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Stürmische Liebe in Cornwall

Stürmische Liebe in Cornwall

Titel: Stürmische Liebe in Cornwall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ANNE HERRIES
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hätten Sie das doch bei dem Hochzeitsempfang erwähnt?“ Sie sah ihn herausfordernd an.
    Am liebsten hätte er sie bei den Schultern gepackt und geschüttelt. Sie musste doch wissen, was sie ihm bedeutete! Nur, wie sollte sie es wissen, wenn nicht einmal er selbst sich seiner Absichten sicher war? Sogar in diesem Moment, da ihn das wilde Verlangen verzehrte, sie zu besitzen, zögerte er, sich zu offenbaren.
    „Ich hätte gern mit dir gesprochen.“
    „Hier bin ich – wenn es Sie also drängt, mir etwas zu sagen … vielleicht, sich zu entschuldigen?“ Stolz hob sie den Kopf, sie würde ihm nicht zeigen, wie nahe sie den Tränen war.
    „Wäre es nicht an dir, dich zu entschuldigen?“, sagte er heftig. „Du hättest mich benachrichtigen sollen, wenn Humbleton abreiste! Und auch nach dem Tunneleingang solltest du nicht allein suchen! Was, wenn sie dich bemerkt hätten?“
    „Nun, mir ist nichts passiert. Übrigens waren Sie, Sir, nicht da, als ich kam, um Sie zu warnen.“
    „Weil ich unten zwischen den Klippen hockte und dem Boot auflauerte. Ich sah dich, doch wenn ich gerufen hätte, wäre alles verdorben gewesen.“
    „Dein französischer Spion nahm ja einen anderen Weg!“, rief sie hitzig, ohne zu bemerken, dass sie wieder in die vertraute Anrede verfallen war. „Wie ich schon einmal zu erklären versuchte: Er muss weiter oben an der Küste abgesetzt worden sein; er hätte sich mit Hambleton treffen sollen, aber sie müssen sich verpasst haben, deshalb kam er zum Cottage, wo er wahrscheinlich früher immer untergekommen war. Das nehme ich zumindest an, weil Hambleton äußerst verärgert war, als er erfuhr, dass du es gemietet hast.“
    „Das kann ich mir vorstellen. Ob er Wind davon bekommen hatte, dass wir die Schmuggler abfangen wollten, und deshalb das Treffen platzen ließ?“
    „Möglich. Er ist noch nicht gefasst?“
    „Leider nicht. Aber es sollte nicht mehr lange dauern. Er könnte sich irgendwo hier verkrochen haben und rührt sich erst einmal nicht vom Fleck.“
    „Bist du deshalb hier?“
    „Auch, doch es gibt noch mehr Gründe … als da war die Hochzeit.“
    Seinem Blick ausweichend, sagte sie: „Sah Jane nicht reizend aus?“
    „Ja, wie alle Bräute, so hörte ich wenigstens“, entgegnete er ironisch. „Ich habe an kaum einer Hochzeit teilgenommen, und die wenigen fanden im Felde statt und liefen ziemlich nüchtern ab – keine Kirche, keine Blumen.“
    „Doch die Braut war trotzdem entzückend?“
    „Ich habe nicht darauf geachtet. Solche Dinge haben mich nie interessiert.“ Mit Überwindung fuhr er fort: „Meine Eltern starben, als ich noch sehr klein war. Ich wurde auf ein Internat geschickt, wo man mich hart rannahm. Liebe … Sanftheit … Familienleben …“ Als er sah, dass ihre Augen wie von Tränen feucht glänzten, brach er ab. „Das alles habe ich nie gekannt. Ich weiß nicht recht, ob ich überhaupt lieben kann oder was es bedeutet zu lieben.“
    „Ich verstehe …“ Marianne schluckte schwer. „Es fällt einem ganz leicht, wenn man all das selbst erfahren hat“, setzt sie hinzu, um Haltung und eine feste Stimme ringend. Sie würde nicht um seine Liebe betteln! „Für … für jemanden, der Liebe nie gekannt hat, mag es schwer sein.“
    „Vermutlich habe ich Angst davor“, gab Drew widerwillig zu. „Ich habe Angst, zu verletzen und verletzt zu werden.“
    „Ja, natürlich, ich denke, Sir, Sie haben sich klar ausgedrückt“, erwiderte sie mit zugeschnürter Kehle. „Was mich betrifft, ich denke erst einmal nicht an Heirat. Zwar ist meine Großtante nicht mehr allein, doch Lucy war letztens sehr krank; sie hat mich sehr vermisst, und ich werde bei ihr bleiben, bis sie sich wieder ganz gefangen hat. Wenn Sie mich nun entschuldigen wollen, Lord Marlbeck, ich muss heim, die Familie wird sich sonst sorgen, außerdem wird mir kalt.“
    Sie zog den Schal enger um ihre Schultern und schritt hoch erhobenen Kopfes an ihm vorbei. In ihren Augen brannten Tränen, doch ihr Stolz verbot ihr, sie zu vergießen. Ganz offensichtlich hatte Drew nichts anderes für sie gefühlt als das Begehren, das ein hübsches Mädchen in einem Mann auslöste. Mehr als eine Tändelei hatte er nie im Sinn gehabt.
    Drew sah ihr nach, wie sie davonging. Was war er für ein elender Narr! Er wollte ihr nacheilen, sie in seine Arme reißen und sie küssen, bis sie beide nicht mehr Herr ihrer Sinne waren; damit hätte er sich gebunden, und es gäbe kein Zurück! Trotzdem konnte er sich

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