Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Stürmische Eroberung

Stürmische Eroberung

Titel: Stürmische Eroberung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Dickson
Vom Netzwerk:
verstehe."
    Doch sie verstand rein gar nichts und grübelte auf dem gesamten Heimweg über diese Angelegenheit nach. Sie wusste, dass es um das Familienvermögen keineswegs so gut stand, dass Thomas in der Lage gewesen wäre, die Weiden zurückzukaufen. Außerdem hätte er ihr das bestimmt erzählt. Vielleicht hatte er das Land ja von Lucas gepachtet?
    Zurück auf Willow House fand sie Thomas und Arabella im Salon. Verity hatte sich ein wenig hingelegt, wie sie es am Nachmittag stets zu tun pflegte. Arabella saß am Fenster und arbeitete an einer Stickerei, Thomas hingegen hatte sich auf seinen Lieblingsplatz neben dem Kamin zurückgezogen, auch wenn darin jetzt mitten im Sommer kein Feuer brannte. Als Prudence hereinkam, sah er von dem Buch auf, in dem er gerade las, und lächelte.
    "War es ein schöner Ausritt, meine Liebe?"
    "Wunderbar", bestätigte sie und nahm ihm gegenüber Platz. "Aber ich wusste ja gar nicht, dass du die Weiden von Lord Fox gepachtet hast, die Papa seinem Onkel verkauft hat."
    "Das habe ich auch nicht. Wie kommst du nur darauf?"
    Sie zuckte mit den Schultern. "Nun, weil die Rinder dort grasen, die du kürzlich angeschafft hast. Zuerst glaubte ich, sie wären ausgebrochen, und gab Ned Bescheid. Er sagte, du hättest ihn angewiesen, das Vieh dorthin zu bringen."
    Unangenehm berührt setzte der Bruder sich ein wenig im Stuhl auf und sah Arabella hilfesuchend an. Die hielt vor Schreck mitten in der Arbeit inne, während die Sticknadel noch zur Decke zeigte. Ratlos erwiderte sie Thomas' Blick. Prudence entging nicht, was zwischen den beiden vorging, aber bevor sie noch etwas sagen konnte, hatte Arabella die Sprache wiedergefunden.
    "Lord Fox hat Thomas einen Besuch abgestattet, als du fort warst, Prudence", erklärte sie. "Er war traurig, weil er dich nicht antraf. Wenn du ein wenig später aufgebrochen wärest, hätte er dich auf deinem Ausritt begleiten können."
    "Ich weiß. Und genau deshalb habe ich mich rechtzeitig aus dem Staub gemacht", antwortete Prudence.
    "Weshalb? Magst du Lord Fox denn nicht?"
    "Nein, das ist es nicht. Ich fühle mich nur ein wenig unwohl in seiner Gesellschaft. Wie er mir anvertraute, gedenkt er bald zu heiraten. Es wäre daher äußerst unschicklich, wenn man uns beide beim Ausritt zusammen anträfe."
    Arabella und Thomas wechselten entsetzte Blicke. "Heiraten!" riefen dann beide wie aus einem Munde.
    Erstaunt sah Prudence die beiden an. "Wusstet Ihr denn nichts davon?" Als die Geschwister schwiegen, zuckte sie mit den Schultern. "Das überrascht mich aber. Ich hätte schwören mögen, dass er so etwas mit dir bespricht, Thomas. Vielleicht hat er es der Dame selbst noch nicht mitgeteilt. Bewahrt also bitte striktes Stillschweigen."
    "Hat Lucas dir zufälligerweise verraten, wer die Auserwählte ist?" erkundigte sich Thomas vorsichtig.
    "Nein, aber er sagte mir, dass ich sie kenne. Weißt du, um wen es sich handeln könnte, Thomas? Bestimmt stammt sie aus der Nachbarschaft." Fragend schaute sie dann die Schwester an, die auf einmal sehr betroffen wirkte. "Arabella, stimmt etwas nicht?"
    "Und ob!" antwortete die und tat, als bemerkte sie den warnenden Blick des Bruders nicht.
    "Arabella", mahnte der nun mit gepresster Stimme und fluchte leise. Es war ohnehin schon schwer genug gewesen, Lucas' Geheimnis zu hüten, aber jetzt wurde es fast unmöglich. "Kein weiteres Wort …"
    "Nein, Thomas", unterbrach Arabella ihn scharf. "Du weißt, ich war von Anfang an gegen diese Abmachung. Und es ist falsch, Prudence weiter im Unklaren zu lassen. Sie muss es erfahren."
    "Aber was denn nur, um Himmels willen?" fragte Prudence vollends verwirrt.
    "Dass du die Frau bist, die Lord Fox zu heiraten gedenkt", antwortete Arabella so sanft wie möglich.
    Für einen Augenblick war Prudence nicht in der Lage, das gerade Gehörte zu begreifen. Verständnislos sah sie zwischen den Geschwistern hin und her. Dann stieg Panik in ihr auf. Sie erblasste und sprang entsetzt auf. Funken schienen ihr aus den Augen zu schlagen, als sie Thomas nun anblickte.
    "Was für ein widerwärtiges, Ekel erregendes, abstoßendes, verkommenes, hintertriebenes Scheusal!" rief sie schließlich mit zitternder Stimme. "Wie kann Lucas Fox es wagen, ein derart durchtriebenes Spielchen mit mir zu treiben? Was ist das nur für ein Mann? Wann wollte er mich denn über seine Pläne aufklären?" verlangte sie zu erfahren. Wütend ballte sie die Hände zu Fäusten.
    Zwar hatte Thomas mit Tränen und Vorhaltungen gerechnet,

Weitere Kostenlose Bücher