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Stürmische Liebe in Cornwall

Stürmische Liebe in Cornwall

Titel: Stürmische Liebe in Cornwall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ANNE HERRIES
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verschließen lassen, nicht wahr?“, fragte Lucy am Ende ängstlich, und als Marianne das bestätigte, fragte sie weiter: „Und was ist mit Lord Marlbeck? Weißt du, ob er den Verräter inzwischen gefangen hat?“
    „Nein, von ihm kam bisher noch keine Nachricht“, entgegnete Marianne gespielt beiläufig. „Er wird mit seinem großen Besitz alle Hände voll zu tun haben. Allerdings erwähnte Jane, er habe versprochen, zu ihrer Hochzeit zu kommen.“
    „Oh …“ Lucy sah ihre Schwester zweifelnd an. In ihren Briefen hatte Marianne von Mr. Beck berichtet, und es hatte geklungen, als ob sie ihn leiden mochte. „Und du wusstest bis vor Kurzem nicht, dass Mr. Beck ein Marquis ist?“
    „Nein, er wollte seine Identität bewusst verschleiern“, entgegnete Marianne, Lucys neugierigem Blick ausweichend. „Aber wir werden ihn wohl kaum wiedersehen, außer zu einem kurzen Besuch. Komm, Lucy, ziehen wir uns um, bald wird es zum Dinner läuten, und ich möchte vorher noch mit Mama sprechen.“
    Sie überließ Lucy der Freude über ihr neues Zuhause und ging nachdenklich in ihr Zimmer. Wie herzerwärmend die Anwesenheit ihrer Familie ihr war! Sie sagte sich, dass sie sich glücklich schätzen konnte, eine liebevolle Familie zu haben, und beschloss, jeden Gedanken an Lord Marlbeck zu verbannen. Offensichtlich hatte er sie vergessen, denn andernfalls hätte er ihr schon längst geschrieben – oder wäre gekommen, um sie zu sehen.
    Drew hatte kurzfristig wegen dringender Gutsangelegenheiten nach Marlbeck zurückkehren müssen, und Captain Harcourt war ihm gefolgt. Nun saßen sie bei einer Flasche Rotwein in der Bibliothek zusammen.
    „Er wurde vernommen, aber er gibt nichts preis“, erklärte Jack gerade. „Sein Name ist Raoul Viera, das wissen wir, und dass er für Bonaparte arbeitet, aber ansonsten …“ Er zuckte die Schultern. „Er behauptet, er sei in völlig rechtmäßigen Geschäften unterwegs gewesen und hätte mit der Sache unten am Stand nichts zu tun.“
    „Und was sagte er über Humble?“
    „Behauptet, er kennt niemanden diesen Namens. Natürlich wissen wir, welche Geschäfte er betreibt. Also haben wir ihn laufen lassen und beobachten ihn, falls er versucht, mit Humble Kontakt aufzunehmen, der ja wahrscheinlich noch nicht weiß, dass wir seinen Geschäftspartner erwischt haben. Im Hauptquartier sind nämlich gewisse Papiere abhanden gekommen – von Humble zur Seite geschafft –, die wird er dem Franzosen übergeben wollen. Mit dem wiederum können wir vielleicht einen Handel schließen.“
    „Was für einen Handel?“
    „Nun, wir wollen Humble, der lange genug Geheimnisse verkauft hat! Ganz zu schweigen davon, wie viele unserer Männer seinetwegen sterben mussten. Schon seit er die Armee verlassen musste, wird er beobachtet; nur hatten wir ihn eine Zeit lang aus den Augen verloren, weil er sich für den verstorbenen Hambleton ausgab. Dank deiner guten Arbeit werden wir ihn bald erwischen! Ob wir allerdings Raoul Viera festnageln können, bleibt offen, denn der hat einflussreiche Beziehungen.“
    „Dann wünschte ich, ich hätte ihn in jener Nacht erledigt. Beinahe hätte er Marianne getötet!“
    „Kenne ich die genannte Dame?“
    „Unwahrscheinlich“, sagte Drew. „Wozu war das alles gut, wenn ihr nun den Spion laufen lassen wollt?“
    „Das nennt man Diplomatie“, antwortete Jack trocken und lächelte schief. „Ich schätze, für dich wäre das nichts, mein Freund. Aber du weißt doch, besser den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach …“
    „Ihr glaubt nicht etwa, dass ihr dem Franzosen trauen könnt?“
    „Nein, das nicht, aber wir haben Vorkehrungen getroffen. Er wird überwacht, und wenn Humble wegen der Dokumente mit ihm Kontakt aufnimmt, haben wir beide – und werden den Franzmann wieder laufen lassen … mit einem Bündel von uns gefälschter Nachrichten.“
    „War das von Anfang an geplant?“
    „Die Möglichkeit hatten wir erwogen, weil wir schon seit Monaten wussten, dass Informationen durchsickern.“
    „Nun, tut mir leid, dass ich es verbockt habe. Es hätte glatter laufen können, aber ich bin wohl für diese Art Vorgehen nicht geeignet.“
    Jack lachte. „Dir läge es mehr, den ganzen Haufen zu erledigen und fertig! Auf in den Kampf, allen voraus, und mach den Feind nieder – auf Teufel komm raus!“
    Drew lächelte bedauernd. „Das war einmal, Jack. Die Zeiten sind vorbei. Damals waren wir wild und unbesonnen, und das Leben bedeutete uns nichts.“
    „Und

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