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Stuermischer Zauber

Stuermischer Zauber

Titel: Stuermischer Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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Verehrer, oder?«
    Jean zuckte mit den Schultern, doch das Kompliment schien ihr zu gefallen. »Es gibt hier nicht so viele Männer, unter denen ich wählen könnte.«
    »Dann kannst du doch nach Edinburgh oder sogar London gehen, wenn du nicht länger das Gewicht der Verantwortung für das Anwesen allein auf deinen Schultern tragen musst.«
    »Die Saison in London zu verbringen wäre … interessant«, gab Jean zu. »Aber ich glaube, Robbie Mackenzie aus dem Nachbartal und ich werden gut zusammenpassen.«
    Gwynne betrachtete die Miene ihrer Schwägerin. »Du scheinst von der Aussicht nicht allzu erfreut zu sein.«
    »Robbie ist ein feiner Junge, doch ich muss warten, bis er aus der Armee des Prinzen entlassen wird.« Jean lächelte kläglich. »Um die Wahrheit zu sagen, war ich wütend, weil er mich nicht mitnehmen wollte. Vielleicht wird Duncan es tun.«
    »Du denkst, Duncan wird sich der Rebellion anschließen?«, fragte Gwynne verwirrt.
    »Hier nennen wir es den ›Aufstand‹.« Jeans Miene wurde ausdruckslos. »Du bist natürlich für die Engländer und vermutlich sogar eine Whig.«
    »Ich habe nicht viel für Politik übrig, aber ich gebe Frieden den Vorzug vor Krieg.« Da sie vermutete, dass Jean die Ansicht ihres Bruders nicht kannte, fuhr Gwynne vorsichtig fort: »Ich glaube, Duncan geht es ähnlich. Krieg ist ein Gräuel mit wenigen Vorteilen.«
    »Bei diesem Aufstand geht es um Gerechtigkeit, und er wird Schottland zum Vorteil gereichen«, sagte Jean ruhig. »Prinz Charles Edward hat das Recht auf seiner Seite. Männer aus Glen Rath haben sich ihm bereits angeschlossen, während die anderen noch warten, dass Duncan sie anführt.«
    Jeans Zuversicht war anstrengend. »Und wenn Duncan den Prinzen nicht unterstützt?«
    »Dann werde ich Glen Rath selbst anführen!«, erwiderte Jean. »Jenny Cameron of Glendessary hat dreihundert Männer für den Prinzen ausgehoben und sie nach Glenfinnan geführt, wo er seine Standarte aufpflanzte. Ich könnte unsere Männer genauso gut anführen, wie sie es tat, aber das wird nicht nötig sein. Duncan wird sich dem Aufstand anschließen. Ich verspreche es dir.«
    Gwynne spürte ein tiefes Frösteln, das in ihrem Herzen begann und sich in ihrem ganzen Körper ausbreitete. Mit einer über jeden Zweifel erhabenen Sicherheit wusste sie, dass ihre Bestimmung mit Duncans Rolle in diesem drohenden Bürgerkrieg verknüpft war.

17. Kapitel
     
     
    Es dauerte eine Weile, bis Duncan der spontanen Feier im Hof entkam und sich auf die Suche nach seiner Frau machte. Er fand sie auf der Familienetage, wo sie mit entschlossenen Schritten in Richtung Bibliothek ging.
    »Mo cridhe!« Er wirbelte sie herum und küsste sie mit biergeschwängertem Übermut. »Es tut mir leid, dass ich dich so lange allein gelassen habe.«
    »Kein Problem.« Sie erwiderte seinen Kuss. Ihr Mund schmeckte so süß wie Hochlandhonig. »Jean und ich hatten die Gelegenheit, uns ein wenig kennenzulernen, und sie hat mir den Weg zur Bibliothek gezeigt, bevor sie verschwand. Habe ich die Zeit, sie zu erkunden, oder werde ich anderswo gebraucht?«
    »Die Bibliothek muss warten, denn du wirst sehr wohl gebraucht.« Der Kuss wurde intensiver, und sein ursprüngliches Vorhaben verblasste. Seine Hände wanderten ihren Rücken hinab und massierten ihre Rundungen. »Wir müssen dein neues Schlafzimmer erkunden, ob Veränderungen nötig sind.«
    Sie lachte heiser. »Eine sehr wahrscheinliche Geschichte. Aber ich bin sicher, du hattest etwas weniger … Intimes im Sinn, als du nach mir gesucht hast.«
    An sein Pflichtgefühl erinnert, sagte er: »Im Hof findet heute ein ceilidh statt, und wir sollten beide daran teilnehmen.«
    »Was ist ein ceilidh?«, fragte sie zweifelnd.
    »Es ist ein großes Willkommen-daheim-Fest, das bis in die frühen Morgenstunden dauert.« Er hörte die ersten jammernden Töne, die aus dem Hof hinaufklangen. »Die Musik fängt bereits an.«
    Sie neigte den Kopf. »Das, was da klingt, als würde ein lebendes Tier geschlachtet, nennt ihr Musik?«
    Er grinste. »Aye, so ist es. An die Dudelsäcke muss man sich erst gewöhnen, aber kein anderes Instrument bringt das Blut so zum Pulsieren.«
    Sein Blut pulsierte bereits – und das lag nicht an der Musik. Er schlang einen Arm um ihre Schultern und führte sie zurück in ihre Räumlichkeiten.
    Sie legte ihren Arm um seine Taille und passte ihre weit ausgreifenden Schritte seinen an. »Wie können so viele Gäste nach so kurzer Zeit zusammenkommen?«
    »Die

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