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Stuermischer Zauber

Stuermischer Zauber

Titel: Stuermischer Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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triumphierenden Highlander hörte.
    Ein heftiges Gewitter mit Sturzregen würde die Musketen und die erhitzten Gemüter der Kämpfenden abkühlen. Er griff in den Himmel, um rasch Wolken und Wind zusammenzuziehen. Unbewusst wusste er stets um das Wetter, das im Umkreis vieler Meilen herrschte, und seine Suche bestätigte seine Befürchtung, dass nicht genug Regen in der Nähe war, um diesen Kampf zu beenden.
    Doch der Wind über den Bergen war kraftvoll. Ob es reichte, um einen Wirbelwind zu schaffen? Vielleicht. In Großbritannien waren solche Stürme selten und schwach, aber er hatte einen Wirbelsturm in Spanien erlebt, der vollständig erblüht war. Die Erhabenheit und Macht dieses ungestümen Wetterphänomens war furchteinflößend gewesen.
    Er hatte noch nie versucht, einen Wirbelwind zu beschwören – man sagte, sie seien selbst für einen geübten Wettermagier viel zu gefährlich. Aber wenn es ihm gelang, einen kleinen Tornado im Tal zu erschaffen, unterbrach er so vielleicht den Kampf, bevor die Folgen allzu ernst wurden. »Gwynne, nimm die Pferde mit in den Druidenkreis und bleib bei ihnen.«
    Ruhig nahm sie die Zügel der beiden Pferde und führte sie in den schützenden Hain. Als er sie in Sicherheit wusste, konzentrierte Duncan sich auf die Muster des Windes. Er zog die Wolken zusammen, die in Reichweite waren, und fand kalte, trockene Luft, dann wärmere, feuchte Böen über einem See. Diese Winde vermischte er, bis ein gewaltiger Aufwind entstand.
    Er ließ seine eigene Energie in den entstehenden Strudel einfließen, bis die Winde eine wilde Geschwindigkeit erreichten. Der Himmel nahm eine grünliche Färbung an, und ein bedrohlicher Trichter formte sich – ein brüllendes, wütendes Wesen, das kämpfte, um Duncans Kontrolle zu entkommen. Seine Macht wurde bis an die Grenzen strapaziert, als er versuchte, den Wirbelwind einzudämmen und ihn in die richtige Richtung zu lenken.
    Er hatte gerade den Tornado gezwungen, sich auf die Talsohle zuzubewegen, als ihm bewusst wurde, dass Gwynne wieder an seine Seite zurückgekehrt war. Die Ablenkung führte dazu, dass er in seiner Aufmerksamkeit nachließ, und der Tornado riss sich von seinen Fesseln los. Duncan fiel auf die Knie. In seinem Kopf pochte ein unerträglicher Schmerz. Wie die Verdammten heulte der Wirbel und sauste durch das Tal. Er entwurzelte Bäume, zerfetzte das entfernte Cottage in tausend Stücke und brachte die Erde zum Erzittern.
    »Runter!« Er griff nach Gwynnes Hand und zog sie neben sich zu Boden. Der Wirbelwind würde zuerst die Regierungstruppen erfassen und anschließend auch vor den Highlandern nicht haltmachen. Männer rannten verzweifelt in alle Richtungen davon und hofften, damit der Verwüstung zu entkommen. Einige Highlander verharrten lange genug, um ihre verwundeten Gefährten in Sicherheit zu bringen, während ein verzweifelter Hannoveraner auf die Knie fiel und verängstigt anfing zu beten.
    Erschrocken erkannte Duncan, dass sein Tornado unter Umständen mehr Menschen tötete als die Schwerter und Musketen. Grimmig sammelte er seine letzte Energie und bekämpfte die tödlichen Winde, bis sie wieder unter seiner Kontrolle waren. In seinem Kopf hämmerte von der Anstrengung der Schmerz, und er zerrte den Wirbel in eine neue Richtung, damit er dem Flusslauf zwischen den verfeindeten Gruppen folgte.
    Der Wirbelwind fegte über den Fluss, saugte das Wasser in sein Inneres auf und heulte noch lauter. Er traf die Steinbrücke und zerschmetterte sie. Steine flogen in alle Richtungen. Glücklicherweise nahm der Tornado seinen Weg zwischen den zwei Soldatentrupps, ohne jemanden zu treffen. Aber jetzt war er auf seinem Weg den Berg hinauf, direkt auf Duncan und Gwynne zu.
    Als der Wind mit der Stärke eines Sturms sie traf und an Haaren und Kleidung zerrte, warf Duncan sich über seine Frau, um sie zu beschützen. Er war zu erschöpft, um den Tornado selbst zu bekämpfen, und griff rücksichtslos in Gwynnes Energiefeld, um mit ihrer Macht seine schwindende Stärke zu unterstützen. Er hatte nur noch wenig Zeit, aber wie sollte er …?
    Wirbelwinde hatten bloß eine kurze Lebensdauer … Ja, das war der Schlüssel, um ihn zu zerstören! Duncan schlug nach dem Strudel und hielt die wirbelnden Muster mit brutaler Stärke auf. Die Winde fielen auseinander. Plötzlich war es im Tal totenstill.
    Duncan erlaubte sich, in einen erschöpften Schlummer zu fallen. Kein Wunder, dass man Wettermagier lehrte, nie Tornados zu beschwören!
    Zitternd

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