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Stürmisch verliebt auf Mallorca

Stürmisch verliebt auf Mallorca

Titel: Stürmisch verliebt auf Mallorca Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Waters
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beste Strategie, einen Mann zu vergessen, ist, sich einen neuen zu angeln.“
    Lilian schüttelte den Kopf. „Das glaube ich nicht. Ich hatte nicht vor, mich so bald schon auf jemand Neues einzulassen. Es war wirklich Zufall. Ich … ich wollte das gar nicht. Und dann ist es einfach passiert.“
    „Was ist passiert?“
    „Alles.“
    „Alles? Was heißt das genau?“
    Lilian rutschte unbehaglich auf ihrem Stuhl hin und her. Waren die Erlebnisse mit Ramiro nicht viel zu frisch, um gleich davon zu erzählen? Obwohl sie darauf gebrannt hatte, sich endlich mit jemandem auszutauschen, kam es ihr nun nicht richtig vor, ihre intimsten Erlebnisse vor Sophie auszubreiten. Doch die Freundin würde bestimmt nicht lockerlassen …
    „Du hattest also eine richtige Affäre mit allem Drum und Dran?“, bohrte Sophie weiter. „Und ihr werdet euch wiedersehen?“
    Lilian nickte nur.
    „Ehrlich?“ Sophie klang begeistert. „Und was macht er so, dieser Ramiro?“
    „Er ist der Hotelmanager der Ferienlage, in der ich gewohnt habe. Das Resort gehört seinen Eltern, und dazu noch ein zweites, und er wird das alles wohl einst erben. Ich habe gelebt wie im Paradies. Du hättest nur sehen sollen …“
    „Wow! Dann ist er also kein armer Schlucker?“
    „Nein, das ist er nicht. Im Gegenteil … er lebt ziemlich komfortabel.“
    „Ach! Zu Hause bei ihm warst du also auch?“
    „Ja. Er hat eine Wohnung … ein Penthouse in Palma.“
    „Ein Penthouse! So, so!“ Sophie pfiff anerkennend, setzte sich zu ihr an den Tisch und sah sie aufmerksam an. „Du hast dir also wieder so einen reichen Typen angelacht?“
    Lilian schüttelte den Kopf. „Ich habe ihn mir nicht angelacht“, protestierte sie. „Er ist auf mich zugekommen, hat mich zu einem tollen Essen eingeladen …“
    „… und schon warst du rettungslos verliebt …“
    Lilian schwieg.
    „… genau wie bei George“, ergänzte Sophie.
    Lilian wurde nervös. Was sollte das? Erst tat Sophie so, als freute sie sich für sie, und nun lenkte sie das Gespräch auf den wundesten Punkt ihres Gefühlslebens.
    „Lily.“ Sophie griff über den Tisch nach ihrer Hand und drückte sie leicht. „Entschuldige bitte, das ist mir so rausgerutscht. Aber ich habe plötzlich Angst, dass sich die Geschichte wiederholt. Es klingt jedenfalls sehr ähnlich wie das, was du schon einmal erlebt hast …“
    „Warst du es nicht, die mich ermutigt hat, bei dieser Reise offen für eine neue Bekanntschaft zu sein?“
    „Ja, klar!“, rief Sophie aus. „Ich dachte nur … vielleicht sollte Georges Nachfolger nicht unbedingt auch so ein reicher Schnösel sein, der dich später wieder beleidigt und einfach fallen lässt. So eine miese Behandlung hast du nicht verdient.“
    Lilian schloss einen Moment die Augen. Eigentlich musste sie ihrer Freundin dankbar sein, dass sie sich so sehr um ihr Wohl sorgte. Und tatsächlich war sie auch dankbar, denn Sophie war die einzige Person, die ihr glaubte, dass sie mit den Diebstählen in dem Kaufhaus nichts zu tun hatte. Genau wie sie selbst war ihre Freundin der Auffassung, dass eine überaus neidische Kollegin den gestohlenen Schmuck in Lilys Schrank deponiert hatte, und ohne Sophies moralischen Beistand wäre Lilian wohl an den Beschuldigungen zerbrochen. Und hätte Sophie sie nicht vor wenigen Wochen in ihrer kleinen Wohnung aufgenommen, hätte sie überhaupt nicht gewusst, wo sie unterkommen sollte. Trotzdem empfand Lilian es als ein bisschen gemein, dass die Freundin sie in ihrer Euphorie so ausbremste. Denn die Begegnung mit Ramiro war doch etwas völlig anderes als die Sache mit George … oder vielleicht doch nicht?
    „Ach Lily, sei mir nicht böse“, sagte Sophie nun wieder sanfter. „Es sind ja auch nicht alle reichen Typen arrogant. Deinem Ramiro ist es hoffentlich egal, aus welchen Verhältnissen du kommst, und er wird dich wahrscheinlich auch später, falls sich aus eurem Urlaubsflirt tatsächlich mehr entwickeln sollte, nicht danach beurteilen. Solche Männer gibt es sicherlich auch.“
    Nun wurde es Lilian noch unbehaglicher. Mit einem Mal kam ihr in aller Deutlichkeit zu Bewusstsein, wie gewagt es von ihr gewesen war, sich Ramiro gegenüber bis zum Schluss als Lilith ausgegeben zu haben. Bislang hatte sie die Sache als relativ harmlos betrachtet. Doch in diesem Moment dämmerte ihr, dass Sophie das vielleicht ganz anders sehen würde …
    „Um ehrlich zu sein“, begann sie, „Ramiro weiß eigentlich gar nichts über mich.“
    „Wie das?“

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