Stuermische Gefahr
wie dein richtiger Name ist.“
Er ging auf sie zu und sah ihr tief in die Augen. „Hör mir zu, Scarlett. Ich habe nie für ihn gearbeitet. Ich bin ihm bis eben nie persönlich begegnet. Ich wusste nicht, dass es überhaupt eine Verbindung zwischen euch gibt.“
Er sah die Zweifel in ihren Augen , und es tat weh. Nie hätte er für so einen Mann gearbeitet, aber war das, was er tat , besser? War sein Boss Corey Snyder besser? Er tötete Menschen. In diesem Moment wurde ihm klar, wie ausweglos es war. Er durfte ihr nicht die Wahrheit sagen und selbst wenn, wie konnte er erwarten, dass sie mit einem Mann wie ihm ein Leben aufbauen wollte. Sie war Krankenschwester, sie tat es, weil sie an das Leben glaubte, weil sie den Menschen helfen wollte. Er nahm Leben. So einfach war das. „Ich bin hier, weil ich Unterlagen beschaffen soll.“ Dass sein eigentlicher Auftrag auch die Tötung von Evans beinhaltete, verschwieg er lieber. „Außerdem hat der Mistkerl meinen Bruder entführt.“
„Del Monte ist auch hier. Ich glaube , den hat er auch entführt.“
„Ich weiß, der müsste mit meinem Bruder jetzt auf dem Weg zu meinem Wagen sein. Meinem Bruder geht es sehr schlecht. Ich muss so schnell wie möglich die Unterlagen und Videobänder finden, dann bringe ich euch alle in Sicherheit.“ Er konnte nur hoffen, dass sie nicht fragte, für wen er das alles „besorgen“ sollte und was jetzt mit Evans geschehen sollte. Er wollte sie nicht anlügen müssen. Aber er konnte ihr einfach nicht sagen, dass er Evans töten würde. Sie dachte schon schlecht genug von ihm.
„Wo ist dein Auto? Vielleicht kann ich Del Monte helfen.“
Da war es wieder, das Leuchten in ihren Augen, wenn sie jemandem helfen konnte. Wie sehr wünschte er sich sie jetzt , küssen zu können.
„ Und ich weiß, wo die Unterlagen sind.“
Aidan atmete auf. Sein Blick blieb aber wieder an ihrem Körper hängen.
Gänsehaut hatte sich auf ihren Armen, Schultern und Brüsten gebildet hatte. Er sah sich um , hob ihr Kleid vom Boden auf und zog es ihr an. Sie ließ es sich gefallen. Sagte nichts weiter. Er hörte sie atmen, als er sie berührte, während er das Kleid an ihrem Körper glatt zog. Das war fast genauso schön, wie sie auszuziehen. „Besser?“
Sie nickte und zum ersten Mal hatte er das Gefühl so etwas wie Vertrauen in ihren Augen zu sehen. „Wo ist sein Versteck?“
„Wenn du versuchst , die Stehlampe anzumachen, dann öffnet sich ein Teil der Wand. Aidan?“ Er öffnete das Geheimversteck.
„Da ist ein Film über meine Mutter drin. Ich weiß nicht, warum ich ihn damals nicht mitgenommen habe. Er hat Hanna h s Mutter draufgeschrieben. Für wen auch immer du die Sammlung von Cameron benötigst, könntest du meine Mutter da raus lassen?“
Alles war alphabetisch geordnet. Das meiste schon auf Mikrofilmen, sodass er die Sachen schnell zusammengepackt hätte. Er fand den Film über Scarletts Mutter sofort. Er lächelte in sich hinein. Für ihn würde sie immer Scarlett sein. Der Name passte einfach so gut zu ihr. Der Film war immer noch auf einem altmodischen Videoband. Er sah Scarlett an. „Was ist aus deiner Mutter geworden?“
„Sie lebt in einem Heim. Die Drogen, die er ihr gegeben hat, haben ihren Verstand zerstört. Sie weiß noch nicht einmal mehr, wer ich bin. Kannst du …?“
Er verstand. Er nahm das Band , ließ es auf den Boden fallen und trat einmal drauf.
„Danke.“
Das ging seinen Boss nichts an. Genauso wenig wie seine Scarlett. Aber das war sie nicht, und sie würde es nie sein.
„Wo ist dein Wagen?“
„Ich will nicht, dass du allein rausgehst, Evans könnte sich immer noch da rumtreiben.“ Zum Glück hatte er Del Monte eine Waffe mitgegeben. „Ich packe die Sachen ein und wir verschwinden dann.“ Sein Blick fiel auf die Glock, die auf dem Schreibtisch lag.
„Die habe ich mitgebracht. Ich dachte sie könnte nützlich sein. Hat mir nicht geholfen und auch der Frau im Keller nicht.“
„Steck sie ein.“
„Nein.“
Ja, das war der große Unterschied zwischen ihnen. Er nahm die Glock und steckte sie sich in den Hosenbund.
*
Scarlett saß auf der Transportfläche des Pick Ups. Um sie herum stapelten sich drei Reisetaschen mit den Unterlagen aus Camerons Haus , und mit dem Kopf auf ihrem Schoss gebetet lag Barrett Manor.
Aidan fuhr den Wagen und Lance saß, oder besser gesagt lag auf dem Beifahrersitz. Er hatte im Keller wohl einiges ab bekommen , und Barrett rauszuschaffen hatte ih n
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