Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Stürmische Begegnung - zauberhafte Eroberung

Stürmische Begegnung - zauberhafte Eroberung

Titel: Stürmische Begegnung - zauberhafte Eroberung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ANNIE BURROWS
Vom Netzwerk:
Augen und ließ beschämt den Kopf sinken. Wie hatte er auch nur eine Sekunde glauben können, Hester wäre Lenas Mutter?
    „Ich habe Onkel Thomas angefleht, dass ich der Mutter das Kind abnehmen und es selbst großziehen könnte.“ Sie lächelte traurig. „Dabei war ich selbst fast noch ein Kind. Mir war nicht klar, wie unmöglich mein Vorschlag war; er kam mir nur logisch vor. Schließlich hatte Onkel Thomas Gerard und mich nach dem Tod unserer Eltern aufgenommen. Er hatte große Mühe, mir diese Idee auszureden. Ich habe geweint und getobt …“ Als sie bemerkte, dass Lord Lensborough völlig in sich zusammengesunken war, brach sie ab. Kein Wunder, dass er all das gar nicht hören wollte: Kaum hatte er einen Skandal von ihr abgewendet, bombardierte sie ihn mit den Einzelheiten eines weiteren . Und als Gentleman hielt er sein Versprechen, ihr zuzuhören, obwohl jedes weitere Wort seinen Widerwillen noch verstärken musste.
    Sie blinzelte, um die Tränen loszuwerden, die ihr überraschend in die Augen geschossen waren.
    „Ich habe meinem Onkel furchtbar zugesetzt, aber schließlich konnte er mich davon überzeugen, dass wir das Kind bei seiner Mutter lassen mussten. Er sorgte dafür, dass die Zigeuner jedes Jahr auf The Lady’s Acres kampieren würden, sodass ich Lena sehen und mich von ihrem Wohlergehen überzeugen konnte. Und er gab Jye, dem Mann von Lenas Mutter, Geld, damit er das Kind bei sich behielt. Ich glaube, auf seine Art mag Jye Lena sogar. Auch als ihre Mutter starb, hat er sich weiter gut um sie gekümmert.“
    Allmählich zerrte Lord Lensboroughs beharrliches Schweigen an Hesters Nerven, und so beeilte sie sich hinzuzufügen: „Vielleicht denken Sie, mein Onkel hätte mich zwingen sollen, Lena zu vergessen, sobald ihre Versorgung sichergestellt war. Aber seit Gerards Tod war ich zutiefst niedergeschlagen, und erst als Lena in mein Leben trat, kehrte meine Lebensfreude zurück.“
    O ja, dieses Gefühl kannte er nur zu gut. Hatte er sich nicht ebenfalls nach dem Tod seines Bruders wie ausgehöhlt gefühlt? Er hatte jedes Interesse am Dasein verloren – bis er nach The Holme gekommen war und Hester kennengelernt hatte.
    „In diesen finsteren Monaten hat nur die Aussicht, Lena wiederzusehen, mich am Leben gehalten. Ich fing wieder an zu essen und versuchte so viel wie möglich über die Entwicklung von Kindern zu lernen, um stets zu wissen, in welchem Stadium Lena gerade war, auch wenn ich sie nicht sehen konnte.“
    Plötzlich lief ihm ein Schauer über den Rücken: Beinahe hätte er Julia einen Antrag gemacht! Hatte er Hester schon verloren? Dass er sie vor Snelgrove gerettet hatte, war nicht sein Verdienst, sondern reiner Zufall. Und dann hatte er ihr tatsächlich vorgeschlagen, seine Geliebte zu werden! Wenn sie das gehört hatte und sich daran erinnerte, würde sie ihm nie verzeihen.
    „Lord Lensborough, bitte sagen Sie etwas. Bitte sagen Sie, dass Sie mich verstehen.“
    Unter größten Mühen hob er den Kopf und sah ihr ins ängstliche Gesicht.
    „Ihre leidenschaftliche, selbstlose Natur, Lady Hester“, brachte er schließlich heiser hervor, „beschämt Menschen wie mich, die ihre kleinlichen Vorurteile pflegen, zutiefst.“
    Erleichtert ließ sie sich in die Kissen sinken. Genau in diesem Moment kam Emily mit frischen Kleidern auf dem Arm herein.
    Lensborough war sofort auf den Beinen. „Kümmern Sie sich gut um Sie, Miss Dean“, befahl er.
    Emily zog hinter seinem Rücken eine Grimasse, aber Hester konnte sich über sein gebieterisches Gehabe nicht mehr aufregen. Im Gegenteil: Es beruhigte sie, dass er sich weiter hier aufhalten und für ihre Sicherheit sorgen würde.
    Als Emily ihr beim Entkleiden half und sie zu Bett brachte, bemerkte sie erst, wie schwach und zittrig Hester war.
    „Du solltest zu schlafen versuchen“, meinte Emily, sobald sie ihre Freundin über die übrigen Symptome befragt hatte. „Ich besorge dir unterdessen etwas gegen deine Kopfschmerzen.“
    Hester fürchtete, dass ihre schlimmen Erinnerungen zurückkehren würden, sobald sie die Augen schloss. „Ich glaube nicht, dass ich irgendein Mittel bei mir behalten kann“, gestand sie, als die Übelkeit sie zu übermannen drohte. Sie wandte den Blick von der besorgten Emily ab und atmete tief ein und aus.
    Das Bett duftete genau wie Lord Lensborough: nach sauberem Leinen, würziger Rasierseife und einer zarten Moschusnote. Es war, als wäre er bei ihr. Sie rollte sich zusammen, schob die Nase tieferer

Weitere Kostenlose Bücher