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Stürmische Eroberung

Stürmische Eroberung

Titel: Stürmische Eroberung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Dickson
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so übel, wie sie riecht. Wirklich."
    Prudence schien davon nicht eben überzeugt, nahm aber dennoch gehorsam einen kleinen Löffel. Blieb nur zu hoffen, dass es sich nicht um eine orientalische Droge handelte, die sie gefügig machen sollte, damit sie Lucas willfährig jeden Wunsch erfüllte … Nachdem sie die Schale geleert hatte, seufzte Prudence. Was immer auch in der Suppe gewesen sein mochte, sie fühlte sich jedenfalls gestärkt und war wieder bei Kräften.
    Solomon kehrte kurz darauf mit ihren eigenen trockenen Sachen zurück, doch ohne Arabella, wie Prudence enttäuscht feststellte. Offensichtlich hatten die Geschwister beschlossen, sie ihrem Schicksal zu überlassen – das seinen Lauf genommen hatte, als sie dem eleganten Lord Fox bei der Prozession zum ersten Mal begegnet war.
    Was mochte Arabella nur dazu gebracht haben, ihre Schwester hier allein übernachten zu lassen? Nun, auch Arabella musste sich Thomas' und Lucas' Wünschen fügen, ganz wie Prudence selbst. Zweifellos war der Bruder zunächst wütend gewesen wegen ihres Ungehorsams, um dann zu erkennen, dass sie ihm diesmal in die Hände gespielt hatte. Und sie musste zugeben, dass dieser Gedanke sie lange nicht mehr so zornig machte wie noch vor kurzem.
    Erleichtert stellte sie fest, dass die Schwester ihr ein Kleid mit ausgesprochen sittsamem Schnitt geschickt hatte. Der rechteckige Ausschnitt war nicht zu tief, die Ärmel lang und der Rock ausgestellt. Das helle Blau passte gut zu ihren kastanienbraunen Locken, die inzwischen trocken waren und ihr offen über die Schultern fielen. Nachdem sie sich angezogen hatte, kam Mrs. Whitham herein, um Prudence anzukündigen, dass Lord Fox sie zum Abendessen erwartete.
    Sie konnte es kaum erwarten, ihn wiederzusehen, atmete tief durch, nahm all ihren Mut zusammen und schritt die Treppe hinunter. Ein Diener führte sie zu einem kleinen Speiseraum. An der Tür blieb sie stehen und wartete darauf, dass Lucas ihre Anwesenheit bemerken würde. Er stand am anderen Ende des Raumes mit dem Rücken zu ihr, die Hand auf dem Kaminsims. Er trug ein weißes Hemd, unter dem sich das Spiel seiner Muskeln abzeichnete, als er sich durch das schwarze Haar fuhr.
    An was mochte er wohl gerade gedacht haben? Prudence stand wie gebannt da, und ihr wurde heiß bei seinem Anblick. Als ob er ihre Gegenwart gespürt hätte, wandte er sich zu ihr um und lächelte. Dann kam er zu ihr, nahm sie bei der Hand und führte sie ins Zimmer. Sie merkte, dass er sie von Kopf bis Fuß musterte. Als ihre Blicke einander trafen und sie das Leuchten in seinen Augen sah, erschauerte sie.
    "Mein Kompliment, Pru, Sie sehen wunderbar aus, wenn ich mein Herz auch bereits an das durchweichte Häuflein Unglück verloren habe, das vorhin in meinem Haus Schutz suchte." Er lachte, als sie zart errötete. "Kommen Sie, meine Liebe, lassen Sie uns jetzt essen. Sie haben doch wohl Hunger?"
    "Ja, und wie!" gab sie zu und versuchte seinem forschenden Blick auszuweichen.
    Lucas goss Wein in zwei silberne Kelche und reichte ihr den einen. "Bitte sehr, nehmen Sie einen Schluck. Sie wirken ja fast ängstlich. Vielleicht geht es Ihnen danach besser." Er zwinkerte ihr verschwörerisch zu. "Beim letzten Dinner hier auf Marlden Hall schien der Alkohol Ihre Laune jedenfalls zu heben", fügte er dann bedeutungsschwanger hinzu.
    Die Röte auf ihren Wangen vertiefte sich bei dieser Erinnerung. Musste er diesen peinlichen Abend erwähnen? Auf gar keinen Fall würde sie heute denselben Fehler noch einmal begehen und zu viel trinken. Dennoch nahm sie einen Schluck aus dem Silberkelch, um sich zu beruhigen.
    "Hoffentlich konnten Sie sich ein wenig entspannen?" fragte er angelegentlich.
    "Ja, vielen Dank, obwohl ich mich in Ihrem Schlafgemach doch nicht ganz so wohl fühlte, wie ich zugeben muss."
    "Oh, ich wollte Ihnen dadurch nur meine besondere Gastfreundschaft erweisen", versicherte er unschuldig.
    Prudence legte den Kopf schräg und sah ihn mit leicht spöttischem Lächeln an. "Wie ausgesprochen großzügig, Lucas. Doch aus irgendeinem Grund kann ich Ihnen nicht recht trauen. Ich muss doch wohl nicht befürchten, dass Sie mir zu nahe treten werden?"
    Sollte er nun laut auflachen oder sie einfach küssen? Schließlich hatte sie den Nagel auf den Kopf getroffen! Er wünschte nichts sehnlicher, als ihr zu nahe zu treten, wie sie es ausdrückte. "Ausgezeichnete Frage. Beruhigt es Sie vielleicht, dass sich in der Tür zu meinem Gemach ein Schloss samt Schlüssel befindet? Sie

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