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Stuermischer Zauber

Stuermischer Zauber

Titel: Stuermischer Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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wärst du bereit, im nächsten Moment aus der Kutsche zu springen und dich in die Hecke am Wegesrand zu stürzen. Ist die Vorstellung, mit mir verheiratet zu sein, so beängstigend, Gwynne?« Duncans Stimme war warm und neckend.
    Sie betete darum, dass es ihr wirklich gelang, ihre geheimsten Gedanken vor ihrem Ehemann zu verbergen. Gwynne lächelte. Ihr gefielen die unartigen Locken, die sich aus dem Haarband in seinem Nacken lösten. Je häufiger sie in sein kantiges Gesicht blickte, desto hübscher kam er ihr vor. »Ich gewöhne mich an den Gedanken, einen neuen Herrn und Meister zu haben.«
    »Als würde sich eine Frau der Wächter je artig einem Mann unterwerfen!« Er lachte. »Erst recht keine Frau mit deinen roten Haaren.«
    Sie blickte beiseite. »Ich habe dich gewarnt. Es ist kein schönes Haar. Ich hätte es für die Hochzeit lieber pudern sollen.«
    »Nein!« Sanft streichelte er ihr Haar. Seine Finger verfingen sich in den Strähnen. »Es ist das schönste Haar, das ich je gesehen habe. Es erst an diesem besonderen Tag zu Gesicht bekommen zu haben war ein ganz besonderes Hochzeitsgeschenk.« Er beugte sich vor und küsste durch die seidigen Strähnen ihren Hals.
    Sie hielt den Atem an. Die Berührung seiner Lippen ließ sie erstarren. Von Anfang an hatte sie sich zu ihm hingezogen gefühlt, und nun war dieses Verlangen vor Gott und den Menschen geheiligt. Sie hob die Hand und streichelte sein dichtes Haar. Das war die Ermutigung, derer er bedurfte.
    »Du bist die schönste Frau auf Erden«, hauchte er, bevor er ihren Mund forderte. Sein Kuss ließ ihren Widerstand dahinschmelzen. Sie fühlte sich in seinen Händen fließend wie Wachs und sehnte sich nach dem Moment, da sie mit ihm verschmolz. Er umfasste ihre Brust, und sie schrie beinahe auf, weil es sich so unglaublich gut anfühlte. Wie konnte sie je sein Gleichgewicht bewahren, wenn er diese Macht über sie besaß?
    Als könnte er ihre Gedanken lesen, stieß er mit heiserer Stimme hervor: »Du brauchst dich nie vor mir zu fürchten, Gwynne. Weißt du denn nicht, dass ich alles für dich tun würde?«
    Dieser großartige, mächtige Mann wollte sie. Die Anspannung der Hochzeitszeremonie wich von ihr, und ihre Zunge umspielte seine.
    Es war, als entzündete man mit einem Funken den Zunder. Sein Kuss wurde intensiver, ließ ihre Sinne schwinden, und das Schaukeln der Kutsche brachte ihre Körper näher zueinander. »Gwynne, Gwynne«, seufzte er. »Ich frage mich, ob wir genug Platz hier drin haben, um unsere Ehe zu vollziehen. Das wäre eine aufregende Erinnerung für die Zeit, wenn wir alt und grau sind.«
    Seine Worte waren wie ein Schwall eiskaltes Wasser. Sie legte ihre Hände auf seine Schultern und schob ihn von sich fort. »Ich denke, das ist keine gute Idee, Duncan.« Sie holte tief Luft und wusste, dass sie kein Blatt vor den Mund nehmen durfte. »Auch wenn ich eine Witwe bin … bin ich ebenso noch Jungfrau.«
    Die Veränderung in Duncans Gesichtsausdruck war so plötzlich, dass sie beinahe gelacht hätte. Gwynne hielt es ihm zugute, wie schnell er ihre Mitteilung verarbeitete.
    »Ich verstehe.« Er lehnte sich auf der Sitzbank zurück und schuf wieder etwas mehr Platz zwischen ihnen. »Natürlich. Lord Brecon hat dich geheiratet, als er bereits in fortgeschrittenem Alter war.«
    Sie faltete die Spitze, die von ihrem Ärmel herabfiel. »Ich glaube nicht, dass er dazu nicht in der Lage war. Er hat eher entschieden … es nicht zu tun.«
    Sie war gewillt gewesen, ihrem ersten Ehemann in allem zu gefallen. Mehr als das, denn sie hatte den Lord of Harlowe stets verehrt und hatte ihm gefallen wollen. Als er ihr Schlafzimmer in ihrer Hochzeitsnacht betrat, war sie bitter enttäuscht, weil er ihr nur einen keuschen Kuss zur Nacht gab. Sie hatte das Verlangen in seinen Augen gesehen, da war sie sicher. Aber es genügte nicht. »Er sagte … er sagte, ich hätte eine andere Bestimmung, und er dürfe sich da nicht einmischen.« Und vielleicht wünschte er sich nicht noch mehr Kinder.
    Nachdenklich verengten sich Duncans Augen. »Ich würde viel darum geben zu wissen, was Lord Brecon damals sah. Aber ich stimme darin überein, dass du meine Bestimmung bist. So wie ich deine bin.«
    Er akzeptierte die Vorstellung einer Bestimmung so leicht. Aber er war natürlich ein Magier. In der verwegenen Aufregung seiner Umarmung war sie versucht gewesen, ihm zu gestehen, dass ihre Entscheidung, ihn zu heiraten, gewissermaßen dem Befehl des Wächter-Konzils folgte und

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