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Stuermischer Zauber

Stuermischer Zauber

Titel: Stuermischer Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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Tagesanbruch mit einem überraschenden Gefühl von Wohlsein, obwohl ein feuchter, kalter Nebel alles einhüllte. Erstreckte sich, und seine Muskeln beklagten sich jämmerlich über eine weitere Nacht auf dem harten Boden und nur mit einer Decke, die ihn vor der Kälte schützte. Dennoch fühlte er sich viel optimistischer als seit Monaten. Was hatte sich verändert?
    Im Geist suchte er die Landschaft der Ereignisse ab und fand schon bald die Antwort. Erleichterung durchfuhr ihn mit schwindelnder Intensität. Im Schachspiel des Krieges war Duncan Macrae vom Spielbrett genommen worden.
    Gwynne hatte Erfolg gehabt.

34. Kapitel
     
     
    14. April 1746 Inverness
     
    Liebste Gwynne,
    ich wünschte, ich hätte nicht angefangen, meine Macht zu trainieren, denn jetzt habe ich das entsetzliche, unheimliche Gefühl, dass das Ende nahe ist. Und es wird kein gutes Ende sein. Beim Hellsehen erblickte ich den Herzog von Cumberland und sein Heer, die nur wenige Meilen östlich von Inverness sind. Und sie sehen wohlgenährt und ausgeruht aus, ganz anders als unsere Männer.
    Die schottischen Heerführer des Prinzen wie Lord George Murray haben ihn gedrängt, die Armee aufzulösen und alle nach Hause zu schicken. Die Rebellen kennen dieses Land und könnten den Hannoveranern leicht entkommen und sich dann in die Berge zurückziehen. Später könnte die Armee sich für einen neuen Feldzug wieder sammeln.
    Aber der Prinz hört nur auf seine irischen und französischen Ratgeber, die ihn aufstacheln, zu bleiben und zu kämpfen. Können sie nicht sehen, wie sehr wir gegen eine größere und besser ausgerüstete Armee im Nachteil sind? Selbst ich, eine einfache Frau ohne militärische Ausbildung, sehe die Gefahr, wenn man gegen einen haushoch überlegenen Gegner zu Felde zieht. Der Mut unserer Männer hat uns entgegen alle Wahrscheinlichkeit so manchen Sieg davontragen lassen, doch ich spüre, dass uns das Glück nun verlassen hat.
    Ich wünschte, ich könnte etwas unternehmen. Irgendwas.
    Wenn ich nur meinen Unterricht intensiver betrieben hätte, als ich jünger war! Wenn ich nur die Gabe der Macraes geerbt hätte, mit dem Wetter zu arbeiten I Obwohl ich weiß, dass es ein Verstoß gegen meinen Schwur wäre, wenn ich die Macht parteiisch nutze, bin ich verzweifelt genug, genau das zu tun -wenn ich es nur könnte! Ich würde einen großen Sturm heraufbeschwören, um unseren Männern die Flucht zu ermöglichen, wenn es notwendig wird. Ich weiß nicht, ob ich erleichtert oder betrübt sein soll, dass Duncan aus härterem Holz geschnitzt ist und seine Schwüre nicht brechen wird.
    Sei stark, geliebte Gwynne! Meine Ahnung sagt mir, dass du Dunraths größte, vielleicht sogar einzige Hoffnung bist. Und wenn dies mein letzter Brief ist, sollst du wissen, wie glücklich ich mich schätze, zumindest eine Zeit lang eine Schwester gehabt zu haben.
    Jean Macrae of Dunrath
     
    Gwynnes Augen füllten sich mit Tränen, bis sie nicht länger den Brief in ihrem Obsidianspiegel erkennen konnte. Als sie wieder klar sehen konnte, war das Bild verschwunden.
    Wäre ihre Schwägerin so herzlich, wenn sie wüsste, dass Gwynne Duncan eingesperrt hatte, um ihn daran zu hindern, die Sache der Jakobiten zu unterstützen? Vermutlich nicht. Natürlich nahm Jean auch an, dass Duncan es nie in Erwägung ziehen wurde, seinen Eid zu brechen. Wäre sie entsetzt zu hören, dass er nicht nur hier und da die Rebellen unterstützt hatte, sondern sich auch darauf vorbereitet hatte, den Ausgang der Rebellion zu verändern? Oder wäre sie froh zu wissen, dass er ihre parteiische Überzeugung teilte?
    Dem Himmel sei Dank war Jean keine Wettermagierin! Gwynne hätte es nicht ertragen, zwei Macraes einzukerkern.
    Zwei Tage nachdem Gwynne ihre Schwägerin beim Schreiben des Briefes beobachtet hatte, wurde die unvermeidliche Schlacht an einem sumpfigen Ort namens Drummossie Moor, der einige Meilen südöstlich von Inverness lag, geschlagen. Gwynne überwachte die Truppenbewegungen und beobachtete, wie die Truppen ihre Schlachtformationen einnahmen.
    Als sie den Rauch der ersten Artilleriesalve aufsteigen sah, war sie versucht, den Obsidian beiseitezulegen, um den Kampf nicht mit ansehen zu müssen. Aber sie zwang sich grimmig, alles genau zu verfolgen. Durch Duncans Gefangennahme hatte sie sichergestellt, dass die Rebellion ihren natürlichen Ablauf nehmen würde. Das Mindeste, was sie tun konnte, war, den Untergang zu bezeugen.
    Die hungrigen und erschöpften Highlander kämpften

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