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Stuermischer Zauber

Stuermischer Zauber

Titel: Stuermischer Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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fort.« Er streckte seine warmen, starken Hände nach ihr aus, die sie vor Kurzem noch so verführerisch gefunden hatte. »Nun, da Ihr eine Stunde mit mir als Mann und Frau und nicht als Lord Ballister und Lady Brecon verbracht habt, könnt Ihr die Anziehungskraft doch nicht mehr leugnen?«
    Nein, das konnte sie nicht. Aber ebenso wenig konnte sie die grausame Vision leugnen, die sie bei ihrem Kuss heimgesucht hatte. Sie war zu aufgewühlt, um klar zu denken, drängte sich seitlich von der Bank herunter und kam stolpernd auf die Füße. »Kommt mir nicht noch einmal nahe!«, rief sie mit zitternder Stimme. »Nie!«
    Sie schleuderte seine Maske zu Boden, dann stürzte sie davon, obwohl ihre Knie fast zu weich waren, um auf den Beinen zu bleiben. Auf halbem Weg zum Grand Walk hörte sie eine bekannte Stimme, die nach ihr rief. »Gwynne? Was ist los?«
    Sie wandte sich nach links und erkannte die in den grünen Domino gehüllte Gestalt von Anne Tuckwell an der Seite ihres Ehemanns. Im selben Moment kam Norcott von rechts angelaufen. »Mylady, seid Ihr verletzt?«
    »Nein, nur … nur durcheinander.« Dankbar gab Gwynne sich Annes mütterlicher Umarmung hin. Sie sehnte sich nach Lady Bethany, die ihr helfen musste zu verstehen, was gerade passiert war. Sie kämpfte um ihre Selbstbeherrschung. »Ich muss jetzt heim«, brachte sie mühsam hervor. »Aber es gibt keinen Grund, warum Ihr auch gehen sollt. Wenn Ihr mich zum Fluss bringt, werde ich mir ein Boot mieten …«
    »Unsinn, Norcott und ich werden dich heimbringen. George, warte in unserem Separee auf Sally und William.« Einen Arm beschützend um Gwynnes Taille gelegt, führte Anne sie zur Anlegestelle. »Möchtest du darüber reden, Liebes?«
    Was war letzten Endes passiert? Gwynne hatte mit einem Mann geflirtet. Und nun bereute sie es. »Es war … es ist keine große Sache, außer für mich. Ich bin nicht für Abenteuer geschaffen, denke ich.«
    Sie schaute zurück und sah Ballister in der Nische stehen, eine schwarze Gestalt, die sich von den Schatten der Nacht abhob. Selbst auf die Entfernung konnte sie seine Anspannung spüren. Gwynne wusste, dass er hinter ihr hereilen wollte. Seine wissenden, provozierenden Hände waren vermutlich geballt, um diesem Impuls nicht nachzugeben.
    Die Anziehungskraft zwischen ihnen konnte sie nicht leugnen. Trotz der entsetzlichen Visionen sehnte sie sich nach seiner Umarmung. Sie fragte sich, ob er sie verzaubert hatte, denn nie zuvor hatte sie einen solchen Drang verspürt.
    Gwynne wandte sich ab und konzentrierte sich auf den Weg hinab zum Anlegesteg. Ballister war geheimnisvoll, verführerisch und der faszinierendste Mann, dem sie je begegnet war. Und heute Nacht war ihr klar geworden, dass er Furcht erregender war, als sie sich bisher hatte vorstellen können.
    Es schmerzte Duncan zu sehen, wie Gwynne zu ihren Freunden floh. Vermutlich sollte er dankbar sein, weil sie nicht die beiden Männer herüberschickte, damit diese ihm Respekt beibrachten. Vielleicht dachte sie, ein Magier könne ihre Freunde verletzen.
    Als sie ging, blickte sie ein letztes Mal zu ihm zurück. Ihr Blick brannte unerbittlich.
    Dann war sie fort. Er hob die Maske vom Boden auf. Sie hatte sie ihm mit so viel Kraft heruntergerissen, dass eines der Bänder zerrissen war. Betäubt nahm er den Domino ab und zerknüllte ihn um die Maske. Nun, da er sie für immer verärgert hatte, gab es keinen Grund mehr, sich zu verkleiden.
    Er warf eine Hand voll Münzen auf den Tisch und machte sich auf den Weg zum Fluss. Seine Gedanken drehten sich wie besessen im Kreis, während er zurück nach Falconer House fuhr. Duncan hatte gehofft, Gwynne zu verzaubern und sie dazu zu bringen, ihre gegenseitige Anziehung zu akzeptieren. Zunächst hatte es auch funktioniert. Sie war so warm, fröhlich und zugänglich gewesen, wie er es sich immer von ihr erträumt hatte.
    Warum hatte der Kuss den allzu menschlichen Zauber durchbrochen, der sie aneinanderband? Er hätte schwören können, dass sie ebenso willig war wie er. Es lag nicht nur daran, dass sie ihn erkannt hatte und aufgrund seines Schwindels in Wut geraten war. Er hatte die Angst gesehen, als sie ihn verflucht hatte und fortgelaufen war. Wie konnte sie nur denken, dass er je in der Lage wäre ihr wehzutun? Gewöhnliche Frauen fanden ihn vielleicht beängstigend. Aber sie war keine gewöhnliche Frau.
    Ihr Kuss würde ihn auf ewig verfolgen.
    Duncan hatte gehofft, unbemerkt ins Haus zu gelangen, doch als er das Foyer von

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