Stürmische Romanze
wieder liebe.“
Kate schloss die Augen, damit Giovanni nicht bemerkte, was seine Worte in ihr auslösten. Er hatte von „lieben“ gesprochen, nicht von Sex. Das ist nur so eine Redensart, ermahnte sie sich. Es hatte nichts zu bedeuten. Sie öffnete die Augen und sagte mit bebender Stimme: „Dann solltest du mich nicht zu lang warten lassen.“
In Wirklichkeit konnte Giovanni sich kaum noch zurückhalten, so übermächtig war sein Begehren. Er streifte sich ein Kondom über und legte sich zu Kate, die ihn mit den Beinen umschloss. Kraftvoll drang Giovanni in sie ein. Hemmungsloses Verlangen überwältigte sie beide, und schon kurze Zeit später gelangten sie gemeinsam zum Höhepunkt.
„Giovanni!“ flüsterte Kate, und Tränen traten ihr in die Augen.
Eine Weile lagen sie atemlos da und schwiegen. Dann blickte Giovanni sie an und runzelte fragend die Stirn. „Warum weinst du?“
Weil ich einen kurzen Moment glücklich war, dachte Kate verzweifelt. Glücklich in den Armen eines Mannes, der sie nur rein körperlich begehrte.
„Weil es wunderschön war“, antwortete sie leise. Und auch das war nicht gelogen.
Sanft schob Giovanni ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Ja, das war es“, bestätigte er. „Es war so schön wie nie zuvor.“ Dann lächelte er und fragte: „Möchtest du hier bleiben, oder wollen wir etwas essen gehen?“
„Ist es denn dafür nicht zu spät?“
„Nein. Hier in Spanien isst man abends sehr spät.“
„Eigentlich habe ich keine Lust, mich zurechtzumachen.“ Kate unterdrückte ein Gähnen. Sie verspürte nicht den geringsten Wunsch, das Hotelzimmer zu verlassen und die Atmosphäre der Vertrautheit zwischen ihr und Giovanni zu zerstören.
„Dann rufe ich lieber den Zimmerservice an.“
„Ja, das wäre mir lieber.“
Sie verfolgte, wie Giovanni aufstand, nackt zum Telefon ging und den Zimmerservice anrief. Offenbar sprach er fließend Spanisch. Schließlich legte er den Hörer auf und wandte sich zu Kate um. Er merkte, dass sie ihn beobachtet hatte. Doch sobald er sie ansah, wurde ihre Miene ausdruckslos.
„Geht es dir gut?“ fragte er unwillkürlich.
„Natürlich.“ Kate senkte den Blick und atmete tief ein. Dann sah sie ihm in die Augen. Ich muss es einfach wissen, dachte sie. „Hast du … hast du Anna wiedergesehen?“
Giovanni wandte sich ab. Doch Kate hatte sein Bedauern bemerkt.
„Ist das nicht ein merkwürdiger Zeitpunkt, um mir so eine Frage zu stellen?“ fragte er äußerst kühl.
Doch Kate musste einfach wissen, woran sie war. „Hast du sie gesehen?“ wiederholte sie.
„Ja, natürlich.“ Er hatte sie zweimal getroffen, und schließlich hatte sie begriffen, dass die Zeit sich nicht zurückdrehen ließ. Giovanni hatte Anna gewünscht, dass sie mit einem Mann glücklich werden möge, der sie wirklich wertschätzen würde. Sie war wütend geworden und hatte ihn beschimpft. Doch irgendwie hatte Giovanni sich danach besser gefühlt.
„Wie geht es ihr?“
Er wandte sich zu Kate um. „Interessiert dich das wirklich?“
„Natürlich! Meinst du etwa, ich bin glücklich über das, was passiert ist?“
„Mir geht es deshalb sicher wesentlich schlechter als dir,
cara
.“ Giovanni lachte ironisch. „Zuletzt habe ich von Anna gehört, dass sie sich die Haare abgeschnitten hat und zu ihrer Schwester nach Rom geflogen ist, um sich ablenken und verwöhnen zu lassen.“
Es gab noch etwas anderes, das Kate unbedingt wissen musste. „Es besteht also keine Hoffnung, dass ihr euch wieder versöhnt?“
Giovannis Stimme klang kalt, fast ein wenig drohend. „Wenn du dir darüber Sorgen machst, hättest du mich das fragen sollen, bevor du hergekommen bist.“
Kate biss sich auf die Lippe. Giovanni hatte Recht. Ihr wurde klar, dass sie ihn um jeden Preis hatte wiedersehen wollen – Stolz hin, Stolz her.
Ungläubig schüttelte er den Kopf. „Hast du wirklich geglaubt, ich würde Anna ein zweites Mal mit dir betrügen?“
„Betrügen? Mehr ist es also nicht für dich?“ fragte sie bitter.
Natürlich bedeutete Kate ihm viel mehr. Wenn er mit ihr zusammen war, hatte er sich nicht mehr unter Kontrolle. Das war eine ganz neue Erfahrung für ihn, denn sonst war er immer sehr beherrscht.
„Wenn es so wäre, würdest du dann jetzt hier sein?“
„Es wäre vielleicht unkomplizierter gewesen, dir eine andere Geliebte zu suchen“, erwiderte Kate kühl. „Mit mir verbinden sich zu viele Erinnerungen, die du lieber vergessen möchtest.“
„Ich wollte
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