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Stürmische Begegnung - zauberhafte Eroberung

Stürmische Begegnung - zauberhafte Eroberung

Titel: Stürmische Begegnung - zauberhafte Eroberung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ANNIE BURROWS
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jedenfalls nicht vor, von meinen Plänen für diese Woche auch nur um ein Iota abzuweichen, weil Sie hier sind. Ich habe beschlossen, mich nicht an Ihrer Selbsteinladung zu stören, Mylord. Sie sind hier, um sich ein Bild von meinen Töchtern zu machen – nun gut. Wir sind keine vornehmen Leute, und wir werden uns Ihnen zuliebe nicht verstellen.“
    „Verstehe ich Sie richtig“, hatte Lensborough nachgehakt, „dass Sie mein Interesse an Ihren Töchtern missbilligen?“
    Der Gastgeber hatte die Schultern hochgezogen. „Meine Meinung tut nichts zur Sache. Die beiden wollen es nun mal … Wenigstens sind Sie nicht so alt, wie ich dachte. Wie alt genau?“
    „Achtundzwanzig.“
    „Und in guter körperlicher Verfassung, wie ich sehe.“ Wohlwollend hatte er Lord Lensboroughs breite Schultern, den flachen Bauch unter der edlen, dezenten Weste und die muskulösen Beine in den eng anliegenden Kniehosen und den schwarzen Seidenstrümpfen gemustert.
    „Ach, nun schmollen Sie mal nicht“, hatte Sir Thomas angesichts Lord Lensboroughs gerunzelter Stirn ausgerufen. „Wenn Sie mein Schwiegersohn werden wollen, müssen Sie sich an meine unverblümte Art gewöhnen. Ich gehöre nicht zu den Kerlen, die einem Mann ins Gesicht lächeln und dann hinter seinem Rücken schlecht über ihn reden. Bei mir wissen Sie immer, woran Sie sind.“
    „Und? Wie fällt Ihr Urteil aus, Sir?“
    „Wie, zum Teufel, soll ich das jetzt schon wissen? Ich kenne Sie doch noch gar nicht.“
    Mit diesen Worten war Sir Thomas davongestapft, sodass Stephen sich sein Grinsen nicht länger verkneifen musste.
    „Scheint so, als würdest du in dieser Woche eine Menge neuer Erfahrungen machen, Lensborough.“
    „Ja, so etwas wie Familie Gregory ist mir jedenfalls noch nie untergekommen“, knurrte er.
    „Das Haus trägt auch zum Charme der Situation bei. All diese Nischen und Treppenhäuser und verwinkelten Gänge zu vergessenen Zimmern, die schon ewig niemand mehr betreten hat …“
    „Außer uns, die wir darin schlafen sollen. Hast du den Schimmelgeruch in den Fluren bemerkt? The Holme ist wie ein Kaninchenbau; seit den Normannen hat offenbar jede Generation nach Gutdünken und nach dem jeweiligen Zeitgeschmack etwas angebaut, ohne sich um den Gesamteindruck zu scheren.“
    „Ach, komm. Es könnte keinen besseren Ort geben, um gleichzeitig zwei hübschen Mädchen den Hof zu machen.“
    Lensborough warf einen düsteren Blick zum Sofa hinüber, auf dem die Schwestern in ihren geschmacklosen Provinzkleidern mit den tiefen Ausschnitten und den übertriebenen Puffärmeln saßen, Hand in Hand, und ihm aus ansonsten ausdruckslosen Gesichtern schmachtende Blicke zuwarfen. Er würde seine Mutter bitten müssen, seine Auserwählte ein bis zwei Wochen in der Brook Street zu beherbergen, bevor er sie in die Gesellschaft einführte. Eine Unbekannte zu heiraten war eine Sache – sich dem Verdacht auszusetzen, keinen Geschmack zu haben, eine ganz andere.
    Die Mädchen würden sich bestimmt mit Begeisterung neu einkleiden lassen, dachte er. Aufgeregt flüsternd und hinter vorgehaltener Hand kichernd schienen sie bereits ihre Pläne zu schmieden. Er kam nicht umhin, ihre Unreife und Habsucht mit der königlichen Verachtung zu vergleichen, mit der ihn die Frau auf der Straße gestraft hatte. Diese sommersprossige Bettlerin hatte sich von seinem Stand nicht blenden lassen. Sie hatte offen ausgesprochen, was sie von seinem Benehmen hielt, weil sie nichts von ihm wollte – außer dass er sie am Leben ließ.
    Es lief ihm kalt den Rücken hinunter. Hatte er sich überhaupt bei ihr entschuldigt? Sein Kammerdiener würde sicher die richtigen Worte finden, wenn er sie ausfindig machte, aber lieber hätte er selbst beobachtet, wie die Verachtung in diesen moosgrünen Augen der Freude über die Entschädigung wich. Solche Augen hatte er überhaupt noch nie gesehen: In dem schmalen Gesicht hatten sie riesig gewirkt, und das Grünbraun, in dem sich ihre Angst gespiegelt hatte, war einem leuchtenden Bernsteinton gewichen, sobald sie wütend geworden war. Dieser Anblick würde ihn bis ans Ende seiner Tage verfolgen, wenn er nichts dagegen unternahm. Selbst jetzt meinte er aus dem Augenwinkel ihre magere, in ein reizloses Kleid gehüllte Gestalt und ihr blasses, von rotem Haar umrahmtes Gesicht wahrzunehmen.
    Allmächtiger! Da stand sie wirklich und runzelte die Stirn. Er musste sich am Kaminsims festhalten. Was tat diese Bettlerin im Hause seiner Gastgeber?
    Sir Thomas kam an

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