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Striptease: Roman (German Edition)

Striptease: Roman (German Edition)

Titel: Striptease: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Hiaasen
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einmal und verschwand von der Bühne. Die Nummer war beendet.
    Erb Crandall entspannte sich erleichtert. Vielleicht brachten sie den Abend ohne Zwischenfall hinter sich.
    Rojo wandte sich an Dilbeck. »Was wetten Sie?«
    Der Kongreßabgeordnete trank mit nachdenklicher Miene von seiner Rum-Cola. »38 B«, antwortete er. »Und naturbelassen.«
    »Und ich«, sagte Rojo und wedelte mit weiteren Geldscheinen, »sage ein Meter Plastik.« Er strich einen Fünfziger auf der Tischplatte glatt. Dave Dilbeck tat das gleiche. Sie drehten sich zu Crandall um, der mit einer Handbewegung andeutete, sich nicht an der Wette beteiligen zu wollen. Sie trieben dieses Spiel schon den ganzen Abend, sobald eine neue Tänzerin auf der Bühne erschien. Die Wette umfaßte zwei Punkte: die Größe der Brüste und ob sie chirurgisch vergrößert waren oder nicht. Rojo verlor die ganze Zeit, was Crandall nicht überraschte; der Kongreßabgeordnete hatte einen unfehlbaren Blick für weibliche Formen. Es war die große Leidenschaft seines Lebens, dicht dahinter folgte der Schmiergeldempfang.
    Rojo erhob sich schwankend und rief nach einem Mann namens Ling. Kurz darauf erschien ein kleiner Asiate in schwarzem Smoking und mit einer Yankee-Mütze auf dem Kopf am Tisch. Er sah nicht aus wie der Mitinhaber des Stripschuppens, aber er war es.
    »Mr. Ling!« sagte Rojo und breitete die Arme aus. »Geben Sie uns die Daten der Schlangenlady.«
    »Sie heißt Lorelei«, sagte Dilbeck. »Zeigen Sie etwas mehr Respekt.«
    Rojo setzte sich. Dilbeck deutete auf das Geld. »Mr. Ling, Sie sehen den Einsatz.«
    Ling nickte verständnisvoll. »Sie wünschen den Tittenreport?«
    »Aber selbstverständlich.«
    »Miss Lorelei trägt 38 B.«
    »Ha!« krähte Dilbeck.
    Er griff nach dem Geld, aber Christopher Rojo hielt seinen Arm fest. »Künstlich!« zischte der junge Mann. »Sagen Sie es ihm, Mr. Ling, sagen Sie ihm, daß es Implantate sind, und wir teilen uns das Geld.«
    »Nein, Sir«, erklärte Ling. »Lorelei ist durch und durch Lorelei.«
    »Mierda« , fluchte Rojo.
    Der Kongreßabgeordnete strahlte zufrieden, während er das Geld zusammenraffte.
    »In der Flesh Farm gibt es nur das Beste vom Besten«, erklärte Ling. »Stets erste Sahne.«
    »Spitzenqualität«, bestätigte Dilbeck.
    »Wo sieht man sonst schon eine so große Schlange?« prahlte Ling. »Ein solches Tier könnte ein ganzes Pferd verschlingen.«
    »Ich wette, Lorelei würde das auch schaffen.« Dilbeck kicherte über seinen unglaublichen Humor. Es war kein leichtes, fröhliches Kichern, sondern klang tief und unheilschwanger. Erb Crandall wurde schlagartig wachsam.
    Er sagte: »Davey, es ist schon spät.«
    »Unsinn.« Der Abgeordnete zündete sich eine Zigarette an. »Mr. Ling, ich würde die Schlangenprinzessin gerne mal persönlich kennenlernen.«
    »Ich auch«, schloß Christopher Rojo sich an.
    Ling zuckte die Achseln. »Mit oder ohne Schlange?«
    »Ohne«, antwortete Dilbeck. »Bestellen Sie ihr, ich hätte selbst eine bei mir.«
    Rojo brach sich fast einen ab vor Aufregung. Erb Crandall rutschte unbehaglich auf seinem Platz hin und her. Das war keine kluge Idee, überhaupt nicht. Er sagte: »Kommen Sie, Davey, Sie müssen morgen früh eine Rede halten.«
    Der Congressman nahm eine idiotische Rednerpose ein. »Vor vier Nummern und sieben Jahren gründeten unsere Vorhäute eine neue Nation...«
    Crandall lachte nicht. Dilbeck sagte: »Na schön, Erb, wer zum Teufel ist es diesmal?«
    »Die Handelskammer.«
    »Scheiße.« Dilbeck schlug Rojo auf die Schulter. »Chris, solche Pfeifen haben Sie noch nie gesehen. Leichenkammer würde besser dazu passen.«
    »Trotzdem«, sagte Crandall, »ist die Rede für halb acht angesetzt.«
    »Wir bringen ihn schon hin«, versprach Rojo.
    »Also«, fragte Ling in leicht ungeduldigem Ton, »wollen Sie einen engen Tanz oder nicht?«
    Der Congressman breitete die Arme aus. »Klingt verlokkend, Bruder Ling. Holen Sie Wie-heißt-sie-Noch her.«
    »Miss Lorelei?«
    »Genau die.«
    Crandall rückte näher an Dilbeck heran und sprach eindringlich in sein rechtes Ohr. Dilbeck schüttelte den Kopf und hielt dabei die ganze Zeit das Rum-Cola-Glas an seine Lippen. »Nur ein bißchen engen lambada «, sagte er nach einem Schluck. »Was ist daran so schlimm?«
    »Ja«, sagte Rojo. »Lassen Sie dem armen Mann doch seinen harmlosen Spaß.«
    Es war sinnlos zu widersprechen. Crandall entfernte alle Flaschen und andere möglichen Waffen vom Tisch. Dann unternahm er einen

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