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Stürmische Begegnung - zauberhafte Eroberung

Stürmische Begegnung - zauberhafte Eroberung

Titel: Stürmische Begegnung - zauberhafte Eroberung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ANNIE BURROWS
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Lenas Kupferlocken inmitten der ansonsten schwarzen Schöpfe tanzen sah, schossen ihr Tränen in die Augen. Sie schloss die Kleine in die Arme und küsste ihre sommersprossige Nasenspitze. Wie sehr sie gewachsen war!
    Emily war so naiv. Männer waren Tiere, sogar jene, die man für vertrauenswürdig hielt. Einen von ihnen zu heiraten hätte geheißen, sich in eine besonders erniedrigende Form der Sklaverei zu fügen. Sie brauchte Lord Lensborough nicht kennenzulernen, um etwas über seine Einstellung zu Frauen zu erfahren. In dieser Hinsicht waren alle Männer gleich: Lena war der lebende Beweis.

2. KAPITEL

    Lord Jasper Challinor, der fünfte Marquis of Lensborough, lehnte sich gegen den Kaminsims und sah staunend zu, wie immer weitere Angehörige von Sir Thomas Gregory ins Zimmer strömten. Sie begrüßten einander lautstark mit geradezu widerwärtiger Ungezwungenheit. Niemand wahrte die strikte Etikette jener Kreise, in denen er normalerweise verkehrte. Kinder tobten so ungebärdig herum, als wäre der Salon ihr Spielplatz, und niemand rief sie zur Ordnung.
    Ganz im Gegenteil: Sir Thomas hatte ihm erklärt, das Schönste am jährlichen Familientreffen sei, wirklich alle Mitglieder um sich zu haben, und zwar auch beim Abendessen – bis hin zum kleinsten Säugling. Kurz darauf hatte er seinem Gast das Kindermädchen vorgestellt, in dessen Armen besagter Säugling lag.
    Seine Stimmung, die schon morgens beim Aufbruch nicht die allerbeste gewesen war, hatte sich im Tagesverlauf weiter eingetrübt. Wenigstens hielt seine düstere Ausstrahlung die übrigen Gäste auf Distanz.
    Sein Freund Stephen Farrar, der als ehemaliger Soldat die Kunst beherrschte, sich in so ziemlich jede Gesellschaft einzufügen, beendete sein Gespräch mit Lady Gregory, der Gastgeberin, und schlenderte zum Kamin herüber.
    „Schön, dass du dich amüsierst“, brachte Lensborough heraus.
    Stephen grinste. „Oh, ich fand den ganzen Tag sehr unterhaltsam.“
    Lensborough schnitt eine Grimasse. Seine Braunen auf unvertrauten Straßen gegen Stephens Graue antreten zu lassen war ein Fehler gewesen. In den Augen des Freundes war das gerade der Reiz, aber dieses Abenteuer wäre beinahe böse ausgegangen.
    Und es hatte ihm Bertrams Tod in Erinnerung gerufen. Sein Bruder hatte ihm nie erzählt, wie es war, jemandem in die Augen zu blicken, den man gerade seines Lebens beraubte, und jetzt wusste er, warum. Den Gesichtsausdruck dieser Frau würde er nie vergessen. War Bertrams Gesicht ebenso unauslöschlich in das Gedächtnis jenes Franzosen eingebrannt, der ihn getötet hatte? Oder war dieser Unbekannte inzwischen selbst Napoleons unersättlichem Ehrgeiz zum Opfer gefallen? Wenigstens war sein Bruder mit dem Säbel in der Hand gestorben, während diese arme Frau unbewaffnet gewesen war. Sie hatte nur ihren Korb umklammert, der gegen die Wucht der galoppierenden Pferde nicht den geringsten Schutz bot. Und er hatte seinem Entsetzen über den Beinahe-Zusammenstoß durch wüstes Schimpfen Luft gemacht …
    „Ich weiß nicht, was dich so verdrießt“, meinte Stephen. „Die beiden sind doch hinreißend.“ Er warf Julia und Phoebe Gregory, die am anderen Ende des Salons auf einem der Sofas saßen, ein strahlendes Lächeln zu.
    Auch das trug zu seiner schlechten Laune bei. Ja, die Mädchen, die seine Mutter ausgesucht hatte, waren nach seinem Geschmack: blond und blauäugig und wohlproportioniert. Leider unterschieden sie sich in nichts von einem Dutzend ebenso geeigneter Kandidatinnen in London. Und dafür war er nun nach Yorkshire gereist.
    Er ballte die Hände und riss sich zusammen. Er hatte Bertram geschworen, dass er heiraten und Erben in die Welt setzen würde, wenn ihm etwas zustieße. Die Familie aussterben zu lassen – undenkbar. Ebenso undenkbar war es jedoch, eine dieser Geld- und Titelsüchtigen Personen zu ehelichen, die ihn umschwärmt hatten, sobald er seine Trauerkleidung angelegt hatte. Der Tod seines Bruders freute sie, denn er erhöhte ihre Chancen, Marquise zu werden. Er hatte seiner Mutter erklärt, dass er seine Pflicht gegenüber der Familie erfüllen und dabei nicht allzu wählerisch sein würde – wenn er nur keine dieser pietätlosen Personen heiraten musste, die sich ihm aufdrängten!
    Und so hatte sie ihre Beziehungen spielen lassen und Erkundigungen eingeholt, während er sich nach Ely zurückgezogen und sich von morgens bis abends um seine Rennpferde gekümmert hatte, um den widerwärtigen Nachstellungen zu entgehen. Der

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