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Stuermischer Zauber

Stuermischer Zauber

Titel: Stuermischer Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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nun hinter ihm. Heute war sein Hochzeitstag. Die Zeremonie fand in St. Mary Magdalen statt, der Kirche der Gemeinde Richmond. Anschließend wurde bei Lady Bethany ein Hochzeitsmahl ausgerichtet. Rund dreißig Gäste warteten. Er erkannte Gwynnes Freunde aus New Spring Gardens ebenso wie ein halbes Dutzend Mitglieder des Wächter-Konzils. Es war für die Kürze der Zeit eine hübsche Versammlung.
    Bestimmt war der Zeitpunkt bereits verstrichen, zu dem die Braut erscheinen sollte. Er bewegte sich unruhig, denn er war sich nicht absolut sicher, dass sie nicht vielleicht doch ihre Meinung geändert hatte. Als die Minuten sich unendlich dehnten, fiel es nicht schwer, sich diese Frage zu stellen.
    »Mach dir keine Sorgen«, murmelte Simon. »Es ist nicht so spät, wie du glaubst. Sie wird kommen.«
    Duncan brachte ein Lächeln zustande. Sein Freund hatte schon immer seine Gedanken lesen können, und heute schienen Duncans Gefühle für einen Blinden sichtbar zu sein.
    Er versuchte, nicht an seinen Manschetten herumzunesteln. Wenn sie in Schottland geheiratet hätten, hätte er einen gegürteten Plaid getragen. Aber hier in England hatte er sich zu dem aufwendigen Anzug durchgerungen, den er am französischen Hof zu Versailles getragen hatte. Ein Pariser Schneider hatte ihm das dunkelviolette Seidenjustaucorps mit Silberstickereien, die Brokatweste und die Hose aus Seidenstoff auf den Leib geschneidert. Er sah so großartig aus, dass er sich selbst kaum wiedererkannte.
    Mit ruhiger Stimme sagte Simon: »Die Braut ist da.«
    Duncan drehte sich zum Mittelgang um. Ihm stockte beinahe der Atem, als Gwynne in Begleitung die Kirche betrat.
    Während sie den Gang entlangschritt, spielte das Sonnenlicht auf ihrem Haar und ließ es in allen Gold- und Rottönen aufflammen wie einen Sonnenaufgang über den Hybriden. Sie leuchtete wie eine Kerzenflamme.
    Hingerissen beobachtete er, wie sie auf den Altar zuschritt. Ihr Haar war am Hinterkopf zusammengefasst, ehe es sich in weichen Wellen über ihre Schultern ergoss. Der Blumenkranz ließ sie wie eine heidnische Göttin des Lebens und der Liebe wirken, zumal in ihrem Gesichtsausdruck und dem blassen Schimmer ihres Kleides eine überraschende Unschuld lag.
    »Pass auf, dass dir die Augen nicht aus dem Kopf fallen«, flüsterte Simon mit kaum unterdrücktem Lachen.
    Gwynnes Stiefsohn, der Earl of Brecon, geleitete sie zum Altar. Für Duncan war dies ein Zeichen des Einverständnisses. Es gab keinen Hinweis, dass diese Hochzeit von der Familie ihres ersten Ehemanns nicht gewünscht wurde.
    Sie schenkte Duncan ein unsicheres Lächeln, als sie den Altar erreichte. Gwynne sah so jung und verletzlich aus. Ihre Taille war so schmal, dass er sie bestimmt mit seinen Händen ganz umfassen konnte.
    Seine Gefühle überschwemmten ihn so heftig, dass es beinahe schmerzte. Sie soll es nie bereuen, sich für mich entschieden zu haben, gelobte er im Stillen. Laut sagte er: »Du bist so überwältigend wie die Morgendämmerung.« Er nahm ihre Hand, und in diesem Moment rollte in der Ferne Donner.
    »Und du bist der Sturm, der alles vor sich herträgt«, erwiderte sie mit so leiser Stimme, dass nicht einmal der Pfarrer sie hören konnte.
    Als sie sich zum Altar wandten, wusste er mit absoluter Sicherheit, dass diese Ehe das Wundersamste war, das ihm je passiert war.
    Rosenblütenblätter regneten auf sie nieder, und Gwynne ließ sich von Duncan in die wartende Kutsche helfen. Er folgte ihr und setzte sich neben sie. Der Schlag wurde geschlossen. Von einem Chor guter Wünsche begleitet, entfernte sich die Kutsche rasch von Lady Bethanys Anwesen.
    Das Hochzeitsmahl war lebhaft gewesen. Es waren zahlreiche Toasts ausgebracht worden, und man hatte viel gelacht. Gwynne hatte sich absichtlich sehr lebhaft mit den Gästen unterhalten und kaum ein Wort mit ihrem frisch angetrauten Ehemann gewechselt. Ihre Nerven waren gespannt, und sie fragte sich, ob er nun, da sie verheiratet waren, wohl ihre Gedanken lesen konnte. Jeder brauchte schließlich etwas Ungestörtheit in den eigenen Gedanken.
    Schließlich waren sie allein. Plötzlich war sie sich überaus intensiv seines großen, männlichen Körpers bewusst und bemerkte auch, wie klein und intim die Kutsche war. Sie atmete langsam ein und aus. Nun war sie Lady Ballister und nicht länger Lady Brecon. Sie waren auf dem Weg nach Schottland. Dies war ein großes Abenteuer …
    Eine große, starke Hand legte sich über ihre verkrampften Finger. »Du siehst aus, als

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