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Striptease: Roman (German Edition)

Striptease: Roman (German Edition)

Titel: Striptease: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Hiaasen
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von dem Geld erfahren würde. Auch enthüllte Mordecai nicht, daß ein bescheidener Anteil an der Vergleichssumme mit einem gewalttätigen Rausschmeißer namens Shad geteilt werden würde.
    »Der Scheck«, sagte der Anwalt, »sollte auf das Treuhandkonto meiner Firma ausgeschrieben werden.«
    »Ein Scheck?« Malcolm Moldowsky lachte heiser.
    »Sie haben doch sicherlich nicht vor, bar zu zahlen.«
    »Nein. Per telegrafischer Überweisung.«
    »Aus Übersee?«
    »Nassau«, sagte Moldy. »Vielleicht auch von den Caymans. Ist das ein Problem?«
    »Nicht solange es amerikanische Dollars sind.« Der Anwalt hielt sich wohl für besonders abgebrüht.
    Moldowsky schüttelte nun den Kopf. »Drei Millionen sind aber nicht möglich. Wie wär’s mit zweifünf?«
    »Mr. Moldowsky, wir beide kennen den Zuckerpreis und wissen, weshalb er so hoch ist.«
    »Überstrapazieren Sie ja nicht Ihre Glückssträhne. Laut meinen Informationen hat Paul Guber sich wieder vollständig erholt.«
    »Das kann man bei einem menschlichen Gehirn nie so genau wissen«, sagte Mordecai nachdenklich. »An dem einen Tag geht es dem Mann noch blendend, aber schon am nächsten könnte er ein Fall für die Intensivstation sein.«
    »Sie sind die reinste Granate.«
    »Die Aussichten auf einen Prozeß wären für den jungen Mann und seine zukünftige Braut eine große Belastung. Ich empfehle einen langfristigen Aufschub.«
    Moldy schnippte mit den Fingern. »Hören Sie auf mit dem Quatsch. Ich rede mit einigen Leuten und lasse wieder von mir hören.«
    »Natürlich.«
    »Bis dahin sprechen Sie mal mit Joyce. Erklären Sie ihr, daß Vertraulichkeit überaus wichtig ist.«
    »Keine Sorge«, sagte Mordecai. »Sie ist eine schlaue Lady.«
    Und schon bald eine sehr reiche.
     
    Das Boot der Rojos, neunzig Fuß lang, trug den Namen Sweetheart Deal und war in den Niederlanden vom Stapel gelaufen. Alle drei Salons verfügten über eine Bar und eine Hifi-Anlage.
    Die Yacht lag bei Turnberry Isle auf dem Intracoastal Waterway vor Anker. Als Moldowsky dort eintraf, war es fast zwei Uhr morgens. Die älteren Rojos, Joaquin und Willie, boten ihrem Gast eine Tasse kubanischen Kaffee an. Moldy brauchte ihn nicht. Er war hellwach. Zwei junge Frauen nahmen ein Schaumbad in der Jacuzzi. Christopher lag schlafend auf dem Teppich neben einem gefleckten Ozelot mit einem brillantenbesetzten Halsband. Die Wildkatze schnurrte.
    Die Rojos geleiteten Moldowsky in einen kleinen Salon auf dem Kapitänsdeck. Willie erkundigte sich nach Erb Crandall.
    »Ich habe ihn nicht mitgebracht«, antwortete Moldy, »zu seinem eigenen Schutz.«
    »Erklären Sie uns das Problem, Malcolm.«
    Er beschrieb es so simpel wie möglich: Der Kongreßabgeordnete hatte sich selbst in eine unangenehme Situation gebracht. Ein kompromittierendes Foto war geschossen worden. Nun war ein Anwalt erschienen und verlangte drei Millionen Dollar.
    Die Rojos waren sehr besorgt und konferierten leise in Spanisch. Moldowsky bemerkte, daß die Brüder ähnliche Hausmäntel trugen, bei denen der Name des Bootes über der linken Brust eingestickt war. Eins von Joaquins Ohrläppchen war weiß von getrocknetem Seifenschaum.
    Moldy sagte: »Unsere Möglichkeiten sind begrenzt.«
    »Drei Millionen Dollar«, sagte Willie, »sind nicht möglich.«
    »Ich bin sicher, er gibt sich mit zwei zufrieden.«
    Joaquin Rojo stieß flüsternd einen Fluch aus. Der Zeitpunkt dieser Prozeßandrohung konnte nicht ungünstiger sein – Dilbeck sollte die Zucker-Vorlage sofort durch den Ausschuß jagen, damit das Repräsentantenhaus noch vor der Wahl im November darüber abstimmen konnte.
    Unmöglich, sagte Moldowsky. »Diese Idioten würden noch nicht mal einen Nierenstein durchbringen. Jeder ist zu Hause und führt seinen Wahlkampf.« Außerdem, fügte er hinzu, wollte der Speaker nicht sobald über den Vorschlag abstimmen – er sei zu umstritten. Ralph Nader war in »Nightline« aufgetreten und hatte sich kritisch über die Beihilfen für die Landwirtschaft geäußert. Die Lobbyisten der Tabak- und der Reisindustrie waren in Panik geraten, woraufhin ihre Handlanger im Kongreß genauso reagierten. Eine Abstimmung zu diesem Zeitpunkt wäre eine heikle Angelegenheit. Klüger wäre es zu warten. Was bedeutete, daß die Rojos gezwungen waren, noch einige weitere Monate lang auf David Dilbeck zu setzen – und daß er blitzsauber dastehen müsse.
    »Wie schlimm ist das Foto?« wollte Willie wissen.
    »Tödlich«, sagte Moldy.
    » Mierda . Zahlen wir

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