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Stürmische Eroberung

Stürmische Eroberung

Titel: Stürmische Eroberung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Dickson
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seiner kräftigen Muskeln verfolgen, die sich unter dem weichen Stoff des Hemdes abzeichneten. Er sieht aus wie ein verwegener Korsar, dachte sie.
    Wenn er doch nur nicht hinter ihrem Rücken versucht hätte, sie zu kaufen. Wie sollte sie ihm diese Hinterhältigkeit und Arroganz jemals verzeihen? Wie fremd sie ihm doch sein musste, denn andernfalls hätte er gewusst, dass er sie damit unendlich verletzte. Doch scheinbar zählte für ihn nichts als die eigenen Wünsche.
    Endlich sah Lucas auf und bemerkte, dass Prudence vor seinem Schreibtisch stand und ganz so aussah, als hätte man sie geradewegs aus dem Fluss gezogen. Zunächst musterte er sie nur verwirrt, dann rief er endlich: "Prudence! Was, um Himmels willen, tun Sie hier … noch dazu bei diesem Wetter?" Er erhob sich, ging zu ihr und sah sie fragend an. Trotz ihres jämmerlichen Zustands reckte sie trotzig das Kinn und warf ihm einen herausfordernden Blick zu – und er ahnte, weshalb.
    "Sie wissen wirklich, wie man sich unvergesslich macht", erklärte er.
    "Zweifellos bereitet es Ihnen größte Genugtuung, mich in so demütigendem Zustand vor sich zu sehen, aber ich wurde bei einem Ausritt vom Gewitter überrascht, ganz hier in der Nähe. Mir bleibt also nichts anderes übrig, als Ihre Gastfreundschaft in Anspruch zu nehmen."
    "Ich verstehe." Misstrauisch sah er sie an. "Obwohl ich fast vermute, dass mehr hinter diesem Besuch steckt."
    "Ja, als ich aufbrach, hatte ich eigentlich fest vorgehabt, zu Ihnen zu kommen, doch als ich den Park erreichte, überlegte ich es mir anders. Dann kam mir jedoch der Regen dazwischen, und ich änderte meine Pläne erneut."
    "Aus welchem Grund wollten Sie mir ursprünglich denn einen Besuch abstatten, bevor sie der Mut verließ, mir eine Standpauke zu halten?"
    Kühl erwiderte sie seinen Blick. "Wie kommen Sie nur darauf? Tatsächlich wollte ich Sie aus zwei verschiedenen Gründen sprechen", antwortete Prudence. Sie fror in dem nassen Kleid und begann zu zittern. "Zunächst, weil ich Ihnen Ihr Pferd zurückzugeben gedachte. Und zweitens wollte ich Ihnen sagen, was ich von Ihrer Art halte, eine Braut zu suchen. Was Sie getan haben, ist abscheulich und abstoßend – und gereicht Ihnen keinesfalls zur Ehre."
    Beeindruckt beobachtete Lucas, wie sie zur Mitte des Zimmers stolzierte und eine Wasserspur auf seinem Teppich hinterließ. Mit diesem Wutausbruch war angesichts ihres Temperaments zu rechnen gewesen. Einer Frau wie Prudence musste es die Zornesröte in die Wangen treiben, wenn ein Mann hinter ihrem Rücken um sie anhielt und sie ohne ihr Wissen bereits als seine Verlobte betrachtete. Ihr Stolz war verletzt, und dafür würde er nun büßen.
    "Also hat Thomas Ihnen alles gesagt", stellte er fest.
    "Tatsächlich war es Arabella. Anders als mein geschätzter Bruder war sie der Meinung, ich hätte ein Recht, von Ihren Plänen zu erfahren."
    "Sie wissen jetzt, dass ich es war, der Ihnen Fuchsmädchen zum Geburtstag kaufte?"
    "Ja. Sie hätten es mir sagen müssen. Wie konnten Sie mich nur glauben machen, es wäre ein Geschenk meiner Geschwister? Das war hinterhältig und gemein."
    "Ich gebe Ihnen Recht. Das war es wirklich. Doch hätten Sie das Pferd angenommen, wenn Sie gewusst hätten, dass es von mir ist?"
    "Aber zu welchem Preis?" Sie suchte seinen Blick und sah ihn eindringlich an. "Auf keinen Fall will ich weiter in Ihrer Schuld stehen, Lucas."
    "In diesem Punkt sind wir uns einig. Kann ich Sie denn gar nicht dazu überreden, Fuchsmädchen zu behalten?"
    "Beleidigen Sie mich nicht weiter!" rief sie aufgebracht und machte einige Schritte auf ihn zu. "Fünfzig Acre und ein Pferd?" Sie schüttelte die feuchten Locken. "Wenn Sie mich fragen, bin ich weit mehr wert! Thomas hätte wirklich mehr herausschlagen müssen. Wenigstens eine ganze Rinderherde wäre bestimmt noch möglich gewesen. Oder gar eine Zucht schönster Vollblüter? Immerhin können Sie sich derlei ja leisten", fügte sie bitter hinzu.
    Trotz ihrer hochmütigen Haltung wusste Lucas ganz genau, wie verletzt sie war. "Das stimmt selbstverständlich", gab er daher sanft zu. "Niemand, der auch nur einige Minuten in Ihrer Gesellschaft verbringen durfte, könnte daran zweifeln, dass Sie unbezahlbar sind."
    "Als Sie mich an meinem Geburtstag hierher nach Marlden Hall brachten, haben Sie mir erzählt, es gäbe eine Frau, die sie heiraten möchten. Warum sagten Sie mir nicht, dass ich damit gemeint bin?" fragte sie und sah ihm dabei unverwandt in die Augen.
    "Weil es

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