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Stürmische Eroberung

Stürmische Eroberung

Titel: Stürmische Eroberung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Dickson
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letzter Kraft versuchte sie sich von ihm frei zu machen – obwohl sie sich gleichzeitig danach sehnte, er möge sie endlich richtig küssen.
    "Erlauben Sie", bat sie zitternd. "Ich möchte dieses Zimmer jetzt verlassen. Wenn wir hier drinnen zu lang allein bleiben, wird es bei den Dienstboten nur Klatsch geben."
    Er lächelte wissend. "Sie begehren mich, Pru – geben Sie es doch zu."
    "Ich weiß nicht, was Sie damit meinen", entgegnete sie kaum hörbar und schloss die Augen vor Entzücken, als er sie wieder küsste.
    Lucas war inzwischen sehr erregt, und ihr Widerstand fachte das Feuer nur weiter an. Eigentlich hätte er ein schlechtes Gewissen haben müssen, weil er die Gelegenheit so schamlos ausnutzte. Prudence verdiente seinen Schutz und Respekt und durfte nicht Opfer seiner Begierde werden. Aber es half alles nichts. Schon der Anblick ihres Gesichts ließ ihn seine guten Vorsätze vergessen. Nur mit größter Selbstbeherrschung schaffte er es schließlich, den Griff um ihre Taille zu lockern. Er konnte kaum glauben, dass dies unerfahrene Mädchen dazu in der Lage sein sollte, ihn derart zu behexen.
    "Wir müssen jetzt aufhören damit, Prudence. Kommen Sie, Ihr Bad wird sonst kalt."
    Mit Mühe kehrte auch sie zurück in die Wirklichkeit und nickte. Er nahm sie sanft beim Arm, führte sie hinaus und nach oben, wo im ersten Stock der Zuber bereits auf sie wartete.
    "Genießen Sie Ihr Bad", erklärte er an der Tür und schenkte ihr einen langen Blick. "Ich werde selbstverständlich alles tun, um Ihren Aufenthalt auf Marlden Hall so angenehm wie möglich zu gestalten. Falls ich also irgendetwas für Sie tun kann, zögern Sie nicht zu fragen."
    Damit schloss er die Tür. Am Treppenabsatz blieb er kurz stehen. Eigentlich hätte er Prudence in der Kutsche heimschicken müssen. Aber durchnässt, wie sie war, hätte sie sich auf dem Weg nur den Tod geholt. Sein schlechtes Gewissen regte sich erneut und flüsterte ihm zu, dass er noch einen ganz und gar selbstsüchtigen Grund gehabt hatte, sie hier zu behalten. Rasch verscheuchte er den Gedanken.
    Kurz nach der ersten Begegnung mit Prudence hatte er schon gewusst, dass er sie sich zur Gemahlin wünschte. Jetzt blieb ihm noch die ganze Nacht, sie ebenfalls davon zu überzeugen. Mit einem zufriedenen Lächeln lauschte er einem neuen Donnerschlag. Nie war ihm ein Gewitter so gelegen gekommen …
     
    Mrs. Whitham war eine kleine grauhaarige Frau in Schwarz, deren Haupt eine weiße Spitzenhaube zierte. Sie wies gerade eine Dienerin an, den letzten Krug heißen Wassers in den Zuber zu schütten, den man vor dem Kamin aufgestellt hatte. Danach schickte sie das Mädchen hinaus.
    "Ziehen Sie nur rasch die nassen Sachen aus, sonst bekommen Sie noch eine Erkältung, Miss Fairworthy. Ich werde Ihnen etwas zum Anziehen bringen lassen, bis Ihre eigenen Sachen hier eintreffen", sagte die Hausdame nun mit einem freundlichen Lächeln. "Solomon wird bestimmt zurück sein, bevor das Abendbrot aufgetragen wird."
    "Ich … ich werde zum Abendessen vielleicht schon fort sein, Mrs. Whitham", entgegnete Prudence. "Sobald es aufhört zu regnen, reite ich heim."
    "Oh, aber unser Herr hat mir mit größter Bestimmtheit mitgeteilt, dass Sie heute Abend mit ihm speisen werden und dass wir Ihnen eins der Gästezimmer richten sollen. Ich lasse Sie jetzt allein, damit Sie die nassen Sachen ablegen können. Oder brauchen Sie dabei meine Hilfe?"
    "Nein, danke, damit werde ich auch allein fertig."
    Nachdem Mrs. Whitham hinausgegangen war, betrachtete Prudence sehnsüchtig den Badezuber. Heißer Dampf stieg daraus empor. Nein, sie konnte der Versuchung nicht widerstehen, sich im Bad von den Strapazen des Ritts und des Wetters zu erholen. Eilig streifte sie die Kleider ab, stieg in den Zuber und seifte Körper und Haar ein. Dann ließ sie sich mit einem erleichterten Seufzer ins Wasser gleiten. Es war herrlich entspannend, und bald schon fühlte sie sich wieder wunderbar warm und wohlig.
    Den Kopf auf den Rand des Zubers gestützt, sah sie sich im Zimmer um. Die Einrichtung bewies einen erlesenen Geschmack. Einige der Möbel stammten offensichtlich aus dem Orient, während zwei große Vasen aus teurem Porzellan, die mit einem zarten Muster aus Pfauen und Blüten bemalt waren, aus China sein mussten.
    Das riesige Bett aus Kirschbaumholz mit dem seidenen Überwurf war wahrlich beeindruckend. Von seinem Himmel hingen schwere Samtstoffe, die man nachts zuziehen konnte, so dass kein kalter Luftzug den Schlaf

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