkömmlich.«
    »Demnach sind wir die gesamte Scheißkavallerie?«
    »Was dagegen, wenn ich fahre?«
    »Überhaupt nicht«, sagte Shad. »Sie haben schließlich die Sirene.«
     
    Darrell Grant war noch nie in einer Limousine gefahren und genoß es derart gründlich, daß die Begleitumstände völlig unwichtig erschienen. So fand er sich sogar mit der Tatsache ab, daß seine Ex-Frau ihn mit einer Pistole in Schach hielt.
    Darrell wandte sich an Dilbeck. »Ist das dein Wagen?«
    Der Kongreßabgeordnete nickte. »Er steht mir zur freien Verfügung.«
    »Was treibst du denn so?«
    »Ich bin Mitglied des Repräsentantenhauses.«
    »Was bedeutet...?«
    »Ich vertrete das Volk von Süd-Florida im Kongreß. Und Sie?«
    »Ich stehle Rollstühle«, erwiderte Darrell Grant.
    Dilbeck sah flehend zu Erin, die auf der Sitzbank den beiden Männern gegenübersaß. Die Rosen des Kongreßabgeordneten lagen neben ihr. Die Hand, die die Pistole hielt, war völlig ruhig.
    »Darrell und ich waren mal einige Zeit verheiratet. Was soll ich sonst dazu sagen?« Erin spürte in sich eine unerklärliche Ruhe, die durch die sanfte, kühle Fahrt des Wagens noch gesteigert wurde.
    Dilbeck wollte von Darrell Grant wissen, was mit seinem Arm passiert war. Er sagte, Erins Scheißfreund habe ihn mit einem Scheißbrecheisen gebrochen. Dann: »Hey, Fahrer, funktioniert der Fernseher?«
    In verletztem Ton flüsterte Dilbeck Erin zu: »Welcher Freund?«
    Erin brachte ihn mit einem bösen Blick zum Schweigen. Wie armselig die beiden sind, dachte sie. Lässig griff sie sich unter das Minikleid, um den Tanga und den Tanz-BH auszuziehen, und stopfte beides in ihre Schultertasche. Immer noch die Pistole im Anschlag haltend, bemühte sie sich mit gymnastischen Verrenkungen, einen schlichten Baumwollbüstenhalter und einen weißen Schlüpfer anzuziehen. Das war ein ganz entscheidender Punkt. Erin wollte nicht, daß man sie bekleidet wie eine Stripteasetänzerin antraf. Während sie ihre Unterwäsche wechselte, sah der Kongreßabgeordnete sie fragend an und sagte mit dem öligen Anflug eines Lächelns: »Warum weiß?«
    »Nur für dich, Baby«, entgegnete sie.
    Darrell Grant lehnte seinen benommenen Kopf an das Seitenfenster. Sie befanden sich auf der Interstate und ließen die Skyline der Innenstadt in zügiger Fahrt hinter sich. Das Geschlängel der weißen Linien auf dem Asphalt und der Strom der entgegenkommenden Scheinwerfer brachten ihn völlig durcheinander. »Ich bin absolut abgefüllt«, bemerkte er.
    Erin lieferte dem Kongreßabgeordneten eine Erklärung. »Mein Ex-Mann hat ein Drogenproblem, nur für den Fall, daß du dich über ihn wunderst.«
    »Ich wünschte, du würdest endlich die Pistole wegstekken.«
    »Du hörst niemals richtig zu, nicht wahr?«
    Darrell Grants Stimme klang schläfrig. »Ich habe dich noch nie tanzen gesehen. Das war verdammt gut.«
    »Ach, Quatsch«, sagte Erin.
    »Das mit dem Nickel tut mir leid.«
    »Ich hatte es schon fast vergessen«, sagte sie, »du alter Geizhals.«
    Darrell Grant kostete die Geräumigkeit der Limousine voll aus. »Daran könnte ich mich gewöhnen«, sagte er und streckte die Beine aus. »Klimatisierter Luxus. Jawohl, Sir!«
    David Dilbeck ergriff wieder das Wort und redete, als könnte Darrell ihn nicht hören. »Dieser Bruch sieht schlimm aus, Erin. Er sollte einen Arzt aufsuchen.«
    »Rita hat mir den Arm verbunden«, erzählte Darrell und hob ihn voller Stolz hoch. »Meine große Schwester.«
    »Sie sorgt sich um dich«, erklärte Erin ihm. »Sie ist als einzige übriggeblieben.«
    »Nein, Angie sorgt sich um mich. Angie liebt ihren Daddy.«
    »Sie findet dich unterhaltsam«, sagte Erin. »Das ist ein Unterschied.«
    »Sie liebt mich!«
    Erin ließ das Thema fallen. Vielleicht hatte Darrell recht. Sie wollte jetzt nicht darüber nachdenken.
    »Wie lange dauert es noch, bis wir da sind?« fragte der Kongreßabgeordnete. »Ich muß mal austreten.«
    Erin ignorierte ihn. Ihr Ex-Mann sagte: »Ich habe heute einen Kerl umgebracht.«
    »Was

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