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Studio 6

Studio 6

Titel: Studio 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liza Marklund
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der je von dieser Platte gehört hat«, meinte Annika.
    »Sie ist unglaublich«, bestätigte Anne. »Du weißt, dass er Material von diesem Album sowohl für
Meat Loaf ah
auch für
Streets of fire
verwendet hat, oder?«
    »Klar«, erwiderte Annika und studierte die Rückseite des Albums. »Den Titelsong
I’ll be bad for good
hat er für den Film in
We’re going nowhere fast
geändert.«
    »Stimmt«, meinte Anne Snapphane, »und
Love and death and an American guitar
ist in der Einleitung zu
Back to hell von Meat Loaf,
aber da heißt es
Wasted youth.«
    »Der alte Jimmy ist einfach himmlisch«, schwärmte Annika.
    »Ja, fast ein Gott«, stimmte Anne zu.
    Sie saßen eine Weile schweigend da und sinnierten über die Größe von Jim Steinman.
    »Hast du auch Platten von Bonnie Tyler?«, fragte Annika.
    »Natürlich. Welche wollen wir nehmen?
Secret dreams and forbidden fire?«
    Anne setzte die Nadel auf das Vinyl, und beide sangen mit. Hasse kam rein und drehte behutsam die Lautstärke runter.
    »Wir wohnen hier noch im Stadtbereich«, meinte er.
    »Haben Sie schon mal Blutklöße gegessen?«
    »Nein«, erwiderte Annika.
    Sie waren angebraten und schmeckten ausgesprochen gut, wie Kartoffelklöße mit Speck.
    »Sollen wir ins Kino gehen?«, fragte Anne Snapphane, nachdem die Spülmaschine zu rumpeln angefangen hatte.
    »Gibt es hier denn so etwas?«, fragte Annika erstaunt.
    Anne sah ihren Vater fragend an.
    »Gibt es noch ein Kino?«
    Der Vater hob hinter der Abendzeitung bedauernd die Schultern.
    »Tut mir Leid«, erklärte er, »habe keine Ahnung.«
    »Könnte ich mal das Telefonbuch haben?«, fragte Annika.
    »Oben am Computer«, antwortete Hasse Snapphane.
    Es gab zwei Roger Sundström, und einen, dessen Frau Britt-Inger hieß. Sie wohnten in der Solandergatan.
    »Das ist in Djupviken«, meinte Anne. »Auf der anderen Seite der Stadt.«
    »Wollen wir einen Spaziergang machen?«, fragte Annika.
    Die Sonne ging gerade hinter der Zellstofffabrik unter. Sie nahmen den Weg über Strömnäs und die Abkürzung über das Nolia-Gelände hinter dem Gemeinschaftshaus. Das Haus der Familie Sundström war eingeschossig und unterkellert, aus gelbem Ziegelstein, in den sechziger Jahren gebaut. Annika konnte Kinder singen hören.
    »Mach, was du willst«, erklärte Anne. »Ich bin einfach nur dabei.«
    Annika klingelte, Roger Sundström war zu Hause. Der Mann war skeptisch und erstaunt, als Annika sich vorstellte.
    »Ich habe einfach immer wieder daran denken müssen, was Sie mir erzählt haben«, sagte Annika. »Und jetzt bin ich gerade in Piteå und besuche meine Freundin Anne, und da dachte ich, dass ich doch einmal vorbeischauen könnte.«
    Die Kinder, ein Junge und ein Mädchen, kamen neugierig in den Flur gelaufen und versteckten sich hinter den Beinen des Vaters.
    »Nun aber, geht rein und zieht eure Schlafanzüge an«, sagte der Mann und versuchte die Kinder in ein Zimmer, das zur Linken lag, zu schieben.
    »Singen wir dann noch, Papa?«
    »Ja klar, und Zähneputzen nicht vergessen.«
    »Dürfen wir reinkommen?«, fragte Annika.
    Der Mann zögerte einen Augenblick, geleitete sie dann aber ins Wohnzimmer: Ecksofa mit Lederbezug, Glastisch, Porzellanfiguren im Bücherregal.
    »Britt-Inger ist auf einer Fortbildung«, erklärte er.
    »Schön haben Sie es hier«, sagte Anne Snapphane in entschieden breiterem Norrländisch, als es sonst ihre Art war.
    »Was wollen Sie eigentlich?«, fragte Roger Sundström und sank in einen Plüschsessel.
    Annika setzte sich ganz vorn auf die Sofakante.
    »Es tut mir Leid, dass wir hier so eindringen«, erklärte sie. »Aber ich frage mich die ganze Zeit, ob ich mich richtig erinnert habe. Sie flogen doch mit Transwede von Arlanda, oder?«
    Der Mann kratzte sich das unrasierte Kinn.
    »Ja«, erwiderte er, »doch, so war es. Möchten Sie einen Kaffee?«
    Die Frage kam zögerlich, er wusste, dass er etwas anbieten musste.
    »Nein, danke«, beeilte sich Anne zu sagen. »Wir werden nicht lange bleiben.«
    »Und sind vom Terminal zwei geflogen, nicht wahr?«, hakte Annika nach. »Die kleine Halle.«
    »Welche?«, fragte der Mann.
    »Nicht die große Inlandsabfertigung, die ein Stückchen weiter weg liegt.«
    Roger Sundström nickte nachdenklich.
    »Genau«, sagte er schließlich. »Man musste mit dem Shuttlebus fahren, und dann mussten wir das ganze Gepäck mitschleifen, denn es sollte natürlich in Stockholm verzollt werden.«
    Annika nickte.
    »So ist es! Und dort, in der kleinen Abfertigungshalle,

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