Stürmische Romanze
küsste sie.
Sie ließ den Koffer fallen und legte ihm die Hände auf die Schultern. Giovanni küsste sie immer leidenschaftlicher, während er die Hand unter ihre Jacke gleiten ließ und ihre Brust umfasste. Nach einer Weile zog er widerstrebend die Hand zurück und löste die Lippen von Kates Mund.
„Matri di Diu
!“ sagte er und blickte Kate wieder in die glänzenden grünen Augen. „Wir sollten besser sofort zum Hotel fahren,
cara
, bevor wir noch wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses ins Gefängnis kommen.“ Dann lachte er leise.
Es gab Kate einen Stich ins Herz. Eigentlich sollte ich froh sein, dass er so offen und ehrlich ist, dachte sie. Zumindest versuchte Giovanni nicht, den wahren und einzigen Grund für das gemeinsame Wochenende zu verschleiern: Er wollte zwei Nächte und zwei Tage lang Sex mit ihr haben, bevor sie wieder nach London zurückfliegen würde. Falls du mehr erwartet hast, hättest du nicht herkommen sollen, ermahnte sie sich.
„Das klingt fantastisch“, erwiderte sie.
Giovanni warf Kate einen Blick von der Seite zu, während sie zum Wagen gingen.
„Du hast ein wenig abgenommen“, stellte er fest.
„Es war nötig.“
„Das finde ich nicht.“ Für ihn war sie einfach perfekt gewesen. Jetzt war Kate so schlank, dass ihre Figur dem eines Models glich. Giovanni bemerkte die anerkennenden Blicke der Taxifahrer. Doch statt stolz zu sein, hätte er die Männer am liebsten verprügelt.
Er lächelte. „Es wird mir eine Freude sein, dich ein wenig aufzupäppeln,
cara
.“ Und das wird nur eins der vielen Vergnügen sein, die uns erwarten, fügte er in Gedanken hinzu.
Giovanni öffnete ihr die Wagentür und verstaute das Gepäck im Kofferraum. Als sie losfuhren, bemerkte er, wie angespannt Kate war.
„Ist alles in Ordnung,
cara
?“ fragte er sanft.
„Ja, natürlich“, antwortete sie betont fröhlich.
„Bist du schon einmal in Barcelona gewesen?“
Kate schüttelte den Kopf. „Nein, noch nie.“ Sie blickte aus dem Seitenfenster. „Kennst du dich hier aus?“
„Ja. Gut genug, um mich ohne Stadtplan zurechtzufinden.“
Ihr Herz schlug noch immer heftig, doch sie versuchte sich nichts anmerken zu lassen. „Und du bist jetzt hier auf Geschäftsreise?“
„Ja. Wir haben gerade ein wichtiges Geschäft abgeschlossen.“ Prüfend blickte Giovanni Kate von der Seite an. Doch sie hatte das Gesicht abgewandt. „Morgen Abend gehe ich mit einigen Geschäftsfreunden essen, die ich schon seit vielen Jahren kenne. Ich dachte, du möchtest vielleicht mitkommen.“
„Gern – es sei denn, du würdest mich lieber im Hotel lassen“, erwiderte Kate schalkhaft. Bilde dir bloß nichts ein, ermahnte sie sich dann insgeheim. Dass Giovanni sie einigen Bekannten vorstellen wollte, bedeutete noch lange nicht, dass sie beide eine normale Beziehung führten.
Nein, ihre Rolle war von Anfang an klar festgelegt gewesen: Sie war seine Geliebte und sollte ihm körperliches Vergnügen bereiten.
Und was ist mit dir? meldete sich die innere Stimme wieder zu Wort.
Bereitet er dir denn nicht auch Vergnügen?
Natürlich tat er das. Sie warf Giovanni einen flüchtigen Blick zu. Und vermutlich musste er sich noch nicht einmal besonders anstrengen. Sie war ihm schon jetzt geradezu verfallen. Wie musste es erst sein, wenn er sich vornahm, ihr den Kopf zu verdrehen, oder sie wie eine Frau umwarb, die er heiraten wollte? Ich wollte mir nichts wünschen, was ich ohnehin nie bekommen werde, dachte Kate traurig. Stattdessen beschloss sie, die Zeit mit Giovanni, so gut es ging, zu genießen.
Wieder blickte sie aus dem Fenster. „Wie wäre es, wenn du ein wenig für mich den Fremdenführer spielst?“
„Gern.“ Sie fuhren gerade an einem wunderschönen, offenbar sehr alten Gebäude vorbei, und Giovanni erklärte, was es damit auf sich hatte.
Ihr Hotel lag in der Nähe des Gotischen Viertels und war sehr beeindruckend. Sie gingen zuerst zur Rezeption und fuhren dann mit dem Fahrstuhl zur Suite, die Giovanni hatte reservieren lassen. Sobald die Tür sich hinter ihnen geschlossen hatte, zog er Kate an sich und küsste sie. Als sie seine Lippen auf ihren spürte, waren die Einsamkeit und der Schmerz der letzten drei Monate vergessen. Kate wurde es beinahe schwindelig vor Verlangen. Schließlich löste Giovanni die Lippen von ihren und blickte Kate in die Augen.
„Also … habe ich dir gefehlt oder nicht?“ fragte er lächelnd.
„
Das
hat mir gefehlt“, erwiderte Kate.
Giovannis Lächeln
Weitere Kostenlose Bücher