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Stürmische Eroberung

Stürmische Eroberung

Titel: Stürmische Eroberung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Dickson
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Geburtstagsgeschenk gewesen!
    "Lucas hat das Pferd für mich gekauft, nicht wahr?" flüsterte sie endlich kaum hörbar, als ihre Geschwister schwiegen. Nur mit Mühe gelang es Prudence, die Tränen zurückzuhalten.
    "Ja", bestätigte der Bruder.
    "Ich wusste es." Sie warf ihm einen verächtlichen Blick zu, als würde sie ihn für einen ebensolchen Halunken halten wie Lucas. "Wie kannst du mir das antun?" rief sie dann außer sich vor Schmerz. "Was war ich nur für ein schrecklicher Narr! Weshalb nur machtest du mich glauben, Fuchsmädchen wäre von dir?"
    "Weil du dich geweigert hättest, ein solches Geschenk von Lucas anzunehmen."
    "Oh ja, da hast du allerdings Recht. Das werde ich übrigens auch immer noch tun."
    "Was soll das heißen?" fragte der Bruder.
    "Ich werde ihm Fuchsmädchen zurückgeben", erklärte sie bestimmt. "Ich will nichts von ihm, auch nicht das Allergeringste!" Doch kaum waren die Worte heraus, fühlte sie, dass es ihr damit nicht ernst war – was ihre Wut nur noch weiter anstachelte. "Ich habe meinen Stolz, Thomas, und ehrlich gesagt bin ich weit mehr wert als fünfzig Acre Weideland und ein Pferd."
    Der Bruder sprang auf. "Das reicht jetzt, Prudence. Hüte deine Zunge! Dein Betragen lässt sehr zu wünschen übrig. Geh jetzt hinauf und beruhige dich. Ich weiß ja, dass dein hitziges Temperament und deine Aufsässigkeit dich jeden gesunden Menschenverstand vergessen lassen. Dennoch rate ich dir, gründlich über Lucas' Antrag nachzudenken. Wir beide werden noch einmal darüber sprechen, wenn du wieder bei Sinnen bist."
    Obwohl sie am liebsten vor Scham geweint hätte, marschierte Prudence hoch erhobenen Hauptes zur Tür hinaus und schlug sie geräuschvoll zu, ohne sich noch einmal umzudrehen.
    Thomas und Arabella betrachteten einander schweigend. Als Arabella der Schwester nachgehen wollte, hielt Thomas sie zurück.
    "Warte, bis sie wieder Vernunft angenommen hat."

11. Kapitel
     
    Prudence verbrachte die Nacht mit Selbstvorwürfen wegen ihrer eigenen Dummheit und vergoss bittere Tränen ob ihrer naiven Vertrauensseligkeit. Am nächsten Morgen erhob sie sich früh. Das Einzige, was sie jetzt aufheitern konnte, war ein Ausritt auf ihrem geliebten Pferd. Eilig ging sie hinaus zu den Ställen.
    Dort traf sie Thomas an. Herausfordernd sah sie ihm in die Augen. Er hingegen musterte ihr blasses Gesicht und zog sorgenvoll die Brauen zusammen. "Du wirst doch nicht allzu lange ausreiten, Prudence? Wir bekommen ein Gewitter."
    "Nur bis zum Dorf. Der Ritt wird mit gut tun."
    "Du scheinst dich heute Morgen nicht wohl zu fühlen, was ja auch nicht verwunderlich ist. Bist du noch immer so aufgewühlt wegen Lucas' Antrag?"
    Sie schüttelte den Kopf. "Nein, ich wünschte nur, du hättest mir das alles nicht verheimlicht, Thomas. Das war ein Fehler."
    "Und ich entschuldige mich hiermit dafür, Prudence. Doch Lucas hatte mich darum gebeten. Er hielt es für klüger, eine Weile zu warten, bis er sich dir offenbart, damit du Gelegenheit findest, ihn besser kennen zu lernen."
    "Ja, ich habe inzwischen eingesehen, dass er mir deshalb so viel von seiner Aufmerksamkeit und Zeit schenkte in den letzten Wochen." Sie wirkte nachdenklich. "Thomas, ich weiß nicht, was ich tun soll."
    Er lächelte. Seine kleine Schwester wurde langsam zur Frau, und das war für kein Mädchen ein leichter Weg. "Ich kann dich gut verstehen. Wie empfindest du denn für Lucas?"
    Prudence schaute einen Moment versonnen vor sich hin. Wann immer sie mit Lord Fox zusammen war, spürte sie eine starke gegenseitige Anziehung. Verzweifelt schüttelte sie den Kopf. "Ich weiß es nicht zu sagen. Allein der Gedanke an ihn verwirrt mich oft schon ganz und gar. Ich respektiere ihn, das kann ich dir versichern – und er verunsichert mich entsetzlich."
    Thomas seufzte. "Solltest du dich je in ihn verlieben, könnte ich dir zu deinem exzellenten Geschmack nur gratulieren. Er ist der loyalste Freund, den man sich wünschen kann, und besitzt noch dazu mehr Charakter und Rückgrat als jeder andere Mann meiner Bekanntschaft. Glaub mir, Prudence, er ist ein großartiger Mensch. Mir ist nie ein besserer begegnet – und kaum eine Frau war je in der Lage, seinem Charme zu widerstehen. Jede unverheiratete Dame bei Hofe würde sich glücklich schätzen an deiner Stelle. Weshalb zögerst du also noch?" Sie sah ihn so flehentlich an, dass er ihren Kopf liebevoll in beide Hände nahm. "Was hält dich davon ab, seinen Antrag anzunehmen?"
    Traurig senkte sie die Lider.

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