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Stuermische Gefahr

Stuermische Gefahr

Titel: Stuermische Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alia Cruz
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offensichtlich viel Kraft gekostet. Darüber hinaus schien er in Ordnung zu sein. Über Barrett konnte man das nicht sagen. Lance hatte ihr gesagt, dass er ihm ein Antibiotikum verabreicht hatte, es war wohl nicht das Richtige. Das einzig Gute an der Situation war, dass sie es ohne weitere Zwischenfälle aus dem Haus geschafft hatten. In ihrem Kopf schwirrten noch so viele Fragen. Fragen auf die sie wohl keine Antwort erhalten würde. Der junge Mann schlug die Augen auf. Seine Stirn war furchtbar heiß, aber er hörte nicht auf zu zittern.
    „Hey. Ich bin Scarlett, dein Bruder fährt uns jetzt in ein Krankenhaus.“
    Es waren Aidans Augen, Barrett hatte die gleiche mitternachtsblaue Farbe. Wie sollte sie Aidan jemals vergessen? Würde er ihr irgendwann verraten, was er tat? Bei genauerer Überlegung konnte sie es sich allerdings selbst an fünf Fingern abzählen. Sie wollte es wohl nur nicht wahrhaben, deshalb hatte sie sich verboten, diesen Gedanken klar in ihrem Kopf erscheinen zu lassen. Aber Gedanken ließen sich nur schwer aufhalten. Aidan war ein Killer. So gezielt wie er Turner erschossen hatte, so schnell wie er reagiert und sie auf den Boden geworfen hatte. Er hatte Lance aus dem Keller befreit. Da unten waren Bodyguards gewesen, die er wohl allein ausgeschaltet hatte. Ein normaler Mensch konnte so etwas nicht. Dazu musste man ein Killer sein, oder nicht?
    „Scarlett?“ Barretts Stimme war heiser und rau.
    „Ja?“
    „Ich bin froh, dass ich dich gewarnt habe.“
    Sie hatte ihn kaum verstanden, so leise hatte er gesprochen. Er schloss gequält die Augen, als die Straße holpriger wurde. Sie versuchte ihn so zu halten, dass sein Kopf sich nicht bewegte, was nicht einfach war. Erst machten seine Worte keinen Sinn, und sie schob sie auf sein Fieber. Doch dann verstand sie. Er hatte sie nicht vor Aidan warnen, sondern ihr nur einen Hinweis geben wollen , dass der Amnesiepatient sein Bruder war! Woher hatte er davon gewusst?
    „Du warst das?“
    „Ja.“ Auch wenn es ihm schwerfiel, versuchte er zu lächeln. „Evans hat mich beauftragt , dich zu finden. Ich habe mich in Krankenhausakten eingehackt , und dann hatte ich dich. Aber ich konnte nicht zulassen, dass er dich auch noch entführt, so wie mich. Und ich habe gesehen, dass mein Bruder im Charity ist. Da musste ich ihn einfach dir gegenüber erwähnen.“
    „Ich danke dir für deine Warnung.“ Sie streichelte ihm über die Haare. Aidan konnte nicht schneller fahren, dann wären sie zu sehr durchgeschüttelt worden, aber Barrett schien sehr hohes Fieber zu haben. „Du musst durchhalten.“
    Sie hätte nie vor Aidan davonlaufen müssen. Er stand wirklich nicht in Verbindung zu Cameron. Zumindest nicht so wie sie gedacht hatte. Er hatte ihr die Wahrheit gesagt. Was bedeutete das jetzt? Es änderte im Grunde nichts. Tränen wollten sich bilden, aber sie schluckte sie hinunter. Aidan hatte vielleicht wirklich etwas für sie empfunden.
    „Wir müssen hier weg.“ Er hielt ihr Handgelenk fest.
    „Keine Sorge, dein Bruder hat alles unter Kontrolle. Wir sind doch schon auf dem Weg in Sicherheit.“
    Sein Lächeln verunglückte , und sie strich ihm über die Stirn. „Nicht sprechen und nicht bewegen, okay?“
    „Er ist toll, nicht wahr? Mein Bruder ist toll.“
    „Ja, das ist er.“
    „Aber der Sturm.“
    Was für ein Sturm? „Du hast hohes Fieber. Ruh dich aus, alles wird gut.“
    „Nein, wir müssen hier weg. Wenn der Sturm auf New Orleans trifft, sind wir auch betroffen.“
    Scarlett dachte an Madame Phoebe, an die letzten Nach richten, die sie gesehen hatte. Dachte an den Hurrikan , der Florida getroffen hatte und an ihr Gespräch mit Lily. „Aber dann hätten sie New Orleans gewarnt. Mach dir keine Sorgen.“
    „Ich habe da was manipuliert, Evans hat mich gezwungen!“ Sie sah ihm an, dass es ihn wirklich mitnahm, was auch immer er getan hatte. „Ich glaube , alle Warnungen werden zu spät kommen. Es ist auch meine Schuld, aber ich dachte am Anfang , sie hätten Aidan.“
    Scarlett versuchte ihn weiter durch ihre Berührungen zu beruhigen, aber er wurde immer unruhiger. „Der Sturm wird mit mindestens Stärke 3 auf Land treffen. Katrina hat jetzt Stärke 5. Sie ist über dem Golf von Mexiko. Sie nimmt Kurs auf die Südküste Louisianas.“
    Diese Neuigkeiten verschlugen ihr erst mal die Sprache. Selbst wenn so ein Sturm tatsächlich beim Landfall von der Stufe 5 auf 3 zurückfiel, dann hieße das immer noch Windge schwindigkeiten von

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