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Stürmische Eroberung

Stürmische Eroberung

Titel: Stürmische Eroberung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Dickson
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hätten mich also ohne Schwierigkeiten ausschließen können. Aber jetzt sollten wir endlich unseren Hunger stillen."
    Er geleitete sie zu einem Stuhl an dem kleinen Tisch, der gerade für vier Gäste Platz bot. Prudence setzte sich auf den Rand des Stuhls, als wollte sie jeden Augenblick flüchten. Sie fühlte sich unwohl unter seinen besitzergreifenden Blicken. Lieber Himmel, wie sollte sie bloß die Nacht überstehen?
    Lucas nahm ihr gegenüber Platz. Er wusste, wie unsicher sie sich allein in seiner Gesellschaft fühlte. "Versuchen Sie den Abend zu genießen", flüsterte er und konnte sich nur mit Mühe davon zurückhalten, ihre Hand zu nehmen.
    "Falls ich wirklich hier bleiben soll, muss ich Sie ersuchen, den Anstand strengstens zu wahren", sagte sie tonlos.
    Hochmütig lächelte er sie an. "Nur keine Angst, bis mein Hunger gestillt ist, sind Sie auf jeden Fall sicher."
    "Und danach?"
    Amüsiert leuchteten seine Augen auf. "Abwarten."
    Gern hätte sie ihn scharf zurechtgewiesen, doch in diesem Augenblick kam ein Diener herein und trug das Essen auf. Das Mahl war vorzüglich. Lucas musste einen wahren Meisterkoch beschäftigen. Prudence aß mit größtem Appetit, da sie seit einem kleinen Frühstück nichts mehr zu sich genommen hatte. Als beide ihren Hunger gestillt hatten, nahmen sie am Kamin Platz, damit das Personal abräumen konnte.
    "Meine Gemächer stehen Ihnen selbstverständlich zur Verfügung, aber ich weiß ja, dass Sie sich dort nur unwohl fühlen würden. Daher habe ich Mrs. Whitham gebeten, Ihnen ein anderes Zimmer herzurichten", erklärte er.
    "Vielen Dank. Das war wirklich sehr freundlich von Ihnen, aber ich würde dennoch lieber woanders übernachten – vorzugsweise daheim."
    "Bedauerlicherweise macht das Gewitter Ihnen da einen Strich durch die Rechnung. Es wird wohl noch die ganze Nacht lang andauern."
    "Schicken Sie mich doch in Ihrer Kutsche zurück nach Willow House", schlug sie hoffnungsvoll vor.
    "Das wäre ausgesprochen unklug. Durch den starken Regen führt der Fluss Hochwasser. Solomon hat es vorhin gerade noch geschafft, die Brücke im Dorf zu überqueren. Jetzt ist sie bestimmt bereits überflutet. Thomas lässt Sie übrigens grüßen, er erwartet Sie erst morgen früh zurück."
    Prudence dachte daran, dass die junge Dienstmagd, die eben hinausgegangen war, ihr einen merkwürdigen Blick zugeworfen hatte. Zweifellos klatschte bereits ganz Marlden Green über ihren Aufenthalt hier. Sie blickte besorgt drein. "Ihre Dienerschaft bleibt hoffentlich diskret. Ich beabsichtige nicht, mich zum Gespött der Leute zu machen. Falls bekannt wird, dass ich die Nacht allein unter Ihrem Dach verbracht habe, ist mein Ruf ruiniert."
    Gleichgültig zuckte er die Achseln. "Als Lady Fox können Sie sich aufführen, wie es Ihnen beliebt."
    Böse funkelte sie ihn an. Dieser arrogante Kerl! "Nur nicht so eingebildet, Lucas. Noch habe ich keine Entscheidung getroffen."
    "Aber das werden Sie", antwortete er fest. "Fügen Sie sich einfach ins Unvermeidliche." Er hob seinen Kelch. "Auf unser Glück", erklärte er dann und beobachtete sie über den Rand des Gefäßes hinweg, während er trank.
    "Ich sage es gern noch einmal – noch ist nichts abgemacht zwischen uns. Sie werden sich bis zu meiner Antwort bezähmen müssen", entgegnete sie scharf.
    "Wenn es nur nicht zu lange dauert. Irre ich mich vielleicht, oder fühlen Sie sich auf Willow House unwohl, seit Verity dort eingezogen ist? Wer Sie beide zusammen erlebt, spürt sofort, dass Sie nicht gerade ein Herz und eine Seele sind. Ein Gemahl dürfte die einzige Lösung sein, um die Schwägerin rasch loszuwerden."
    Ertappt senkte sie den Blick. Konnte man vor diesem Mann denn gar nichts geheim halten? Es stimmte selbstverständlich, Verity würde erst zufrieden sein, wenn sie Thomas und die Leitung von Willow House ganz für sich allein hatte. Aber das war kein ausreichender Grund, um Hals über Kopf in eine Ehe zu stolpern.
    "Bevor ich Sie kennen lernte, hatte ich ein schönes Leben ohne jede Schwierigkeiten", antwortete sie ruhig. "Sicher, Verity und ich tun uns ein wenig schwer damit, einander richtig kennen zu lernen. Ein Gemahl wäre mir dabei allerdings kaum eine angemessene Hilfe. Außerdem kann ich jederzeit zu meiner Tante Julia nach London ziehen, falls ich es auf Willow House nicht mehr aushalten sollte. Da wäre ich auch ganz in Arabellas Nähe, wenn sie erst verheiratet ist. Wie Sie ja wissen, findet ihre Hochzeit in einer Woche statt, und am

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