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Stürmisches Feuer der Liebe

Stürmisches Feuer der Liebe

Titel: Stürmisches Feuer der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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Blick.
    »Wir werden uns um dich kümmern, bis wir deinen Papa gefunden haben. Alles wird wieder gut«, versprach Jeb .
    Lizzie wirkte aber überhaupt nicht überzeugt und hielt Distanz zu ihnen. Kein Wunder, nach allem, was sie durchgemacht hatte.
    »Dir muss ja schrecklich kalt sein, und du hast bestimmt auch Hunger«, fuhr Jeb fort.
    »Ich hab vor allem Angst«, antwortete das Kind.
    »Wie alt bist du?«, fragte Jeb, während Sam die Pferde von der Postkutsche abspannte.
    »Zehn«, antwortete Lizzie mit erstickter Stimme und straffte ihre schmalen Schultern. »Und wie alt sind Sie?«
    Unter anderen Umständen hätte Jeb gelacht, aber hier waren zwei Menschen ermordet worden, und dieses kleine Mädchen hatte alles mitangesehen. Sie war während der Nacht mutterseelenallein gewesen und hatte vermutlich die ganze Zeit über furchtbare Angst gehabt, dass der Bandit jeden Augenblick zurückkommen würde. »Achtundzwanzig«, sagte er und machte vorsichtig einen Schritt in ihre Richtung.
    Sie musterte ihn voll Skepsis von oben bis unten, aber als er eine Decke aus der Kutsche holte, erlaubte sie ihm, sie ihr umzulegen. Sam, der die Pferde freigelassen hatte, damit sie am Straßenrand ein bisschen weiden konnten, holte seine Satteldecke und bedeckte mit ihr die Leiche der Frau.
    »Ich habe etwas Dörrfleisch in meinen Satteltaschen«, sagte Jeb, um sie von Sams trauriger Aufgabe abzulenken. »Möchtest du ein Stückchen?«
    »Ich glaube ja«, gab Lizzie zu. »Und auch ein bisschen Wasser, wenn Sie welches haben.«
    Jeb holte das Dörrfleisch und seine Feldflasche und drückte ihr beides in die Hände. »Du hast vorhin deinen Papa erwähnt«, sagte er, als er sich neben ihr auf das Trittbrett der Kutsche setzte. »Wir müssen missen, wie er heißt.«
    Sie hatte den Mund voller Dörrfleisch und kaute es gut durch, bevor sie schluckte. Dann spülte sie noch mit etwas Wasser nach, bevor sie endlich antwortete. »Holt Cavanagh.«
    Jeb klappte die Kinnlade herunter. Aber dann schloss er den Mund schnell wieder und wartete.
    Tränen traten in die Augen des kleinen Mädchens, und er musste sich sehr beherrschen, um nicht einen Arm um ihre Schultern zu legen. Aber sie war ein stolzes kleines Wesen, und außerdem wollte er ihr keine Furcht einjagen. »Er wusste nicht, dass wir zu ihm unterwegs waren«, erklärte sie tapfer. »Er wird mich vielleicht gar nicht da haben wollen. «
    Jeb spürte, wie ihm übel wurde. »Wo ist deine Mama?«, fragte er nach kurzem Schweigen. Nun, da er den ersten Schock überwunden hatte, bemerkte er ihre Ähnlichkeit mit Holt.
    »Sie ist tot«, sagte Lizzie, ohne ihn anzusehen. »Sie bekam letzten Winter in San Antonio hohes Fieber. Tante Geneva fuhr mit mir hierher, sobald sie konnte.«
    »Du hast viel durchgemacht«, sagte Jeb ruhig, obwohl ihm der Kopf von dem gerade Gehörten schwirrte. Wenn Cavanagh wirklich Lizzies Vater war, dann war sie mit ihm verwandt und seine Nichte. Eine McKettrick. Also hatte der Alte verdammt noch mal am Ende doch sein Enkelkind bekommen, und Gott wusste, was für Auswirkungen das haben würde.
    Sie bedachte ihn mit einem geringschätzigen Blick. Natürlich hatte sie viel durchgemacht, besagte ihr Gesichtsausdruck. Sie hatte ihre Mutter verloren und ihre Tante und den Postkutschenfahrer sterben sehen. Dann hatte sie die Nacht allein in der Postkutsche verbracht, frierend, hungrig und zutiefst verängstigt.
    »Wenn du den Mann - den Banditen - wiedersehen würdest, glaubst du, dass du ihn erkennen würdest?«
    Sie machte ein zweifelndes Gesicht, und ihre Unterlippe begann zu zittern. »Es war dunkel, und er hatte ein Tuch über dem Gesicht.«
    Sam hatte die Leichen mittlerweile in Decken eingewickelt. »Wir sollten das Kind und diese armen Leute jetzt besser in die Stadt bringen.«, meinte er.
    Jeb nickte, erhob sich seufzend und fing mit Sam zwei der Kutschenpferde ein. Sie machten Seile aus den Kutschenzügeln, befestigten sie an den Halftem der Pferde, legten die Leichen über ihre Rücken und banden sie dort mit Seilen von ihren eigenen Sätteln fest.
    »Mister?«, fragte Lizzie.
    Jeb wandte sich zu dem Kind um, das in der Nähe stand, und sah es fragend an.
    »Darf ich bei Ihnen mitreiten?«
    Er lächelte, zum ersten Mal seit Tagen, schien es ihm. »Klar«, sagte er. Dann hob er sie hoch und setzte sie in seinen Sattel, stieg hinter ihr auf und nahm die Zügel in die Hand. Sam reichte ihm eins der behelfsmäßigen Zugseile, bestieg sein eigenes Pferd, und sie machten

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