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Stürmisches Feuer der Liebe

Stürmisches Feuer der Liebe

Titel: Stürmisches Feuer der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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feindseligen Blick, mit dem Jeb den Mann anstarrte.
    In diesem Moment beschloss sie, freundlich zu dem Mann zu sein.
    »Macht mein kleiner Bruder Ihnen Schwierigkeiten, Ma'am?«, fragte der Fremde.
    Jeb trat einen Schritt auf ihn zu und blieb dann stehen. »Halt dich da raus, Holt.«
    Holt? Jeb hatte ihr, wenn auch nur kurz, von Rafe und Kade erzählt, aber einen dritten Bruder hatte er nie erwähnt. Und zwischen den beiden floss offenkundig böses Blut.
    Chloe setzte ihr einnehmendstes Lächeln auf.
    Holt, der bei Jebs Worten eine Braue hochgezogen hatte, wandte seine ganze Aufmerksamkeit nun ihr zu. Sie registrierte in diesem Moment seine Ähnlichkeit mit Angus McKettrick. Jebs Vater musste genauso ausgesehen haben, als er jung war; kein Wunder, dass er vier solch gut aussehende Söhne hervorgebracht hatte.
    »Ist alles in Ordnung, Ma'am?«, erkundigte sich Holt und formulierte seine ursprüngliche Frage um, wobei er Jeb, der inzwischen so wütend war, dass seine Augen Funken sprühten, ganz offenkundig ignorierte.
    »Ihr Bruder hat mich belästigt, Sir«, erwiderte Chloe und warf den Kopf hoch. Sie konnte Jebs Zorn in heißen Wellen von ihm ausgehen spüren und freute sich diebisch darüber. »Ich würde es sehr zu schätzen wissen, wenn Sie ihn dafür ordentlich
    verprügeln würden.«
    Es zuckte um Holts Mundwinkel, und seine Augen glitten zuerst zu Jebs Gesicht und dann wieder zu Chloes. »Ist das wahr?«, fragte er freundlich. Dann stieß er einen tief empfundenen Seufzer aus und drehte seinen Hut in seinen Händen. »Aber so gern ich Ihnen auch den Gefallen täte, Ma'am, kann ich doch leider nicht guten Gewissens mein eigenes Fleisch und Blut so demütigen.«
    »Das ist doch ... «, fauchte Jeb und stürzte sich auf Holt.
    Chloe trat zwischen die beiden Männer, obwohl sie sich selbst nicht erklären konnte, warum, da ihre Bitte wirklich völlig aufrichtig gemeint gewesen war. Vielleicht würde sie es später verstehen, nach einer Tasse Tee und wenn sie in Ruhe darüber nachgedacht hatte.
    Beschwichtigend legte sie ihre Hand auf Holts starken Unterarm. »Wenn es Ihnen nichts ausmacht, mich in das >Arizona Hotel< zu begleiten«, sagte sie mit ausgesuchter Höflichkeit, »wäre ich Ihnen überaus dankbar für Ihre Gesellschaft. Denn heute Abend scheinen ja einige zweifelhafte Elemente auf den Straßen von Indian Rock unterwegs zu sein.«
    Holt warf einen weiteren Blick in Jebs Richtung, der nicht weniger ironisch als sein letzter war. »So ist es«, stimmte er ihr lächelnd zu. »Mir ist auch schon mindestens ein Hitzkopf aufgefallen.«
    Obwohl Jeb Chloe nicht einmal berührte, konnte sie dennoch spüren, wie er sich versteifte. »Ja, bring sie nur hin«, schnaubte er. »Und möge Gott dir beistehen.« Damit trat er vom Bürgersteig auf die Straße und marschierte zum Friedhof zurück, weil er vermutlich vorhatte, das Pferd und den Wagen zu holen und zur Ranch zurückzukehren.
    »Was für ein brummiger kleiner Bursche«, bemerkte Holt, während er Jeb nachblickte.
    »Also klein würde ich ihn nun nicht gerade nennen«, stellte Chloe fest.
    »Das kann ich mir vorstellen«, gab Holt zurück. Aber da er ganz offensichtlich ein Gentleman war, begleitete er sie zum >Arizona Hotel< und öffnete die Tür für sie.
    »Jeb hat Sie nie erwähnt«, sagte Chloe, während sie eintraten.
    »Das glaube ich Ihnen gern«, erwiderte Holt trocken.
    Chloes Neugier war geweckt, doch da sie schließlich immer noch ihren Onkel betrauerte und gerade einen weiteren Streit mit Mr. McKettrick hinter sich hatte, beschloss sie, ihre Kraft zu schonen, für den Fall, dass sie noch mehr Gefechte erwarteten. Sie war nicht naiv genug, zu denken, sie wäre ihren Ehemann so leicht losgeworden; er würde nicht eher zufrieden sein, bis er sie in eine Postkutsche gesetzt und sie die Stadt verlassen hatte.
    In der Eingangshalle des Hotels glitt Chloes Blick sofort zu der schönen dunkelhaarigen Frau hinter der Rezeption, die aufschaute, als Holt und Chloe eintraten. Ihre Augen weiteten sich, und Chloe hatte das Gefühl, dass ihre Lippen zitterten, obwohl sie lächelte.
    »Hallo, Becky«, grüßte Holt, den Hut noch immer in der Hand. »Ich bringe dir einen Gast mit. Nur weiß ich leider noch nicht, wie die junge Dame heißt.«
    Dann war dies also die Frau, die John hatte heiraten wollen die Frau, die ihr Onkel sich nie die Mühe gemacht hatte zu erwähnen. Chloe war seltsam erschüttert darüber, dass er ihr ein solches Geheimnis vorenthalten hatte.

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