Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Stürmische Liebe in Cornwall

Stürmische Liebe in Cornwall

Titel: Stürmische Liebe in Cornwall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ANNE HERRIES
Vom Netzwerk:
mir, bei meiner Arbeit nicht nur auf Gewinn achten zu müssen. Derart vom Glück begünstig, fühle ich mich verpflichtet, den Unglücklichen zu helfen.“
    „Ihre Großmut verdient Anerkennung.“
    „Ach, nein, kein Grund zu übermäßigem Lob. Ich freue mich des Lebens, habe ein schönes Haus und viele Freunde, wenn auch noch keine Gattin. Ich beneide Simon um sein Glück. In Jane hat er genau die Frau gefunden, die ein Arzt braucht.“
    „Ja, das stimmt“, entgegnete Marianne. „Oh, sie winkt mir gerade. Entschuldigen Sie mich, vielleicht können wir uns später noch unterhalten.“
    „Ich bitte sehr darum“, sagte Dr. Barton, während er sie bewundernd ansah.
    Marianne ging zur Braut hinüber, die ihr vor Freude strahlend ein schmales Kästchen entgegenstreckte. „Sehen Sie nur, Marianne, was Lord Marlbeck mir geschenkt hat!“ In der Schachtel lag auf einem Samtbett ein zierliches goldenes, mit Saphiren und Diamanten besetztes Collier. „Ist es nicht wunderschön? Ich kann mir nicht denken, womit ich das verdient habe. Es muss schrecklich kostbar sein.“
    „Ich glaube, er ist ungeheuer reich“, entgegnete Marianne. „Bestimmt haben Sie es verdient, Jane. Er scheint übrigens Dr. Thompson zu mögen“, setzte sie mit einem Blick auf Drew hinzu, der mit den beiden Ärzten offensichtlich in ein anregendes Gespräch vertieft war.
    „Wir haben überhaupt so viele großzügige Geschenke bekommen, sogar die Dörfler haben ein Fässchen Brandy geschickt – auf das vermutlich nie Zoll gezahlt wurde“, meinte Jane lachend.
    Marianne stimmte in das Lachen ein. „Vermutlich nicht, doch da es gut gemeint war, lassen Sie es sich nicht verdrießen.“
    Als Jane sich anderen Gästen zuwandte, wanderte Mariannes Blick verstohlen zurück zu den Männern, die so lebhaft miteinander geplaudert hatten, doch Drew stand nicht mehr bei ihnen. Ihr wurde die Kehle eng, und sie spürte, wie ihr Tränen in die Augen stiegen – war Drew gegangen, ohne auch nur ein Wort mit ihr gesprochen zu haben?
    „Marianne?“
    Als sie seine Stimme hörte, wandte sie sich mit Herzklopfen um. „Lord Marlbeck, wie freundlich von Ihnen, zu Janes Hochzeit zu kommen. Sie hat sich sehr über Ihre Gabe gefreut. Ein so schöner Schmuck.“
    „Nur eine Kleinigkeit“, sagte er, sie unverwandt anschauend. „Aber ich kam nicht nur wegen der Hochzeit, Marianne.“
    „Wollen Sie etwa noch einen Spion fangen?“, fragte Lucy, die sich ihnen in diesem Moment anschloss. Sie schenkte ihm ein offenes, völlig ungeziertes Lächeln. „Das ist alles so aufregend! Wurden alle Schmuggler erwischt? Und haben Sie den Verräter schon?“
    „Lucy“, mahnte Marianne sanft, „dies ist weder die Zeit noch der Ort für derartige Fragen.“
    „Ach, lassen Sie sie“, bat Drew mit nachsichtigem Lächeln. „Sie sind unverkennbar Mariannes jüngere Schwester, Miss Lucy. Wollen wir uns mit ein paar leckeren Häppchen vom Buffet in den Garten zurückziehen? Dort können Sie mich nach Herzenslust ausfragen.“
    „Oh ja, bitte“, rief sie und hakte sich bei ihm unter, als hätte sie den Marquis of Marlbeck schon ihr Leben lang gekannt.
    Marianne sah den beiden nach. Sie beneidete ihre Schwester um die ungekünstelte Haltung Drew gegenüber. Sie selbst fühlte sich befangen und unbehaglich in seiner Gegenwart, denn sie spürte seine Reserviertheit.
    „Darf ich Ihnen etwas anbieten?“ Dr. Barton trat erwartungsvoll zu ihr, sodass sie sich zusammennahm und ihn freundlich anlächelte. Sie mochte ihn, er war ein sehr angenehmer Mann, doch sie war ein wenig abwesend, weil sie unbewusst Drew und Lucy mit den Blicken folgte, die eben, mit zwei Tellern beladen, durch die Terrassentür verschwanden.
    „Nein, danke, im Moment nicht“, rang sie sich schließlich ab. „Eigentlich sollte ich mich um die Gäste kümmern und die Mädchen darauf hinweisen, dass sie Nachschub bringen müssen.“
    „Ja, natürlich“, sagte er, sichtlich enttäuscht. „Ich hörte, Sie werden in Kürze nach Bath reisen? Auch ich werde in nächster Zeit dort sein, wegen einiger medizinischer Vorträge. Dürfte ich wohl bei Ihnen vorsprechen?“
    „Gewiss, Dr. Barton. Doch nun muss ich Sie allein lassen.“ Mit einem Nicken entfernte sie sich und widmete sich ihren selbstgewählten Pflichten.
    Da kurz darauf die Reden auf das Brautpaar gehalten wurden, gelang es ihr erst danach, mit Lucy zu sprechen, die inzwischen allein wieder im Großen Salon erschienen war. „Sag, ist Lord Marlbeck schon

Weitere Kostenlose Bücher