Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Stürmisches Paradies

Stürmisches Paradies

Titel: Stürmisches Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Beattie
Vom Netzwerk:
Minuten, aber wenn sie dann noch nicht zurück sind, werde ich zum Strand hinuntergehen. Ich kann diese Warterei nicht mehr länger ertragen.«
    Alicia stand von der Couch auf, wo sie auf Wunsch ihrer Schwester sitzen geblieben war. Sam wandte sich daraufhin von der Tür ab, die sie beobachtet hatte, so als ob sie Luke mit der Kraft ihres Willens dazu zwingen wollte, einzutreten.
    »Denk nicht einmal daran, Alicia. Du wirst hierbleiben.«
    »Ich bin ebenfalls hieran beteiligt. Und ich werde mitgehen. Du bist nicht die Einzige in unserer Familie, die selbst auf sich aufpassen kann.«
    Die beiden Schwestern starrten sich an. Keine war bereit nachzugeben, doch ihr Starren wurde kurz darauf durch das Geräusch von Stiefeln, die über den Kies gingen, unterbrochen.
    »Sie sind zurück!«, rief Sam. Sie rannte zur Tür. Alicia war direkt hinter ihr. Sam riss die Tür auf, schnappte nach Luft und taumelte einen Schritt zurück.
    Krächz . »Mann im Haus. Mann im Haus.«
    Alicia trat an Sam vorbei, und ihr sank das Herz. Es war Lewis.
    »Du!«, sagte Sam und packte Alicia am Arm. Ihr Griff war wie Eisen.
    Alicia schüttelte den Kopf. »Du kennst Lewis?«
    Sams Augen weiteten sich, und sie wurde mit einem Schlag leichenblass. »Er ist der Sohn von Oliver Grant.«
    »Was?«, stieß Alicia hervor.
    »Darf ich«, sagte Lewis und trat ins Zimmer.
    Sam hastete zurück und zog Alicia mit sich. Hinter Lewis kamen zwei der größten Männer, die Alicia je gesehen hatte. Als der Letzte von ihnen im Raum war, schloss er die Tür hinter sich.
    »Verschließe sie«, befahl Lewis.
    Das Geräusch des Türschlosses, das versperrt wurde, ließ Alicias Magen vor Angst einen Purzelbaum schlagen.
    »Eigentlich muss ich dir danken, Alicia, dass du mich hierhergeführt hast. Bis du auf die Plantage kamst, hatte ich nie die Absicht gehabt, Samantha zu verfolgen.«
    Sams Blick flog zu ihrer Schwester, und sie ließ deren Arm los. »Du bist zur Plantage gegangen? Wann?«
    »Ich – nachdem ich Jacobs Brief fand. Er erwähnte, du wärst vielleicht auf der Plantage gewesen. Ich habe Lewis dort aber nicht gesehen, Sam«, antwortete Alicia und versuchte den Grund für Lewis Anwesenheit zu begreifen. »Das würde ich dir doch nicht antun.«
    »Ach, aber das hast du. Ich habe gehört, wie du mit dieser fetten Fanny geredet hast, habe gehört, wie du erwähnt hast, du seist auf der Suche nach deiner Schwester. Zuerst hat es mich nicht weiter gekümmert. Weißt, Samantha«, sagte er und wandte seine Aufmerksamkeit Sam zu, »für eine Weile habe ich dich sogar bewundert. Du hast es geschafft, meinem Vater zu entkommen. Du warst das Einzige, an dem dieser Mistkerl gescheitert ist. Es bewies, dass ich nicht der einzige Misserfolg in unserer Familie war.«
    Einen Augenblick lang spannte sich sein Kiefer an. »Er hat Tagebücher über dich geführt, Massen von Tagebüchern über sein Verlangen, dich wiederzufinden, damit du für die Demütigung zahlst, die du ihm zugefügt hast. Hätte er gewusst, dass du Steele bist, dann wäre es ihm auch gelungen. Er hätte dir die Regierung, die Marine und jede Menge Juristen und Söldner auf den Hals gehetzt. Aber er wusste es nicht. Und ich ebenfalls nicht, bis« – sein Blick fiel auf Alicia – »bis du ins Spiel kamst.«
    »Aber, aber, ich wusste es doch selbst nicht, bis Sam es mir erzählt hat.«
    »Das war der Schlüssel«, antwortete Lewis und hob belehrend den Zeigefinger. »Sam. Niemand hatte bemerkt, dass der Zeitpunkt ihrer Flucht ziemlich genau mit dem Zeitpunkt zusammentraf, an dem Sam Steele erstmals gesichtet wurde. Und auch ich hätte es nicht bemerkt, wenn du nicht erwähnt hättest, dass du sie Sam nennst. Ich fing an, die Bruchstücke zusammenzusetzen. Gleicher Name, gleiche Schaluppe. Von da an war es eigentlich ein Leichtes, dir zu folgen.«
    »Du bist derjenige, der mich die ganze Zeit bedroht hat«, sagte Sam.
    Alicias Herz hämmerte. Lewis war derjenige, der den Dolch in die Tür gesteckt hatte, der Sam Angst eingejagt hatte? Lewis hatte sie verfolgt, und die ganze Zeit hatte sie ihn direkt zu ihrer Schwester geführt? Sie hatte dieses Übel über Sam gebracht, über sie alle gebracht.
    »Du fragst dich vielleicht, wie. Nun, lass es mich dir erzählen. Aber zuerst, wollen wir nicht ins Wohnzimmer gehen, wo es etwas gemütlicher ist?«
    Er ging voran, überzeugt, dass man ihm gehorchen würde. Alicia beobachtete seinen arroganten Schritt und wollte sich am liebsten übergeben.
    »Ich wusste es

Weitere Kostenlose Bücher