Stürmisches Feuer der Liebe
wenn du ihn siehst, dass er mir einen Gefallen schuldet«, sagte er.
Sie hob in einer herausfordernden Geste ihr kleines Kinn. »Wieso?«, fragte sie.
»Weil ich dich nicht auch getötet habe«, antwortete er. Und damit ritt er in die Nacht hinaus und fragte sich, ob es richtig war, eine Zeugin zu hinterlassen. Er haderte mit sich, ob erbesserumkehren sollte, entschied sich jedoch schließlich dagegen. Wenn die Kälte das Kind nicht umbrachte, würden es die Pumas tun.
Er war schon Meilen weit entfernt, als ihm einfiel, dass er unter dem Kutschensitz nicht nachgesehen hatte, ob sich dort eine Waffe befand.
Vielleicht hatte sie ja doch noch eine Chance.
Kapitel 11
Da er sich den langen Ritt zurück zur Ranch nicht hatte zumuten wollen, verbrachte Jeb die Nacht im Arizona Hotel, wenn auch bedauerlicherweise nicht in Chloes Bett. Er war gerade auf dem Weg zum Mietstall, um sein Pferd zu holen und nach Hause zu reiten, als er Sam Fee, dem Marshall der Stadt, begegnete.
»Sam«, begrüßte er ihn mit einem Nicken. Er wäre weiter gegangen, wenn er nicht den bestürzten Gesichtsausdruck des Gesetzesvertreters gesehen hätte. »Ist irgendetwas nicht in Ordnung?«
»Die Postkutsche ist gestern nicht gekommen«, sagte Sam. »Ich dachte zuerst, sie hätte nur Verspätung, aber mittlerweile müsste sie wirklich schon längst da sein.«
Jeb verspürte ein ungutes Gefühl in der Magengegend. »Du reitest hinaus, um sie zu suchen?«
Sam bewegte sich bereits in Richtung Ställe. »Ja«, sagte er. »Ich schätze, das wird das Beste sein. Vielleicht haben sie ein Rad verloren oder irgendwelchen anderen Ärger.«
»Dann begleite ich dich«, sagte Jeb und beeilte sich, mit Sam Schritt zu halten.
»Gern«, sagte Sam. Es hatte einigen Ärger zwischen ihm und den McKettricks gegeben, insbesondere mit Rafe, als Gig Curry die Farm der Fees niedergebrannt und gewissermaßen als Visitenkarte das Brandzeichen der Triple M auf einem Baum hinterlassen hatte, aber das lag lange zurück.
Sie befanden sich etwa zwei Stunden außerhalb der Stadt, als sie am Straßenrand die Kutsche, ihr Gespann von sechs nervösen Pferden und zwei Leichen fanden, die auf dem Boden lagen.
Jeb fluchte und ließ sich, dicht gefolgt von Sam, aus seinem Sattel gleiten. Er hockte sich neben die Frau, wusste allerdings, noch bevor er sie berührte, dass er an ihrem Hals keinen Puls mehr finden würde. Ihr war in die Kehle geschossen worden, und sie lag in einer großen Blutlache.
Sam hatte sich derweil über den Fahrer gebeugt. »Tot«, sagte er nur.
»So ein verdammter Hurensohn«, murmelte Jeb, und als er sich gerade aufrichten wollte, sah er den Lauf einer Pistole, eines .45er Colts vermutlich, den jemand durch das Fenster der Kutsche auf sie richtete.
»Gehen Sie weg«, warnte eine ängstliche kleine Stimme. »Sonst schieße ich Sie tot.«
Jeb kniff die Augen zusammen, weil er fast nicht glauben konnte, was er sah. Die Stimme gehörte zu einem kleinen Mädchen, mit einer Haube aus Kattun auf dem Kopf, und er war sich ziemlich sicher, dass ihre Drohung durchaus ernst gemeint war.
Langsam hob er beide Hände. »Schon gut«, sagte er ruhig. »Sam ist hier der Marshall. Wir werden dir nichts tun.«
»Sie könnten Banditen sein«, beharrte die Kleine. Ihre Augen waren angstvoll aufgerissen und vom Weinen stark gerötet, aber sie war ein tapferes kleines Ding und schien absolut nicht nachgeben zu wollen.
»Sam«, sagte Jeb in ruhigem Ton. »Zeig ihr deine Marke.«
Sam stellte sich so hin, dass sie ihn und den silbern glänzenden Stern an seiner Jacke sehen konnte. »Er sagt die Wahrheit, Kind«, sagte er in seiner wortkargen Art. »Leg die Waffe weg, bevor du dich damit verletzt.«
Sie ließ sich Zeit, darüber nachzudenken, aber schließlich senkte sie den.45er-sie hatte beide Hände geb rau ch t, um ihn zu halten -, legte ihn auf den Sitz und öffnete dann den Riegel an der Kutschentür. »Wenn Sie mir was tun, wird mein Papa Sie hart bestrafen«, sagte sie, während sie die Stufen hinunterstieg.
»Was ist passiert?«, wollte Sam wissen.
»Wie heißt du?«, fragte Jeb im selben Augenblick.
»Lizzie«, sagte sie, und ihr Blick glitt zu der Toten auf dem Boden, bevor sie ihn wieder zu Jebs Gesicht erhob. »Und Sie?«
»Jeb McKettrick . Und das hier ist Sam Fee.«
»Er hat meine Tante erschossen«, sagte Lizzie, und eine einzelne Träne rann über ihre Wange. »Und er hat auch all unser Geld gestohlen.«
Sam und Jeb wechselten einen
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