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Studio 6

Studio 6

Titel: Studio 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liza Marklund
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Auswertung und größerer Verantwortlichkeit sind absolut notwendig.«
    Der Mann seufzte leise.
    »Wie schön, dass wenigstens ein Mensch hier auf meiner Seite ist«, sagte er. »Das Gefühl habe ich nur selten.«
    Berit knetete ihre Hände.
    »Also«, sagte sie, »ich habe mir Gedanken über die Personalsituation in der Kriminalredaktion gemacht. Wir haben dort eine freie Stelle, nachdem Sjölander zur Politik versetzt worden ist. Wird die Stelle wieder besetzt werden?«
    Schyman wandte sich zum Bücherregal, zog einen Ordner heraus, blätterte darin und dachte nach.
    »Nein«, sagte er schließlich. »Die Redaktionsleitung hat entschieden, dass Sjölander in der Gesellschaftsredaktion bleiben wird und dass die Kriminalredaktion mit Ihnen und den beiden anderen auskommen muss. Der Chefredakteur fand, dass wir bei den Kriminalgeschichten etwas zurückhaltender agieren sollten. Die Kritik in Studio 6 hat ihn ziemlich mitgenommen.«
    Berit biss sich auf die Lippen.
    »Ich glaube, dass er das falsch sieht«, gab sie vorsichtig zu bedenken. »Ich glaube nicht, dass wir uns aus dieser Krise herausbremsen können. Meiner Ansicht nach müssen wir Gas geben. Zu unseren Sachen stehen, forsch, aber gut durchdacht vorgehen. Leider ist das mit der derzeitigen Personaldecke nicht zu leisten.«
    Anders Schyman nickte.
    »Ich bin da Ihrer Ansicht«, erklärte er. »Aber so, wie es momentan aussieht, sehe ich keine Möglichkeit, eine derartige Auffassung durchzusetzen. Das bedarf nämlich, wie Sie sagen, sowohl einer Neuorganisation als auch neuer Leute.«
    »Da hätte ich einen Vorschlag«, brachte Berit vor, und der Ressortchef lächelte.
    »Ich kann mir vorstellen, wie der aussieht«, antwortete er.
    Berit ereiferte sich.
    »Annika Bengtzon ist eine sehr aufgeweckte junge Frau.
    Sie stellt die Sachen auf den Kopf, denkt völlig anders.
    Manchmal schlägt sie dabei über die Stränge, aber das kann man in den Griff bekommen. Ich finde, wir sollten versuchen, sie einzustellen.«
    Der Ressortchef breitete die Hände aus.
    »Tut mir Leid«, erwiderte er, »aber momentan ist sie als Kriminalreporterin unmöglich. Der Chefredakteur kriegt schon zu viel, wenn man sie nur erwähnt. Ich habe mich sehr für sie eingesetzt, als es um die Halbjahresvertretung ging, und das hätte mich fast meinen Job gekostet. Jansson war auf meiner Seite, aber die übrige Redaktionsleitung fand, wir sollten sie so schnell wie möglich rausschmeißen.«
    »Das haben Sie ja auch gemacht«, sagte Berit etwas säuerlich. Schyman zuckte mit den Achseln.
    »Stimmt«, gab er zu, »aber das hat sie nicht umgebracht.
    Ich habe mit ihr gesprochen, bevor sie wegging. Sie war stinksauer, aber gefasst.«
    Berit stand auf.
    »Ich habe Annika gestern Abend getroffen. Das Mädchen hat irgendwas am Laufen. Sie wühlt in etwas herum, das mit der IB zu tun hat. Ich habe nicht richtig begriffen, was es sein könnte.«
    »Sie darf gern mit Beiträgen herkommen«, sagte Anders Schyman.
    Berit lächelte.
    »Das werde ich ihr gern sagen, wenn ich sie sehe.«
    Patricia klopfte an die Tür zu Annikas Schlafzimmer.
    »Entschuldige bitte«, sagte sie, »aber es ist nichts zu essen da, und du bist dran mit Einkaufen.«
    Annika legte das Buch weg und sah auf.
    »Oje«, antwortete sie, »ich bin total blank.«
    Patricia verschränkte die Arme vor der Brust.
    »Du wirst wohl einen Job annehmen müssen«, meinte sie.
    Annika stand auf, und sie gingen in die Küche. Der Kühlschrank war bis auf eine Büchse Sardinen völlig leer.
    »So ein Mist«, sagte Annika. »Ich habe bei der Zeitarbeit angerufen, aber die haben erst im Frühjahr wieder etwas.«
    »Hast du mal in der Zeitung des Arbeitsamts nachgeschaut?«, fragte Patricia.
    »Im Schreckensblatt? Nee.«
    »Vielleicht gibt es einen Reporterjob.«
    »Ich bin keine Reporterin mehr«, erklärte Annika kurz, goss sich ein Glas Wasser ein und setzte sich an den Tisch.
    »Ja, dann nimm doch den Job im Klub«, sagte Patricia und setzte sich auf den Stuhl ihr gegenüber. »Wir brauchen einen Croupier.« »Himmel nochmal, ich kann doch nicht in einem Pornoklub arbeiten«, erwiderte Annika und trank einen Schluck.
    Patricia zog die Augenbrauen hoch und sah Annika verächtlich an.
    »Bist du denn so viel feiner als Josefine und ich? Ist der Job nicht gut genug für dich?«
    Annikas Wangen wurden rot.
    »So habe ich das nicht gemeint.«
    Patricia beugte sich vor.
    »Wir sind keine Huren. Wir sind nicht einmal nackt. Ich trage einen roten Bikini, der

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