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Stuermischer Zauber

Stuermischer Zauber

Titel: Stuermischer Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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Unterstützung, Maggie. Ich fühle mich miserabel, weil ich Duncan das hier antue, aber ich hatte keine andere Wahl.«
    »Es ist schade, dass nicht mehr Frauen Euren Mut und Eure Entschlusskraft haben.« Maggie blickte sie von der Seite an. »Die Herren von Dunrath sind immer schon eine unheimliche Bande gewesen, und Ihr seid aus demselben Holz geschnitzt, Gwyneth Owens.«
    Gwynne versuchte, ihre Überraschung zu verbergen. Sie hätte es schon früher erkennen müssen: Trotz der Zauber, die die Neugier der irdischen Nachbarn den Wächtern gegenüber verringerte, blieb die große Macht nicht völlig unbemerkt. Zumindest nicht von den Leuten, die mit Mitgliedern der Familien zusammenlebten.
    Als sie die Treppe erreichten, die zum Erdgeschoss hinaufführte, fragte Maggie zögernd: »Mein Diarmid … Könnt Ihr sehen, ob er die Schlacht überleben wird?«
    Gwynne zuckte zusammen. Sie wünschte, die Frage wäre nicht gestellt worden, doch da sie nun im Raum stand, musste sie versuchen zu antworten. Nachdem sie sich das jugendliche Gesicht des Jungen vorgestellt hatte, bewegte sie ihn in Gedanken vorwärts durch die Zeit. Sie runzelte die Stirn, als sie sich bemühte, die Möglichkeiten zu ergründen.
    Maggie entfuhr bei Gwynnes Miene ein Laut der Verzweiflung.
    Rasch sagte Gwynne: »Ich sehe nicht, wie er im Kampf getötet wird. Aber denk daran, dass die hellseherische Kraft weit davon entfernt ist, perfekt zu sein.«
    »Wird er denn wohlbehalten nach Hause zurückkehren?«
    Gwynne blickte ins Leere und kämpfte darum, die Eindrücke noch deutlicher zu machen. »Ich weiß es nicht. Nach dem Kampf wird die siegreiche Armee die geschlagenen Soldaten verfolgen … mit großer Entschlossenheit.« Ein Bild blitzte vor ihr auf: ein Reiter, der einen flüchtenden Jüngling einholte und ihm den Kopf abschlug. Sie musste würgen. War Diarmid der Junge? Sie glaubte es nicht – doch er würde sich solchen Gefahren stellen müssen, wenn er versuchte, nach Hause zu gelangen.
    Maggie schluckte hart. »Seid Ihr sicher, dass Ihr das Richtige tut?«
    Gwynne schwankte leicht, als sie daran dachte, welch große Verantwortung sie auf sich nahm. Lieber Gott, was war, wenn sie falschlag? Du wirst wissen, was zu tun ist. Obwohl es aus Lady Bethanys Mund so einfach und logisch geklungen hatte, waren ihre Entscheidungen jetzt, da die Krise da war, weder einfach zu treffen noch logisch. »Ja, ich bin mir sicher. Vielleicht verfügt der junge Prätendent über die Stärke und den Willen, den Thron für sich zu gewinnen. Aber er wird es ohne Duncans Hilfe schaffen müssen.«
    Maggie seufzte. »Ich denke nicht, dass der Prinz gewinnen kann, daher sollte ich wohl beten, dass das Ende schnell kommt. Je länger dieser Aufstand dauert, desto mehr Jungs wie Diarmid werden sterben.«
    Gwynne beschloss, mindestens genauso inbrünstig zu beten.
    Sobald der Schlüssel im Schloss knirschte, stolperte Duncan zu dem schmalen Bett und brach zusammen. Nie in seinem Leben war er gezwungen gewesen, die Berührung von so viel Eisen so lange zu ertragen, und er fühlte sich, als hätte man ihn um Haaresbreite seines Lebens beraubt.
    Doch was er fühlte, war nicht wirklich körperlicher Schmerz. Es war eher wie eine Störung seiner Veranlagung, die ihn tief im Innern lähmte. Er fühlte sich wie ein Waldtier, das, von einem Blitz getroffen, niedersank und den Blitzschlag zwar überlebte, aber hilflos am Boden lag. Beute für jeden vorbeikommenden Jäger.
    Er legte sich hin. Ein Teil seiner Kraft kehrte langsam zurück. Würde er sich an das Eisen gewöhnen und seine Macht zurückerlangen? In den Archiven der Familie Macrae hatte er nichts dergleichen gelesen, das Anlass zu dieser Hoffnung gab. Am meisten konnte er hoffen, sich nicht mehr ganz so unwohl zu fühlen. Im Geiste entschuldigte er sich bei Adam Macrae, da er früher nie so richtig verstanden hatte, wie sehr sein Vorfahre gelitten hatte, als er anderthalb Jahre im Tower von London eingesperrt gewesen war.
    Vom Bett aus betrachtete er die Zelle und hielt nach einem Schwachpunkt Ausschau, doch er fand keinen. Seine verdammte Sassenach-Braut hatte seine Liebe und sein Vertrauen missbraucht, um ihn hereinzulegen, als er es am wenigsten erwartet hatte! Und sie hatte ihn in eine Gefängniszelle gesteckt, aus der es kein Entkommen gab.
     
    Wenn das Schicksal sie zusammengebracht hatte, so war es ein unaussprechlich grausames Schicksal.
    In einer Hütte südlich von Inverness erwachte Simon Lord Falconer bei

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