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Stürmisches Feuer der Liebe

Stürmisches Feuer der Liebe

Titel: Stürmisches Feuer der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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benommen, aber schließlich sah er dem Alten in die Augen. »Ja«, sagte er. »Das ist sie allerdings.«

Kapitel 13
     
    Wider ihres besseren Wissens zog es Chloe zu dem Schulhaus, und sie machte sich auf den Weg dorthin, sobald die kleine Lizzie Cavanagh von Becky und Emmeline gefüttert, beruhigt und ins Bett gebracht worden war. Chloe befürchtete, dass sie, wenn sie geblieben wäre, in einen Strudel der Fürsorge hineingezogen worden wäre, und das war ein Luxus, den sie sich nicht leisten konnte. Was immer auch auf ihrem Trauschein stand, sie war keine McKettrick und konnte nicht wirklich eine Rolle in dem Drama übernehmen.
    Die Schule war klein. Der aus groben Holzwänden gezimmerte Bau mit einem soliden Schindeldach bestand nur aus einem einzigen, vielleicht zwanzig Quadratmeter großen Raum. Die Fenster waren neu, und in dem grasbewachsenen kleinen Garten hinter dem Haus waren zwei Schaukeln an den Ästen einer großen alten Eiche befestigt worden. Ein hübscher, frisch gestrichener weißer Palisadenzaun umgab das Ganze.
    Chloe ging einmal um das Gelände herum, bemerkte das Klosetthäuschen aus grobem Holz und den kleinen Schuppen, in dem Pferde während des Schultags untergestellt werden konnten. Es gab auch ein kleines, mit ebenfalls weiß gestrichenen Holzschindeln bedecktes Wohnhaus, und irgendjemand hatte Rosenstöcke rechts und links von der kleinen Veranda angepflanzt. Ein paar tapfere, leuchtend rote Blüten hingen noch an ihren Stängeln.
    Geh fort aus Indian Rock, sagte Chloes Verstand. Geh zurück nach Sacramento.
    Aber ihr Herz wusste, dass sie genau das nicht tun würde.
    Sie drückte versuchshalber die Türklinke des Wohnhauses und stellte fest, dass es unverriegelt war. In seinem Inneren stand ein glänzendes Messingbett, ein Ofen mit einem Vorrat an Brennholz daneben sowie ein Waschtisch mit einer hübschen Kanne und passender Schüssel aus Porzellan. Es gab auch ein noch leeres Bücherregal, das nur darauf zu warten schien, mit ihren liebsten Bänden gefüllt zu werden. Den Fußboden zierte ein geknüpfter Teppich und ein solider Tisch, der so neu war, dass er immer noch nach Kiefernholz roch, vervollständigte die Einrichtung.
    Die Bewohner von Indian Rock mochten zwar noch keine Lehrer gefunden haben, aber sie hatten bereits alles getan, damit er oder sie sich bei ihnen wohl fühlte.
    Chloe wäre sehr, sehr gerne in dieses nette, kleine Haus gezogen und hätte mit Vergnügen ihre Sachen ausgepackt, um sich dort einzurichten. Sie sah zum Bett hinüber, stellte sich vor, dort mit Jeb zu liegen, und wandte den Blick rasch wieder ab.
    Du Narr schalt sie sich. Er vertraut dir nicht. Er will dich nicht. Schlag ihn dir aus dem Kopf, sonst wirst du noch verrückt.
    Sie verließ das Häuschen wieder, schloss beinahe ehrfürchtig die Tür und ging durch den kleinen Garten zu dem eigentlichen Schulhaus. Da sie schon unerlaubt das Wohnhaus betreten hatte, konnte sie sich auch gleich die Schule ansehen.
    Das Hauptgebäude stand wie das Wohnhaus offen, sodass jeder es betreten konnte, und Chloes Herz begann zu rasen, als sie in den Klassenraum trat. Es gab zwei Tafeln, drei lange Tische mit Bänken für die Schüler, einen ganzen Stapel Lehrbücher, die so neu und unbenutzt waren, dass sie noch glänzten. Ein Globus stand neben dem Lehrerpult und versprach Welten, die entdeckt werden wollten, und der Vorratsschrank war voller Zeichenpapier, Stiften, Tintenfässchen nebst Federn, Kreide und Schiefertafeln. Wenn Chloe schon das Wohnhäuschen bezaubernd gefunden hatte, so war sie von der Schule ganz und gar hingerissen.
    Sie setzte sich auf den Stuhl hinter dem Pult und stieß den Globus an, um ihn in Drehung zu versetzen. Mach dir ja keine zu großen Hoffnungen, beharrte eine innere Stimme, als sie sich ausmalte, wie sie einen lebendigen und anschaulichen Unterricht in diesem gemütlichen Raum abhielt, um junge Menschen in die Welt des geschriebenen Worts, der Mathematik und Wissenschaften einzuführen. Vielleicht würde sie sogar ihr Teleskop aus Sacramento kommen lassen, das ohnehin nur auf dem Dachboden ihres Stiefvaters verstauben würde.
    Der Gedanke ließ sie innehalten. Du warst in einen Skandal verwickelt. Außerdem ist dies das Territorium der McKettricks. Wenn die Leute sich für eine Seite entscheiden müssen, und das ist eigentlich immer so, werden sie zu Jeb halten.
    Mit einem Seufzer stand Chloe auf und strich ihre Röcke glatt. Vielleicht würde sie eingestellt werden, vielleicht auch

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