Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Stürmisches Paradies

Stürmisches Paradies

Titel: Stürmisches Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Beattie
Vom Netzwerk:
mit Ausnahme der Gruppe von Männern, die ihm den Rücken deckten, schlenderte Lewis lässig auf Luke zu. Als sie sich gegenüberstanden, hielt er an. »Soll ich Euch dieselbe Gnade erweisen, wie Ihr sie ihm erwiesen habt?«
    »Er hat all das verdient, was mit ihm passiert ist«, knurrte Luke.
    Blake stockte der Atem. Was zur Hölle machte Luke da? Sie konnten es sich nicht leisten, etwas Dummes zu tun, verdammt nochmal.
    Aber Lewis lachte bloß. »Ihr habt Glück, dass ich Euch zustimme, Bradley. Dennoch«, sagte er, bückte sich und hob Lukes Waffen vom Deck auf, »nehme ich an, sollte es die Pflicht eines Sohnes sein, den Tod seines Vaters zu rächen.«
    »Ich habe ihn nicht getötet.«
    »Noch habt Ihr ihn betrauert, da bin ich mir sicher.«
    Blake zuckte zusammen. Sag es bloß nicht, bat er lautlos. Bitte sag es nicht.
    Luke lachte verächtlich. »Ich habe an seinem Grab vor Freude getanzt.«
    »Wie ich es mir gedacht hatte«, antwortete Lewis und wandte sich von Luke ab.
    Blake hatte die Luft angehalten und atmete nun hörbar aus. Aber er war ein wenig vorschnell. Lewis wirbelte herum, benutzte Lukes eigene Pistole und schlug diesem fest mit der Waffe ins Gesicht.
    Der Schlag warf Lukes Kopf nach hinten. Er taumelte, die eine Hand auf der Wange, während er mit der anderen versuchte, sich abzustützen. Blake streckte die Hand nach Luke aus, doch er ließ diese wieder sinken, als ihm Lewis’ eiskalter Blick begegnete. Luke fiel auf die Knie.
    Lewis warf seinen Männern einen Blick zu, dann deutet er mit dem Kopf auf Blake. Blake verstand und rührte sich nicht mehr. Falls er es täte, dann würde Lewis nicht zögern, ihn ebenfalls zu verletzen. Genauer gesagt, einer seiner Männer würde es tun. Blake würde das nicht riskieren. Er wusste, dass sie in Schwierigkeiten waren und dass es nur noch schlimmer werden würde, sobald Lewis klar wurde, dass sie kein Gold mitgebracht hatten.
    Sie hatten gehofft, früh genug anzukommen, den Erpresser zu überwältigen und ihm genügend Angst oder Schmerz zuzufügen, dass er wieder dahin zurückging, wo er hergekommen war. Da Nate sich als Steele ausgab, gab es keine Gefahr mehr für Samanthas Freiheit. Mit ihrem Kommen an diesem Abend wollten sie vielmehr Stellung beziehen und denjenigen wissen lassen, wer auch immer es war, dass Luke und Samantha und mit ihnen auch Blake und Alicia sich nicht einschüchtern lassen würden, wenn sie bedroht wurden. Sie waren auf einen Kampf vorbereitet gewesen, aber sie hatten nicht erwartet, dass es hierbei um mehr ging, als um bloße Habgier. Sie hatten ganz gewiss nicht geplant, so überrascht zu werden. Von dem Moment an, als sie an Deck geklettert waren, waren sie im Nachteil gewesen. Und da Luke und Aidan verletzt waren, wurde der Nachteil auch noch in alarmierender Weise größer.
    »Ich bin versucht, Euch jetzt zu erschießen«, sagte Lewis zu Luke, »aber das würde den Rest meiner Pläne zunichte machen.« Er kniete sich nieder und zwang Lukes Kopf hoch, indem er ihm die Pistole unters Kinn presste. »Und ich habe solch wunderbare Pläne. Pläne, die Eure reizende Frau miteinschließen.«
    Luke murmelte Flüche. Lewis grinste und stand auf. Dann fletschte er die Zähne, holte mit dem Fuß aus und trat Luke fest in die Rippen.
    Luke brach auf dem Deck zusammen.
    »Heilige Muttergottes«, fluchte Joe.
    Blake hielt den Mund, obwohl sich seine Hand fester um die Pistole legte. Er wagte dennoch nicht, sie zu benutzen, nicht, wenn er bloß einen Schuss hatte.
    Lewis lachte, und das Geräusch jagte Blake einen Schauer über den Rücken. Als ob er es spürte, baute Lewis sich nun direkt vor Blake auf. Lewis’ Blick strotzte vor Arroganz, als er seinen früheren Kapitän anstarrte.
    »Hast mich unterschätzt, nicht wahr? Dachtest wohl, ich wäre nichts weiter als ein nutzloser Deckhelfer. Nun, falls ich dir bis jetzt noch nicht bewiesen habe, dass du unrecht hattest, dann lass mich dir eins versichern. Bevor die Nacht vorüber ist, wirst du es wissen.« Als er lachte, entblößte er seine mickrigen Zähne, und Blake musste seine ganze Selbstbeherrschung aufbringen, um sich nicht einfach auf ihn zu stürzen. Nur der Gedanke an das, was vor ihnen lag, daran, wozu Lewis mit den vier Männer hinter ihm fähig wäre, ließ Blake schweigen und wie angewurzelt an Deck verharren.
    »Hast du nichts zu sagen, Blake?« Lewis schnalzte mit der Zunge. »Du enttäuschst mich. Ich dachte, nach all den Schikanen, die du auf deinem Schiff veranstaltet

Weitere Kostenlose Bücher