Stürmische Romanze
jemand, ihm etwas zu verbieten. „Du hast nicht das Recht, mir etwas zu verbieten, Kate.“
„Weshalb willst du dann Rosa darauf ansprechen? Es würde doch nur zu Streit führen“, gab Kate zu bedenken. „Du kennst sie und ihren Mann doch schon so viele Jahre und solltest dich nicht meinetwegen mit ihnen überwerfen.“
„Danke für dein Verständnis, Kate“, erwiderte Giovanni kühl. „Ich werde trotzdem in aller Ruhe einige Worte mit Rosa sprechen. Du brauchst dir jedoch keine Sorgen zu machen,
cara mia“
, fügte er lächelnd hinzu, „wir werden uns nicht streiten.“
Er verriet Kate nicht, dass Rosa vermutlich eifersüchtig auf sie war. Sie hatte während des vergangenen Jahres ihm gegenüber einige Annäherungsversuche gemacht. Es war an der Zeit, ihr gegenüber deutlich zu werden.
„Kate?“
„Was ist?“
Er neigte sich zu ihr und küsste sie. Kate schloss die Augen. „Wir sollten uns die letzten Stunden in Barcelona so schön wie möglich machen“, flüsterte er, ließ den Motor an und fuhr in atemberaubendem Tempo zum Hotel. Sobald sie in der Suite waren, zog er Kate ganz langsam aus. Er machte das so verführerisch, dass sie glaubte, vor Lust zu vergehen. Erst als sie in der wunderschönen silberfarbenen Seidenwäsche vor ihm auf dem Bett lag, zog Giovanni sich ebenfalls aus und legte sich auf sie.
Kate wollte sich den Slip abstreifen, doch er hielt sie zurück. „Ich möchte, dass du die Wäsche anbehältst“, flüsterte er. Daraufhin schob er den Slip ein wenig zur Seite und ließ den Finger zwischen Kates Beine gleiten. Als Giovanni spürte, wie empfänglich sie war, drang er mit einem kraftvollen Stoß in sie ein.
Das Gefühl der Seide auf der Haut und die Vereinigung mit Giovanni brachte Kate beinahe um den Verstand. Sie stöhnte leise auf und presste sich an ihn. Giovanni küsste sie daraufhin fordernder und bewegte sich schneller, und wenig später erreichten sie gemeinsam den Gipfel der Lust.
Danach musste Kate sich sehr beherrschen, um nicht in Tränen auszubrechen.
Kate fühlte sich niedergeschlagen und verzweifelt, als sie in der Abflughalle des Flughafens warteten. Doch sie versuchte gelassen zu wirken und Giovanni zu zeigen, wie sehr ihr die Tage mit ihm gefallen hatten. Vermutlich wusste er das ohnehin. Wie wird er sich wohl verabschieden? überlegte Kate. Würde Giovanni nur einige Abschiedsworte sagen und sie kurz küssen?
Er blickte Kate tief in die grünen Augen und küsste sie dann auf den Mund. „Hat es dir in Barcelona gefallen, Kate?“ fragte er leise.
Sie nickte. Doch eigentlich war es ohne Bedeutung gewesen, wo sie gewesen waren. Von der Stadt hatte Kate ohnehin kaum etwas gesehen. „Das weißt du doch.“
„Zumindest habe ich es mir gedacht,
magara mia.“
„Ich bin nicht deine Hexe!“
Giovanni zog die Augenbrauen hoch. „Dein Sizilianisch wird ständig besser!“
Zum zweiten Mal wurde Kates Flug aufgerufen. Giovanni fluchte unterdrückt. Die zwei Tage waren viel zu schnell vergangen.
„Giovanni, ich muss jetzt wirklich gehen …“
Sanft legte er ihr den Zeigefinger auf die Lippen. „Ich bin in einigen Wochen in Rom. Möchtest du dich dort mit mir treffen?“
Obwohl sein Ton sehr sachlich gewesen war, begann Kates Herz heftig zu schlagen. „Nach Rom?“ wiederholte sie betont gelassen. „Woher wusstest du, dass ich schon immer einmal nach Rom wollte?“
Rom, Paris, Prag, Wien, New York. Immer wieder flog Kate zu Giovanni und verbrachte dann zwei Tage mit ihm in seiner luxuriösen Hotelsuite. Zwischen den jeweiligen Wochenenden stürzte sie sich in ihre Arbeit und versuchte sich abzulenken. Doch es fiel ihr schwer.
Weihnachten sah sie ihn allerdings nicht, denn Giovanni feierte bei seinen Eltern in Palermo, während Kate und Lucy die Festtage mit ihrer Familie verbrachten. Giovanni sandte ihr ein Päckchen. Doch Kate traute sich nicht, es im Beisein ihrer Eltern aufzumachen. Sie dachte an die Wäsche, die er ihr geschenkt hatte. Doch zu ihrer Überraschung hatte Giovanni ihr ein englisch-sizilianisches Wörterbuch geschickt. „Lern jeden Tag etwas,
cara“
, hatte er mit seiner markanten Schrift auf die erste Seite geschrieben.
Kate las während der gesamten Feiertage darin und ließ sich weder durch Weihnachtslieder noch durch den traditionellen Mince pie von ihrer Lektüre ablenken. Das Wort „Liebe“ überlas sie dabei absichtlich.
„Du bist noch immer verrückt nach ihm, stimmt’s?“ fragte Lucy eines Morgens Ende Januar, als
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